- Johannes Jahn
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Johannes Jahn (* 22. November 1892 in Orlandshof, Provinz Posen; † 17. Februar 1976 in Leipzig) war ein deutscher Kunsthistoriker.
Johannes Jahn legte 1913 sein Abitur ab und begann anschließend ein Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Neueren Philologien an der Universität Leipzig. Im Dezember 1916 erfolgte die Promotion bei August Schmarsow und Adolf Birch-Hirschfeld mit einer Arbeit zum Thema Der Stil der Westfenster der Kathedrale zu Chartes. 1917/18 nahm Jahn am Ersten Weltkrieg teil, 1919 wurde er Volontär an der Gemäldegalerie Dresden, 1920 wissenschaftlicher Assistent am Kunsthistorischen Institut der Leipziger Universität. Die Habilitation erfolgte 1927 mit der Schrift Beiträge zur Kenntnis der ältesten Einblattdrucke. Nach der Habilitation wurde Jahn Privatdozent in Leipzig, 1934 außerplanmäßiger außerordentlicher Professor. 1946 übernahm er zudem die Leitung des Museums der Bildenden Künste Leipzig. 1956 wurde Jahn Professor mit Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Karl-Marx-Universität Leipzig (KMU). Von 1952 bis 1959 war er zudem Gastprofessor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Zwischen 1958 und 1964 leitete er auch das Kunsthistorische Institut der KMU. 1961 wurde Jahn ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, 1962 wurde er emeritiert.
Jahn beschäftigte sich vor allem mit der Kunst zwischen dem Hochmittelalter und der Frühen Neuzeit, sowohl mit der Plastik, Malerei, Glaskunst und Architektur. Er verfasste das weit verbreitete Wörterbuch der Kunst in weiten Teilen, das zwischen 1940 und 2008 acht mal im Kröner-Verlag neu aufgelegt wurde. Sein Die Bildwerke des Naumburger Doms erlebte 13 Auflagen.
Schriften
- Kompositionsgesetze französischer Reliefplastik im 12. und 13. Jahrhundert, K. W. Hiersemann, Leipzig 1922 (Forschungsinstitut für Kunstgeschichte an der Universität Leipzig, Bd. 2)
- Wörterbuch der Kunst, Kröner, Leipzig 1940
- Deutsche Renaissance. Architektur, Plastik, Malerei/Grafik, Kunsthandwerk, Seemann, Leipzig 1969
Literatur
- Lothar Mertens: Das Lexikon der DDR-Historiker. Saur, München 2006, ISBN 3-598-11673-X, S. 316.
Weblinks
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