- Joseph Michael Neustifter
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Joseph Michael Neustifter (* 1949 in Eggenfelden) ist ein deutscher Künstler und Bildhauer.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Joseph Michael Neustifter repräsentiert die Traditionen einer niederbayerischen Bildhauerfamilie in der fünften Generation. Bereits mit 18 Jahren erhielt er seinen ersten öffentlichen Auftrag, eine Brunnenskulptur.
1969 nahm er das Studium auf an der Akademie der Bildenden Künste München bei Georg Brenninger. Sein Interesse galt von jeher der Bildhauerei in Verbindung mit Architektur. Inzwischen wurden ihm über 200 erste Preise mit Ausführung bei öffentlichen Wettbewerben „Kunst am Bau” zugesprochen und er gestaltete mehr als 80 Kirchenräume.[1]
Neben architekturbezogenen Arbeiten entstand eine Vielzahl von Kleinplastiken, „Statements”, die eine eigenwillige Werkgruppe von „plastischen Medien” bilden. Mit ihnen nimmt der Künstler engagiert Stellung zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Ereignissen. Sein erstes „Statement” dieser Art, „Arbeitsamt”, das im Jahre 1975 entstand, widmete er dem „Millionsten Arbeitslosen”.
Eine weitere Werkgruppe sind „plastische Zeichnungen”, großformatige Gemmenschnitte in Stein, die als dünne Bronzeplatten gegossen werden. Zu seinen letzten großen Arbeiten zählen die Altarraumgestaltung der Kirche St. Georg in Schärding, Österreich, die Kapelle des Diözesanbildungszentrums der Diözese Regensburg in Spindlhof-Regenstauf, die Kirche Heilig Kreuz in Landau a. d. Isar, das Große Zeichen vor dem neuen Sendezentrum beim Bayerischen Fernsehen in München-Freimann, die Figurengruppe vor dem Stadttheater in Regensburg, die Benediktsäule in Marktl am Inn sowie die Papstsäulen im Kloster Metten, Velletri (Italien), Lourdes (Frankreich) und Oberaudorf.
Besondere Werke
Zwölf Säulen für Europa
Bildhauer Joseph Michael Neustifter hat nach den drei Benediktsäulen[2] für Marktl, die Benediktiner-Abtei Kloster Metten und Velletri eine vierte Säule in seinem Atelier in Eggenfelden geschaffen. Sie wurde am 28. Mai 2009 im französischen Wallfahrtsort Lourdes aufgestellt.
Die Idee der Säule in Form einer Schriftrolle ist hergeführt von der Regula des Hl. Benedikt von Nursia, dem Patron Europas. Diese Architekturform ist das verbindende Erkennungszeichen, die Aussagen der Säulen sind aber jedes Mal einer anderen Thematik gewidmet. Die Lourdes-Säule besteht, wie die drei Benediktsäulen auch, aus heller Bronze. Sie ist 4,30 Meter hoch und wurde in Eisenfelden als Unikat gegossen.
Lourdes-Säule
Die Lourdes-Säule ist 4,30 Meter hoch und in heller Bronze gegossenen. Der Inhalt dieser Säule ist der Thematik von Lourdes gewidmet, der Marienerscheinung der Hl. Bernadette, sowie den vier großen Heiligen Frankreichs, Jean-Marie Vianney (dem Pfarrer von Ars), Therese von Lisieux, Charles de Foucauld und der Hl. Bernadette Soubirous. Alle Texte darauf sind in französischer Sprache verfasst. Die Schriften auf der Säule sind die überlieferten Texte, die bei der Erscheinung Marias damals gesprochen wurden. Die Motive sind die wichtigsten Stationen im Leben der Bernadette. Weitere Details sind z.B als Gemme geschnitten die Altöttinger Madonna oder der Hl. Jakobus, die Anbetung der Heiligen Drei Könige, die Madonna Notre Dame von Paris und ein Zeichen für den Europäischen Verbund. Mit dem Wappen von Papst Benedikt XVI. und dem Jahr 2008 ist verbindend hingewiesen auf das 150. Jubiläum der Erscheinung sowie auf die anderen Benediktsäulen.
Die Lourdes-Säule ist ein Geschenk einer Familie aus Beirut an den französischen Wallfahrtsort und der 150-jährigen Marienerscheinung gewidmet. In der Bodenplatte sind Eckdaten eingearbeitet, die unter anderem ein Händereichen der großen Weltreligionen symbolisieren. „Auch den Opfern der Terroranschläge ist eine Seite gewidmet“, so Neustifter. Ein Dreivierteljahr hat Joseph Michael Neustifter an der Lourdes-Säule gearbeitet. Am 26. Mai 2009 wurde die Säule nach Lourdes transportiert.
Nachdem die vier Bodenplatten aus Granit gesetzt waren, konnte die Säule dort mit einem Kran aufgestellt werden. Die Säule steht 200 Meter entfernt von der Grotte im sogenannten „Heiligen Bereich“ auf einem Platz vor dem Accueil Notre Dame, an dem die Pilgerprozessionen mit den Kranken beginnen.
Flurkreuzweg
Für den 2010 geweihten Flurkreuzweg am Buchberg hat Neustifter 15 Bronzetafeln gefertigt, die die 15 Stationen der Passion Christi darstellen.[3]
Literatur
- Joseph M. Neustifter, Ulrich Hommes: Neustifter, Schnell & Steiner 2002, ISBN 3-79541-490-3
- Joseph M. Neustifter, Ulrich Hommes: Benedikt-Säule in Velletri, Schnell & Steiner 2007, ISBN 3-79542-055-5
Einzelnachweise
- ↑ kirchenundkapellen.de abgerufen am 9. November 2011
- ↑ rosenheim24.de abgerufen am 10. November 2011
- ↑ mittelbayerische.de abgerufen am 10. November 2011
Quellen
- Erwin Schwarz: Benediktsäule Nummer 4 kommt nach Lourdes. In: Passauer Neue Presse vom 28. April 2009 (S. 21)
- Säule Nummer vier. In: Passauer Neue Presse vom 22. April 2009 (S. 19)
- Benediktsäule für Lourdes. In: Passauer Neue Presse vom 15. Mai 2009 (S. 8)
- Papst-Säule auf dem Weg nach Loudres. In: Passauer Neue Presse vom 27. Mai 2009 (S.10)
- Die Lourdes-Säule steht an ihrem Bestimmungsort. In: Passauer Neue Presse vom 3. Juni 2009 (S. 12)
Weblinks
Commons: Joseph Michael Neustifter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- neustifter.de
- regiowiki.pnp.de
- grossekunstausstellungmuenchen.de abgerufen am 9. November 2011
Kategorien:- Deutscher Bildhauer
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