- Jorge Urosa
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Jorge Liberato Kardinal Urosa Savino (* 28. August 1942 in Caracas, Venezuela) ist Erzbischof des Erzbistums Caracas.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Urosa wurde in Caracas geboren, entstammte einer frommen Familie und wuchs in Kanada auf. Nach dem Studium der Katholischen Theologie unter anderem an der Päpstlichen Universität Gregoriana empfing Urosa 1967 durch José Kardinal Quintero Parra das Sakrament der Priesterweihe.
Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 3. Juli 1982 zum Titularbischof von Vegesela in Byzacena und zum Weihbischof in Caracas. Die Bischofsweihe spendete ihm der Erzbischof von Caracas und spätere Kardinal José Alí Lebrún Moratinos am 22. September desselben Jahres. 1990 wurde er zum Erzbischof von Valencia in Venezuela berufen.
Papst Benedikt XVI. ernannte ihn am 19. September 2005 zum Erzbischof von Caracas und nahm ihn im Feierlichen Konsistorium am 24. März 2006 als Kardinalpriester mit der Titelkirche Santa Maria ai Monti in das Kardinalskollegium auf.
Politisches Engagement
Im April 2002 veröffentlichte Urosa einen Artikel, in dem er den Putsch vom 12. April 2002 rechtfertigte.[1]
Als Erzbischof von Caracas gilt er als einer der aktivsten Kritiker von Venezuelas Präsident Hugo Chávez, dessen Weg zur „Bolivarische Revolution“ er massiv rügt, wie beispielsweise den Sendelizenzentzug für den Privatsender Radio Caracas TV. Des Weiteren protestierte er gegen ein von der Regierung angeordnetes Alkoholverbot während der Karwoche, da „gegen ein Glas Wein zum Essen in einem Restaurant nichts einzuwenden sei“, wie auch gegen den Vergleich, den Chávez anlässlich des Papstbesuches in Brasilien, machte: Er verglich die Christianisierung Lateinamerikas mit dem Holocaust, woraufhin der Erzbischof den Präsidenten aufforderte sich lieber alltäglichen Problemen wie der Armut und Erziehung zu widmen, statt längst vergangenen Ereignissen nachzugehen. Diese offene Kritik am Staatsoberhaupt Venezuelas, der der Kirche Verschwörung vorwirft, machte ihn landesweit populär.[2] Der Kardinal fällt auf durch scharfe Kritik an der Regierungsmethode Chavez´, so bestätigte er bei einer Anhörung vor dem Parlament seine Vorwürfe gegen Präsident Hugo Chavez: dessen Regierung strebe eine kommunistische Diktatur an und habe wiederholt gegen die Verfassung verstoßen[3].
Mitgliedschaften
Mitgliedschaften in der römischen Kurie
Jorge Liberato Kardinal Urosa Savino ist Mitglied folgender Institutionen der römischen Kurie:
- Päpstlicher Rat für Gerechtigkeit und Frieden (seit 2006)
- Päpstlicher Rat für die Kultur (seit 2009)
- Päpstliche Kommission für Lateinamerika (seit 2006)
- Rat der Kardinäle für organisatorische und ökonomische Probleme des Heiligen Stuhls (seit 2009)
Weblinks
- Eintrag zu Jorge Urosa auf catholic-hierarchy.org (englisch)
- Jorge Urosa, In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church, online auf fiu.edu, Website der Florida International University (englisch)
- Joachim Frank, Astrid Hölscher, Andreas Schwarzkopf: „Chávez redet nicht mit uns“. Erzbischof Jorge Urosa Savino im FR-Interview. In: Frankfurter Rundschau. 12. April 2011, abgerufen am 12. April 2011 (deutsch, Interview mit Jorge Urosa über Hugo Chávez).
Einzelnachweise
- ↑ Klerus im Clinch mit Chávez, amerika21.de, 15. Juli 2010.
- ↑ Vgl. Sebastian Schoepp in Süddeutsche Zeitung Nr. 180, Seite 4, 7. August 2007.
- ↑ kath.net: Venezuela: Kardinal bekräftigt vor Parlament Kritik an Chávez, 28. Juli 2010
Vorgänger Amt Nachfolger Antonio Ignacio Kardinal Velasco García SDB Erzbischof von Caracas
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