Johann Pfeiffer (Hofkapellmeister)

Johann Pfeiffer (Hofkapellmeister)

Johann Pfeiffer (* 1. Januar 1697 in Nürnberg; † 1761 in Bayreuth) war ein deutscher Komponist und Kapellmeister des Spätbarock.

Leben

Johann Pfeiffer hatte in seine Jugend Musikunterricht bei verschiedenen Lehrern in seiner Heimatstadt. Nach Studien des Rechts in Leipzig und Halle war er für sechs Monate in der Hofkapelle des Grafen Heinrich Reuß-Schleiz [1]. Ab 1720 wurde er Geiger in der Hofkapelle in Weimar. 1726 wurde er Konzertmeister und Herzog Ernst August schenkte ihm zum Geburtstag eine wertvolle Violine von Jakob Stainer. In den Jahren 1729 und 1730 begleitete er seinen Dienstherren auf eine Reise durch Holland, die Habsburgischen Niederlande und Frankreich. Ab 1732 war Pfeiffer für einige Zeit in der Berliner Hofkapelle, bevor er auf Empfehlung König Friedrichs, 1734 Hofkapellmeister des Markgrafen Friedrich III. in Bayreuth wurde. Markgräfin Wilhelmine erhielt bei Pfeiffer Kompositions- und Violin- und Generalbassunterricht.

Nach dem Tod der Markgräfin wurde die Hofkapelle verkleinert und Pfeiffer nicht mehr als Kapellmeister übernommen, er blieb aber weiterhin als Musiker dem Bayreuther Hof verbunden [2] [3].

Werk

Ein großer Teil von Pfeiffers Werken gilt als verschollen, einige ihm zugeschriebene Sinfonien könnten eventuell von seinem Sohn Johann Michael Pfeiffer (um 1750 bis nach 1800) stammen. Pfeiffer komponierte auch für die Bühne, speziell für das Markgräfliche Opernhaus, das auf Betreiben von Wilhelmine und ihres Gatten in Bayreuth errichtet wurde, einem der wenigen erhaltenen deutschen Barocktheater. Mehrere seiner sakralen Kompositionen sind mit denen von anderen Komponisten namens Pfeiffer verwechselt worden, da all seine Manuskripte nur mit „del Sign. Pfeiffer“ gekennzeichnet waren. Seine erhaltenen Werke zeigen spätbarocke süddeutsche Merkmale mit italienischem Einfluss. In seinen Orchestersuiten ist die Nähe zu den Suiten Johann Sebastian Bachs zu spüren.

Die technischen Anforderungen in seinen erhaltenen Konzerten und Kammermusikwerken sind sehr unterschiedlich, vermutlich komponierte er einen Teil der Werke für den eigenen Gebrauch und andere Werke wiederum, die eher Liebhaberansprüchen genügen, für seine jeweiligen Dienstherren und deren Hofstaat. Von der Beliebtheit seiner Werke zeugen die zahlreichen Einträge im Katalogen von Breitkopf & Härtel aus den 1760er Jahren [4].

Einzelnachweise

  1. François-Joseph Fétis: Biographie universelle des musiciens et bibliographie génèrale de la musique (1864)
  2. Ruth Müller-Lindenberg: Wilhelmine von Bayreuth; Die Hofoper als Bühne des Lebens
  3. Gerber Neues Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler
  4. MGG, 2. Auflage Bd. 13, S.464

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