Johann Friedrich Möller (Generalsuperintendent)

Johann Friedrich Möller (Generalsuperintendent)

Johann Friedrich Möller (* 13. November 1789 in Erfurt; † 20. April 1861 in Magdeburg) war ein deutscher evangelischer Pastor, Generalsuperintendent der altpreußischen Kirchenprovinz Sachsen und Konsistorialrat in Magdeburg.

Leben

Möller stammte aus einer Erfurter Pastorenfamilie. Er wuchs in Stotternheim auf, besuchte das Gymnasium in Erfurt, nachdem ihm zuvor sein Vater Johann Melchior Möller d.J. Unterricht erteilt hatte, und studierte bis 1813 Theologie an der Universität Göttingen. In erster Ehe heiratete er am 13. September 1818 Dorothea Sophie Luise Reinhardt. Aus dieser Ehe stammte die Tochter Auguste, die mit Pastor Grabe verheiratet war. In zweiter Ehe heiratete er am 24. April 1823 Marie Dorothea (Doris) Trommsdorff (* 13. April 1798; † 8. Juli 1871), die aus der bedeutenden Apothekerfamilie Trommsdorff in Erfurt (Schwanenring-Apotheke, an dieser Stelle heute die Hauptpost in Erfurt) stammte. Mit ihr hatte Möller acht Kinder. Aus ihrer ersten Ehe mit Friedrich Keyser hatte sie zwei Kinder, darunter den Kunstmaler Fritz Keyser.

Ab 1829 war Möller Pastor der Barfüßerkirche in Erfurt. 1832 wurde er Konsistorialrat. Im Frühjahr 1843 wurde Möller als Nachfolger von Bernhard Dräsecke Generalsuperintendent der Kirchenprovinz Sachsen in Magdeburg. Das Amt war mit der Funktion als 1. Domprediger am Magdeburger Dom verbunden. Hier bekämpfte er vor allem die rationalistischen Lichtfreunde und war mitverantwortlich für die Entlassung der Pfarrer Gustav Adolf Wislicenus und Leberecht Uhlich. Auch ls Mitglied der preußischen Generalsynode 1846 wirkte er im Sinne der Neuorthodoxie.

Er veröffentlichte unter anderem Predigtsammlungen, darunter die zweibändigen Predigtentwürfe über freie Texte, die ebenfalls zweibändigen Predigten über die letzten Schicksale unseres Herrn sowie in vier Bänden die Predigten über freigewählte Abschnitte der heiligen Schrift, außerdem Liedersammlungen (Geh hin nach Gottes Willen, ev. Gesangbuch).

Möller wurde mit dem Roten Adlerorden 2. Klasse mit Bruststern und Eichenlaub ausgezeichnet. Ein lebensgroßes Ölbild Möllers ist bei den Nachkommen verwahrt. Sein Sohn war der Theologe Ernst Wilhelm Möller, seine Tochter die Schriftstellerin Lina Walther.

Literatur



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johann Friedrich Möller — ist der Name folgender Personen: Johann Friedrich Möller (Elsey) (1750–1807), deutscher Prediger, Forscher und Politiker Johann Friedrich Möller (Generalsuperintendent) (1789–1861), deutscher evangelischer Geistlicher Diese Seite ist …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Friedrich Mayer (Theologe) — Johann Friedrich Mayer Johann Friedrich Mayer (* 6. Dezember 1650 in Leipzig; † 30. März 1712 in Stettin) war ein deutscher lutherischer Theologe. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Möller (Familienname) — Möller oder Moeller ist ein deutscher Familienname. Herkunft und Bedeutung Möller ist eine Form von „Müller“ und gehört damit zum häufigsten Familiennamen Deutschlands. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Möller — ist der Name folgender Personen: Johann Möller (Komponist) (* um 1585; † um 1650), deutscher Barockkomponist Johann Möller (Bürgermeister) (1623–1628), deutscher Dichter, Jurist und Bürgermeister von Greifenberg in Pommern Johann Diedrich Möller… …   Deutsch Wikipedia

  • Möller — Möller, Johann Friedrich, geb. 13 Nov. 1789 in Erfurt, studirte in Göttingen Theologie u. Philologie, wurde erst Katechet am Schullehrerseminar in Erfurt, 1815 Diakonus u. 1829 Pastor an der Barfüßerkirche daselbst, zugleich war er dort Director… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Gustav Möller — Ferdinand Hermann Gustav Möller …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchenprovinz Sachsen — Karte Basisdaten Fläche: 25.000 km² Leitender Geistlicher: Bischof …   Deutsch Wikipedia

  • Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen — Karte Basisdaten Fläche: 25.000 km² Leitender Geistlicher: Bischof Axel Noack Mitgliedschaft …   Deutsch Wikipedia

  • Evangelisches Ratsgymnasium Erfurt — Schulform Humanistisches Gymnasium Gründung 1561 Ort Erfurt Land Thüringen Staat Deutschland Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Ratsgymnasium Erfurt — Evangelisches Ratsgymnasium Erfurt Schultyp Humanistisches Gymnasium Gründung 1561 Ort Erfurt Bundesland Thüringen Staat Deutschland …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”