- Johann Gerdes
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Johann (genannt Jan) Gerdes (* 16. April 1896 in Groß Bornhorst; † 5. März 1933 in Oldenburg) war ein deutscher Politiker (KPD), Landtagsabgeordneter und das erste NS-Opfer in Oldenburg i.O.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Gerdes war Landarbeiter und Kleinsiedler im Oldenburger Land.
1928 wurde er Mitglied der KPD und 1930 Gemeinderatsmitglied in Ohmstede.
Als Nachrücker zog er am 12. Oktober 1932 in den Oldenburgischen Landtag ein, wo er sich vorrangig um die Landwirtschaftspolitik und um die Auseinandersetzung mit der regierenden NSDAP kümmerte.
Anfang 1933 übernahm er eine führende Funktion bei dem Notstandsarbeiterstreik in Ohmstede. In der Nacht vom 2. auf den 3. März 1933 wurde er von einem SA-Trupp unter einem Vorwand aus seinem Haus gelockt, zuerst zusammengeschlagen und dann wurde von dem SA-Führer Ludwig Thielebeule auf ihn geschossen. Drei Tage später erlag Gerdes den dabei erlittenen schweren Verletzungen im Oldenburger Pius-Hospital. Der Trauerzug zur Beisetzung auf dem Ohmsteder Friedhof am 10. März 1933 wurde zur letzten großen Demonstration gegen den Nationalsozialismus in Oldenburg.
Ehrungen
- In Oldenburg-Bürgerfelde/Ofenerdiek wurde 1998 die Johann-Gerdes-Straße nach ihm benannt.
Weblinks
Literatur
- Albrecht Eckhardt: Von der bürgerlichen Revolution bis zur nationalsozialistischen Machtübernahme - Der oldenburgische Landtag und seine Abgeordneten 1848-1933. Isensee: Oldenburg 1996, ISBN 3-89598-327-6, Seite 94
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