Johann Georg Wilhelm Landré
- Johann Georg Wilhelm Landré
-
Johann Georg Wilhelm Landré (* 1755 in Berlin; † 5. Juli 1818 in Lübeck) war ein deutscher Glockengießer und Ratsgießer der Hansestadt Lübeck.
Landré wurde am Gießhaus in Kopenhagen ausgebildet und kam 1784 nach Lübeck, wo er bald darauf 1787 als Bürger angenommen wurde. Er arbeitete hier zunächst mit dem Glockengießer Johann Christoph Aschersleben zusammen. 1790 wurde er vom Lübecker Senat als Nachfolger von Johann David Kriesche zum Ratsgießer der Stadt bestellt, die für den Ratsgießer traditionell das Gießhaus an der Lastadie vorhielt. Mit ihm ging die große Zeit der Glockengießerei im Lübecker Gießhaus zu Ende. Trotz der politischen Wirren und Widrigkeiten seiner Schaffenszeit und der in der Lübecker Franzosenzeit einsetzenden Verarmung von Stadt und Umland sind ca. 30 Glockengüsse von ihm bekannt, unter anderem als letzter großer Guss im Lübecker Gießhaus 1811 die beiden großen Glocken für den Schweriner Dom, die bereits im Ersten Weltkrieg als kriegswichtiges Material zur Einschmelzung kamen. Die anderen Glocken befinden und befanden sich hauptsächlich in Lübeck und dem umliegenden Mecklenburg und Schleswig-Holstein. Für die Marienkirche fertigte er 1791 auch ein Paar Messing-Leuchterarme für die Beichtkapelle an.
Literatur
- Johannes Baltzer, Friedrich Bruns: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck. Herausgegeben von der Baubehörde. Band III: Kirche zu Alt-Lübeck. Dom. Jakobikirche. Ägidienkirche. Verlag von Bernhard Nöhring, Lübeck 1920, S. 86, 302, 533. Unveränderter Nachdruck 2001: ISBN 3-89557-167-9
- Theodor Hach: Lübecker Glockenkunde. Lübeck: Max Schmidt 1913 (Veröffentlichungen zur Geschichte der Freien und Hansestadt Lübeck 2), S. 264
- J. Warncke: Middeldorp, Karsten. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 22, E. A. Seemann, Leipzig 1928, S. 300ff
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Johann David Kriesche — der Ältere (* 1715 in Dresden; † 1790 in Lübeck) war ein deutscher Stück und Glockengießer. 1771 wurde er zum Ratsgießer der Hansestadt Lübeck bestellt. Leben Kriesche lernte das Gießerhandwerk in der Zeit von 1727 bis 1730 im Kurfürstlichen… … Deutsch Wikipedia
Landré — ist der Familienname folgender Personen: Charles Adolphe Landré (1828–1892), Brauereibesitzer und Stadtverordneter; Sohn eines Hugenotten Jean Charles Landré (1833–1892), Uhrmacher und späterer Besitzer einer Weißbierbrauerei; Sohn eines… … Deutsch Wikipedia
Ratsgießhaus — Das Ratsgießhaus Das In … Deutsch Wikipedia
Schweriner Dom — Dom vom Pfaffenteich aus gesehen Schweriner … Deutsch Wikipedia
List of composers by name — This is a list of composers by name, alphabetically. For lists of music composers by other classifications, see List of composers. NOTOC A*Els Aarne (1917 1995) *Evald Aav (1900 1939) *Juhan Aavik (1884 1982) *Petrus Abaelardus (1079 1142) *Frank … Wikipedia
Liste der Mitglieder des Deutschen Bundestages (8. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Deutschen Bundestages der 8. Wahlperiode (1976–1980). Zusammensetzung Nach der Bundestagswahl 1976 setzte sich der Deutsche Bundestag wie folgt zusammen: Fraktion Beginn der… … Deutsch Wikipedia
Liste der Mitglieder des Deutschen Bundestages (9. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Deutschen Bundestages der 9. Wahlperiode (1980–1983). Zusammensetzung Nach der Bundestagswahl 1980 setzte sich der Deutsche Bundestag wie folgt zusammen: Fraktion Beginn der… … Deutsch Wikipedia
Liste der Mitglieder des Deutschen Bundestages (10. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Deutschen Bundestages der 10. Wahlperiode (1983–1987). Zusammensetzung Nach der Bundestagswahl 1983 setzte sich der Deutsche Bundestag wie folgt zusammen: Fraktion Beginn der… … Deutsch Wikipedia
Liste der Persönlichkeiten der Stadt Herford — In dieser Liste sind Personen des öffentlichen Lebens erfasst, die in Herford geboren sind, dort gewirkt haben oder zur Schule gegangen sind. Die Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inhaltsverzeichnis 1 Ehrenbürger 2 Söhne und … Deutsch Wikipedia
Weizenbier — in einem typischen Weizenbierglas Weizenbier oder Weißbier (Südbayern) ist ein obergäriges Bier, das in Deutschland mindestens zur Hälfte aus Weizenmalz hergestellt sein muss. Weitere Bezeichnungen sind Weizen, Weißes und Weiße, und zur genaueren … Deutsch Wikipedia