Celler Straßenbahn

Celler Straßenbahn

Die Celler Straßenbahn GmbH war seit 1907 Verkehrsträger des öffentlichen Nahverkehrs in der niedersächsischen Stadt Celle. Nachdem der Straßenbahnbetrieb 1956 eingestellt wurde, behielt die Gesellschaft noch 46 Jahre ihren Namen. Am 29. September 2002 ging die Celler Straßenbahn mit zwei weiteren Busunternehmen in der neuen Nahverkehrsgesellschaft CeBus auf.

Inhaltsverzeichnis

Gründung

Die Geschichte des öffentlichen Personennahverkehrs in Celle begann im Jahr 1900, als erstmals ein privater Pferdeomnibus in der Stadt verkehrte. Aufgrund der ansteigenden Verkehrsbedürfnisse beschlossen die Bürger der Stadt 1903 eine Straßenbahnkommission zu gründen. Unter ihnen war auch der Unternehmer und spätere Senator Oskar Trüller. Am 21. Mai 1905 wurde die Celler Straßenbahn GmbH durch 79 Bürger gegründet. Am 3. Oktober des gleichen Jahres erhielt diese Gesellschaft die benötigte Konzession zum Bau einer Straßenbahn. Das Geld für den Bau wurde von der Stadt Celle und der Gesellschaft zu gleichen Teilen bereitgestellt. Die Stadt ließ die Gleise in Meterspur und die Oberleitungen bauen und die Gesellschaft errichtete das Straßenbahndepot und stellte den Fuhrpark. Am 1. November 1907 ging die Bahn, nachdem sie die Betriebserlaubnis für die Dauer von 100 Jahren erhalten hatte, mit drei Fahrzeugen auf einer 3,8 Kilometer langen Strecke in Betrieb.

Betrieb

Festschrift der Celler Straßenbahn 1957

Die Strecke führte vom Bahnhof über dem Markt in der Altstadt bis zum Depot Berggarten. Es gab eine rote und eine grüne Linie. 1913 wurde die Strecke um einige hundert Meter vom Bahnhof, über die Fuhse bis zum Waldrand des Neustädter Holz verlängert. 1924 kam eine Verlängerung vom Depot bis zum Friedhof in der Lüneburger Straße (Berggarten) und 1928 aus der Altstadt bis zur Blumläger Kirche hinzu.

Durch die Sperrung der Strecke zum Neustädter Holz ab dem 1. August 1921, welche durch einen Neubau der Eisenbahnunterführung bedingt war, kam es zu einem erheblichen Rückgang der Fahrgastzahlen. Weitere Probleme traten zwischen dem 1. Mai 1922 und dem 1. Juli 1924 auf, als die Inflation die Gesellschaft dazu zwang, den Betrieb einzustellen. 1933 stellte man den Abschnitt zwischen Depot und dem Stadtfriedhof ein.

Die ersten Omnibusse fuhren ab dem 23. März 1935. Sie verkehrten zwischen dem neuen Militärflugplatz bei Wietzenbruch und dem Neustädter Holz.

Bedingt durch den Zweiten Weltkrieg ruhte der Betrieb zwischen dem 9. April und dem 7. August 1945. Auch nachdem man wieder den Betrieb aufgenommen hatte, kam es immer wieder zu Betriebsunterbrechungen.

Einstellung

Am 14. Februar 1954 wurden die Abschnitte zwischen Markt und der Blumläger Kirche sowie zwischen der Fuhsebrücke und Neustädter Holz eingestellt. Die Strecke vom Depot zum Markt wurde nur noch als Betriebsstrecke verwendet. Am 30. April 1955 folgte der Abschnitt zwischen Fuhsebrücke und Bahnhof. Am 2. Juni 1956 wurde die letzte Straßenbahnstrecke zwischen Markt und Bahnhof stillgelegt, so dass die Celler Straßenbahn GmbH seitdem ausschließlich Omnibusverkehr angeboten hat. Das Depot am Berggarten wurde 1964 aufgegeben.

Weblinks

Siehe auch: Liste der ehemaligen Straßenbahnen


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