Johann Heinrich Rößler

Johann Heinrich Rößler

Johann Heinrich Rößler (* 3. September 1751 in Hausen bei Vellberg; † 19. Juli 1832 in Untermünkheim) begründete die Schreinerfamilie Rößler.

Leben

Er war der Sohn des Bauern Johann Leonhard Rößler (1715–1787). Die Familie zog um 1758 nach Trögelsberg. Johann Heinrich kam später nach Untermünkheim, wo er am 24. August 1779 Maria Rosina Schneider heiratete und zu diesem Zeitpunkt bereits als ansässiger Schreinermeister genannt wird. In rund 20 Jahren hatte das Paar zehn Kinder. Wo Johann Heinrich Rößler seine handwerkliche Ausbildung erhielt, ist heute nicht mehr bekannt. Er zählte zur Haller Zunft.

Die drei Söhne wurden in der väterlichen Werkstatt im Haus Nr. 12 (heute: Hohenloher Straße) zu Möbelschreinern ausgebildet:

  • Johann Georg Rößler (1785–1844), gründete eine eigene Werkstatt in Großaltdorf
  • Johann Michael Rößler (1791–1849), übernahm 1818 die Werkstatt des Vaters in Untermünkheim
  • Johann Friedrich Rößler (1796–1863), gründete eine eigene Werkstatt in Eschental

Die Werkstatt von Johann Heinrich Rößler und später auch die seines Sohnes Johann Michael bildete nie mehr als einen Lehrling aus und hatte höchstens zwei Gesellen. Zur Werkstatt zählten ferner verschiedene „Hausgesellen“, d.h. Knechte, Mägde, Dienstboten, Helfer, Familienangehörige usw.

Werk

Die Rößlers fertigten in Untermünkheim vorwiegend klassische ländliche Aussteuermöbel wie Schränke, Truhen und Himmelbetten und haben damit das Erscheinungsbild bemalter Bauernmöbel im Umfeld von Schwäbisch Hall und in Hohenlohe geprägt. Für den städtischen Absatzmarkt, wo bemalte bäurische Möbel nicht gefragt waren, wurden außerdem Tische, Stühle und Wandregale gefertigt.

Das Werk von Johann Heinrich Rößler wird weitgehend nur mutmaßlich zugeschrieben, da erst sein Sohn Johann Michael Rößler die bemalten Möbel auch signiert hat. Ausgehend von unsignierten Datierungen auf Möbelstücken und stilistischen Ableitungen kann das Werk des Vaters jedoch erschlossen werden.

Möbel der Schreinerfamilie Rößler befinden sich u.a. im Landesmuseum Württemberg, im Heimatmuseum in Künzelsau, im Weygang-Museum in Öhringen, im Hällisch-Fränkischen Museum in Schwäbisch Hall und im Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen.

Literatur

  • Bemalte Möbel aus Hohenlohe. Die Schreinerfamilie Rößler und ihr Umkreis. Theiss, Stuttgart 1985, ISBN 3-8062-0431-4
  • Möbel zwischen Handwerk und Kunst – Die Möbelgestaltung Johann Michael Rößlers und ihre Ursprünge. Verein Hohenloher Freilandmuseum, Schwäbisch Hall 1999 (Hohenloher Freilandmuseum Mitteilungen 20,C)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johann Michael Rößler — (* 5. Oktober 1791 in Untermünkheim; † 7. März 1849 ebenda) war Möbelschreiner in Untermünkheim. Leben Er war der Sohn des Schreiners Johann Heinrich Rößler (1751–1832) und wurde in der väterlichen Werkstatt zum Schreiner ausgebildet. Wie der… …   Deutsch Wikipedia

  • Rößler — Der Familienname Rößler, Rössler oder Rösler gehört zu der Gruppe der Berufsnamen. Erstmals belegt ist der Name 1340 als Rößeler. Grundlage des Namens sind die mittelhochdeutschen Worte ros oder ors, die Pferd, Streitroß oder Wagenpferd bedeuten …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Friedrich Frauenholz — Johann Friedrich Frauenholz, auch Jean Frederic Frauenholz (* 4. November 1758 in Brunst (heute Ortsteil von Leutershausen), Landkreis Ansbach; † 9. Juni 1822 in Nürnberg) war ein deutscher Kunstsammler, Kunsthändler und verleger in Nürnberg. Er… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Joseph Resler — Ferdinand II. im Michaelerkolleg …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Gustav von Beck — Heinrich Gustav Beck, seit 1918 von Beck (* 11. April 1854 in Gera; † 9. Januar 1933 in Dresden) war ein deutscher Jurist, Freiberger, später Chemnitzer Oberbürgermeister, sächsischer Kultusminister und von 1914 bis 1918 Vorsitzender im… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich von Beck — Heinrich Gustav von Beck Heinrich Gustav Beck, seit 1918 von Beck (* 11. April 1854 in Gera; † 9. Januar 1933 in Dresden) war ein deutscher Jurist, Freiberger, später Chemnitzer Oberbürgermeister, sächsischer Kultusminister und von 1914 bis 1918… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Wilhelm Buck — (* 12. November 1869 in Bautzen; † 2. Dezember 1945 in Radebeul) war ein deutscher Politiker, Kultusminister und Ministerpräsident des Freistaates Sachsen sowie Mitglied des Reichsrats. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Fichard — Johann Fichard, seit 1541: von Fichard (* 23. Juni 1512 in Frankfurt am Main; † 7. Juni 1580 ebenda) war ein führender deutscher Jurist des 16. Jahrhunderts. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Roessler — (* 9. Januar 1845 in Frankfurt am Main; † 15. April 1924 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Chemiker und Unternehmer. Er gründete die Deutsche Gold und Silber Scheideanstalt (Degussa AG), entwickelte neuartige Reinigun …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Riesner — Johannes Riesner (auch Johann bzw. Hans Riesner; * 22. April 1902 in Schneeberg (Erzgebirge); † 19. Mai 1976 in Berlin) war ein deutscher Politiker (KPD / SED). Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”