- Johannes Müller (Schweizer Maler)
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Johannes Müller (* 4. Oktober 1806 in Hundwil; † 27. Dezember 1897 in Stein AR, reformiert, heimatberechtigt in Hundwil) war ein Schweizer Bauernmaler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Johannes Müller, Sohn des Müllers und Landwirts Johannes Müller senior und der Anna Katharina geborene Zuberbühler, war beruflich als Maler, Glaser und Uhrmacher tätig. Er war zweimal verheiratet. Die erste Ehe ging er 1829 mit Anna Katharina geborene Näf ein, mit der er zwei Söhne hatte, von denen der Ältere früh verstarb. Ein Jahr nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er 1863 die Witwe Anna Näf-Alder aus Urnäsch. Johannes Müller verstarb am 27. Dezember 1897 im Alter von 91 Jahren in Stein im Kanton Appenzell Ausserrhoden.
Malerisches Schaffen
Johannes Müller – er arbeitete im Auftrag wohlhabender Bauern – begann seine künstlerische Karriere als Möbelmaler. In der Folge verlegte Müller sich auf das Malen von Porträts sowie von Eimerbödeli[1] – einem runden Gemälde auf der Unterseite des Fahreimers beziehungsweise Melkeimers, der vom Senn am Henkel über der linken Schulter getragen wird. Müllers erstes bekanntes Eimerbödeli datiert aus dem Jahr 1832 angefertigt für einen gewissen Martin Weiss. Des Weiteren malte Johannes Müller Ansichten prominenter Gebäude wie des Gasthofs Rossfall sowie zahlreiche Alpfahrtsbilder[2] – in denen Szenen vom feierlichen Almauftrieb im Mai dargestellt werden. Sein erstes handsigniertes Alpfahrtsbild schuf er mit der «Alp Wendbläss» im Jahr 1859.
Johannes Müller - er gilt als Nestor der Appenzeller Poya- oder Senntumsmalerei - prägte das Genre mit seiner akkuraten Ordnung der Tiere, Menschen, Häuser in der eigentümlich gestaffelten Landschaft. Er war der Lehrmeister von Anna Barbara Giezendanner und Johannes Zülle, den er maßgeblich beeinflusste. Werke Müllers sind in der ständigen Ausstellung zur Senntumsmalerei im Appenzeller Volkskunde-Museum in Stein AR zu besichtigen.
Literatur
- Rudolf Hanhart: Appenzeller Bauernmalerei. Appenzell peasant art. Verlag Arthur Niggli AG, 1959, 2. Auflage 1970
- Robert Wildhaber (Autor, Herausgeber): Schweizerische Volkskunst. Pro Helvetia, 1969, S. 12
- Arthur Niggli, Ida Niggli: Appenzeller Bauernmalerei: die naive Kunst der Appenzeller von 1850 bis heute. Verlag Arthur Niggli AG, 1975, ISBN 372120090X, S. 28
- Guy Filippa (Autor), Heinrich Ammann (Herausgeber): Blick in eine Idylle: Schweizer Volkskunst und naive Malerei aus vier Jahrhunderten. Benteli, 1983, ISBN 3716504432
- Ernst Hohl: Bauernmalerei rund um den Säntis. Silva Verlag, 1995, ISBN 3908486777
- Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft (Hrsg.); Karl Jost (Leitung): Biografisches Lexikon der Schweizer Kunst. Dictionnaire biographique de l'art suisse. Dizionario biografico dell'arte svizzera. 2 Bände. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1998, S. 758
- Rudolf Hanhart, Stefan Sonderegger, Peter Witschi, Appenzeller Volkskunde-Museum Stein AR: Johannes Müller, 1806-1897. Zum 250-Jahr-Jubiläum der Gemeinde Stein AR. Ausstellung im Appenzeller Volkskunde-Museum Stein AR 1. Mai–5. September 1999. Kunz-Druck, 1999
- Peter E. Schaufelberger: Müller, Johannes im Historischen Lexikon der Schweiz
Weblinks
Commons: Johannes Müller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Johannes Müller im Appenzeller Volkskunde-Museum
- Johannes Müller im Kunstmuseum St. Gallen
- Johannes Müller bei artnet.de
Einzelnachweise
- ↑ Senn mit Fahreimer beim Zauren In: www.flickr.com
- ↑ Die Alpfahrt In: www.g26.ch
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