- Josef Proksch (Komponist)
-
Josef Proksch (* 4. August 1794 in Reichenberg; † 20. Dezember 1864 in Prag) war ein tschechischer Pianist und Komponist deutscher Abstammung.
Der im Alter von dreizehn Jahren erblindete Proksch war Schüler von Jan Koželuh . Er eröffnete im Jahre 1830 in Prag die Musikbildungsanstalt. Die von ihm angewandte Lehrmethode des Simultanspiels mehrerer Schüler beim Klavierunterricht wurde mehr als einhundert Jahre fortgeführt. Sein berühmtester Klavier- und Musiktheorieschüler war Bedřich Smetana .
Proksch schrieb neben mehreren Lehrwerken für den Klavierunterricht ein Konzert für drei Klaviere, Klaviersonaten, Messen und Kantaten und bearbeitete zur Verwendung im Unterricht zahlreiche Orchesterwerke für vier bis acht Klaviere.
Sein Sohn Norbert Ludwig Proksch gestaltete 1883 als Organist die Eröffnung des Stadttheaters in Reichenberg. Auch seine Tochter Marie Proksch wurde als Pianistin und Komponistin bekannt.
Schriften
- Versuch einer rationellen Lehrmethode im Pianoforte-Spiel..., 1841-64
- Aphorismen über Katholische Kirchenmusik nebst einem geschichtlichen Ueberblicke des gregorianischen Choralgesanges. Prag: Bellmann 1858
- Die Kunst des Ensembles im Pianoforte-Spiel, 1859
Literatur
- Undine Wagner: Das Wirken von Josef Proksch (1794-1864) für die Händel-Rezeption in Prag im 19. Jahrhundert. In: Klaus Hortschansky (Hrsg.): Georg Friedrich Händel - ein Lebensinhalt. Gedenkschrift für Bernd Baselt (1934 – 1993). Händel-Haus u. a., Halle (Saale) u. a. 1995, ISBN 3-910019-09-9, (Schriften des Händel-Hauses in Halle 11), S. 227–240.
- A. Myslík: Proksch Josef. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 8, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1983, ISBN 3-7001-0187-2, S. 304.
- Rudolf Müller: Proksch, Joseph. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 26, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 646–661.
Kategorien:- Klassischer Pianist
- Komponist (Romantik)
- Tschechischer Komponist
- Musikpädagoge
- Böhme
- Geboren 1794
- Gestorben 1864
- Mann
Wikimedia Foundation.