Johann Friedrich Möller (Elsey)

Johann Friedrich Möller (Elsey)

Johann Friedrich Möller (* 6. Dezember 1750 in Hagen-Elsey; † 2. Dezember 1807 in Hagen-Elsey) war ein deutscher Prediger, Forscher und Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Johann Friedrich Möller wurde 1756 in dem Dorf Elsey geboren, heute Ortsteil der westfälischen Stadt Hagen, damals selbstständiger Ort in der Grafschaft Limburg. Er besuchte 1766 das Gymnasium in Dortmund und studierte seit 1767 in Halle (Saale). Im Jahr 1774 wurde er gegen seinen Willen Nachfolger seines Vaters als Stiftsprediger in Elsey, von 1793 bis zu seinem Tode 1807 war er Pfarrer in Elsey.

Im freiweltlichen, adeligen Damenstift Elsey, hervorgegangen aus einem um 1220 durch das Grafenhaus Altena-Isenberg gegründeten Kloster, beobachte Johann F. Möller gegen Ende des 18. Jahrhunderts die politische, soziale, kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung in Westfalen und im Alten Reich.

Für das Bürgertum in Hagen und in der Grafschaft Mark formulierte er mehrere wichtige Bittschriften. So machte er beispielsweise 1795 auf die katastrophalen wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Revolutionskriege gegen Frankreich aufmerksam. Er verfasste Aufsätze gegen die um 1800 gefürchteten Räuberbanden und beklagte die Untätigkeit und Unfähigkeit der preußischen Regierungsstellen. 1801 verfasste Möller einen Bericht über den Fund von Höhlenbärenknochen, 1804 über mehrere Grabhügel bei Elsey. Als Anfang 1806 das Gerücht die Runde machte, die Grafschaft Mark sollte von Preußen an Frankreich abgetreten werden, verfasste Möller im Auftrag der Hagener Kreis- und Stadtdeputierten im März und Mai desgleichen Jahres zwei Eingaben an König Friedrich Wilhelm III., der daraufhin im Juni 1806 den märkischen Untertanen seine Treue versicherte.

Am 2. Dezember 1807 verstarb Möller in Elsey in seinem Wohnhaus Wiedemhof. Nach dem Zusammenbruch der französischen Herrschaft in der Region im November 1813 setzten Hagener und Limburger Bürger dem früheren Stiftsprediger am 7. Mai 1814 auf dem Klippchen in Elsey ein Denkmal.

Veröffentlichungen (nur monographische Schriften)

  • Die westphälische Mark, Hagen 1788.
  • Ueber das adeliche, weltliche Fräulein-Stift Elsey in der Grafschaft Hohen-Limburg, Hagen 1802.
  • Über Hohensyberg, die altsächsische Feste, das nachmahlige Schloß, dessen Trümmer und andere Alterthümer daselbst, Dortmund 1804.
  • Bittschrift an Friedrich Wilhelm III, Hagen 1806.
  • Der Pfarrer von Elsey. Mallinckrodt, Dortmann 1810. (Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf)

Literatur

  • Heike Abberger: Johann Friedrich Möller (1750-1806). Ein Überblick über Leben und Werk des „Pfarrers von Elsey“ an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. In: Jahrbuch des Vereins für Orts- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark, 93/93 (1997), S. 185-203.
  • Ralf Blank, Stephanie Marra, Gerhard E. Sollbach: Hagen. Geschichte einer Großstadt und ihrer Region. Essen 2008.
  • Arnold Mallinckrodt (Hg.): Der Pfarrer von Elsey. Das Interessanteste aus dem Nachlaße Johann Friedrich Möllers. Dortmund 1810. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
  • Ralf Blank: „Wer dort vorübergeht, der schaue hinauf und segne sein Andenken“. Johann Friedrich Möller (1750-1807) und das regionalhistorische Gedächtnis. Iin: Hobein, Beate/Osses, Dietmar (Hg.): "Bis in die fernste, fernste Zeit...“. Hagen und seine Denkmäler, Hagen 1996 [= Hagener Stadtgeschichte(n) 6], S. 31-42.
  • Wilfried Reininghaus: Die historischen Arbeiten des Elseyer Pfarrers Johann Friedrich Möller. Ein Beitrag zur westfälischen Landesgeschichtsforschung um 1800. In: Westfälische Zeitschrift 144 (1994), S. 135-165.

Weblinks


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