John Reginald Richardson

John Reginald Richardson

John Reginald Richardson, er benutzte nur den Vornamen Reginald, (* 1912 in Edmonton in Alberta, Kanada; † 25. November 1997 in Fremont (Kalifornien)) war ein kanadisch-US-amerikanischer Physiker, der sich mit Teilchenbeschleunigern beschäftigte, insbesondere der Weiterentwicklung von Zyklotronen.

Richardson wuchs zunächst in Vancouver auf, bis die Familie 1922 in die USA einwanderte. Er studierte Physik an der UCLA und wurde an der Universität Berkeley bei Ernest Orlando Lawrence 1937 in Kernphysik promoviert. Nach einem Jahr an der University of Michigan wurde er Assistant Professor an der University of Illinois, wo er an den neu eingerichteten Zyklotronen arbeitete. Ab 1942 arbeitete er an elektromagnetischer Isotopentrennung für das Manhattan Project in Berkeley und Oak Ridge (Calutron). Nach der Entdeckung der Phasenstabilisierung und des Synchrotronprinzips durch Weksler und Edwin McMillan gehörte er einer Gruppe von Physikern an, die das Konzept erstmals 1946 in einem Zyklotron in Berkeley umsetzten (mit dabei waren auch Edward Lofgren, Ken MacKenzie, Fred Schmidt, Byron Wright, Bernard Peters). 1946 baute er auch eine Zyklotron Gruppe für Kernphysik Experimente an der UCLA auf, wozu ein Zyklotron aus Berkeley dorthin gebracht und in ein Synchro-Zyklotron umgebaut wurde.

1950 gehörte er einer Gruppe[1] an, die erstmals die Ideen von Llewellyn Thomas in größerem Maßstab umsetzten, der 1938 azimutal sektorierte Magnete vorsah[2], um mit Zyklotronen in höhere relativistische Energiebereiche vorzudringen. Damit wurden Elektronen bis zur Hälfte der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt. Damals war die Entwicklung noch geheim (und wurde erst 1955 öffentlich gemacht). Unter Leitung von Richardson wurde ein 50 MeV Thomas-Zyklotron für Protonen an der UCLA gebaut, das 1962 in Betrieb ging.

Ein noch größeres Sektor-Zyklotron mit Energien bis 520 MeV wurde unter Richardsons Leitung bei TRIUMF in Vancouver gebaut. Dort war Richardson 1971 bis 1976 der Direktor des Labors, während er den Bau des Zyklotrons überwachte.

1991 erhielt er den Robert R. Wilson Prize.

Weblinks

Anmerkungen

  1. David Judd, John Jungerman, Elmer Kelly, Robert Pyle, Byron Wright, Robert Thornton
  2. Neben der speziellen Sektor-Formung des Magneten mussten noch 50 Trimm-Spulen verwendet werden für die Feinabstimmung

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Richardson (Familienname) — Richardson ist ein englischer Familienname. Herkunft und Bedeutung Der patronymische Name bedeutet „Sohn des Richard“ und entspricht damit (nieder ) deutschen Namen wie Riechers, Rickerts und Rickert. Varianten Richards Schwedisch: Richardsson… …   Deutsch Wikipedia

  • John Richardson — ist der Name folgender Personen: John Richardson (Naturforscher) (1787–1865), schottischer Naturhistoriker und Entdecker John Richardson (Schriftsteller) (1796–1852), kanadischer Schriftsteller John Richardson (Kunsthistoriker) (* 1924),… …   Deutsch Wikipedia

  • John Newcombe — Country Australia Residence Sydney Born 23 May 1944 (1944 05 23) (age 67) Sydney Height 1.83 m (6 ft 0 in) Turned pro 1968 …   Wikipedia

  • Reginald Grey, 3rd Baron Grey de Ruthyn — (c. 1362 ndash; September 30, 1440), succeeded to the title on his father Reginald s death in July 1388. Lineage Reginald was the eldest son of Reginald Grey, 2nd Baron Grey de Ruthyn and Alianore Le Strange of Blackmere. His paternal… …   Wikipedia

  • Reginald Sheffield — (February 18, 1901 December 8, 1957) was an English born actor.He was born Matthew Reginald Sheffield Cassan in the St. George Hanover Square District of Surrey near London, a son of Matthew Sheffield Cassan (September 14, 1852 April 20, 1910)… …   Wikipedia

  • John de Braose — (born 1197 or 1198 ndash; July 18, 1232), known as Tadody to the Welsh, was the Lord of Bramber and Gower.Junior branch of the de Braose dynasty He was the second of the line of the junior branch of the de Braose dynasty.His father was William de …   Wikipedia

  • John — /jon/, n. 1. the apostle John, believed to be the author of the fourth Gospel, three Epistles, and the book of Revelation. 2. See John the Baptist. 3. (John Lackland) 1167? 1216, king of England 1199 1216; signer of the Magna Carta 1215 (son of… …   Universalium

  • Robert R. Wilson Prize — Der Robert R. Wilson Prize ist ein jährlich seit 1987 vergebener Preis der American Physical Society für herausragende Leistungen in der Physik der Teilchenbeschleuniger. Er ist mit 7500 Dollar dotiert und nach Robert R. Wilson benannt.… …   Deutsch Wikipedia

  • Llewellyn Thomas — Llewellyn Thomas, Kopenhagen 1926 Llwellyn Hilleth Thomas (* 31. Oktober 1903 in London; † 20. April 1992 in Raleigh (North Carolina)), meist einfach L. H. Thomas zitiert, war ein britischer theoretischer Physiker und angewandter Mathematiker.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Persönlichkeiten aus Edmonton — Diese Liste zählt Personen auf, die in der kanadischen Stadt Edmonton geboren wurden. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”