Josef Becker (Pädiater)

Josef Becker (Pädiater)

Josef Becker, vollständiger Name Peter Josef Becker (* 26. Januar 1895 in Elsdorf im Rheinland; † 9. August 1966 in Bonn) war deutscher Pädiater, SS-Führer zur Zeit des Nationalsozialismus sowie Professor an den Universitäten Marburg und Bonn.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Becker nahm nach Beendigung seiner Schullaufbahn am Ersten Weltkrieg teil und absolvierte ein Studium der Medizin. Mit der Dissertation: Über Haut und Schweißdrüsen bei Foeten und Neugeborenen promovierte Becker an der Universität Bonn 1921 zum Dr. med. Danach blieb Becker in der Kinderabteilung der Bonner Universitätsklinik tätig und war dort zuletzt als Oberarzt beschäftigt.[1] Becker war dort 1926 als Privatdozent und ab 1933 als außerordentlicher Professor beschäftigt.[2] Anfang Januar 1934 übernahm Becker die Leitung der Bremer Kinderklinik und wurde dort auch städtischer Kinderarzt. Anfang November 1939 wechselte Becker als ordentlicher Professor an die Universität Marburg.[1] Während des Zweiten Weltkrieges beriet Becker zudem ehrenamtlich den Lebensborn e.V. als Pädiater.[2]

Politische Betätigung im Nationalsozialismus

Becker trat im Mai 1933 der NSDAP (Mitgliedsnr. 3.144.656) und SS bei.[1] In der SS erreichte Becker 1944 den Rang eines SS-Standartenführers.[2] Becker gehörte zudem dem NS-Ärztebund (1933), der NSV (1934), dem Reichskolonialbund (1934), dem NS-Altherrenbund(1937) und NS-Dozentenbund (1940) an. Als Oberstarzt war er ab 1938 beratend für das DRK tätig.[1]

Nach Kriegsende

Becker wurde noch 1945 festgenommen, aber bereits 1946 aufgrund einer vorgetäuschten Erkrankung aus der Internierung entlassen.[2] 1948 wurde er entnazifiziert durch Einordnung in die Kategorie V.[1] Danach war Becker zunächst als niedergelassener Arzt und ab Mitte der 1950er Jahre als Gastprofessor an der Universität Bonn tätig. Offiziell wurde er 1960 an der Universität Marburg emeritiert. [2]

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c d e Ralf Forsbach: Die Medizinische Fakultät der Universität Bonn im „Dritten Reich“, München 2006, S. 165
  2. a b c d e Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 35

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