- Oberaudorf
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Wappen Deutschlandkarte 47.647512.171944444444480Koordinaten: 47° 39′ N, 12° 10′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: Rosenheim Höhe: 480 m ü. NN Fläche: 59,29 km² Einwohner: 4.948 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 83 Einwohner je km² Postleitzahl: 83080 Vorwahl: 08033 Kfz-Kennzeichen: RO Gemeindeschlüssel: 09 1 87 157 Gemeindegliederung: 38 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Postfach 1180
83076 OberaudorfWebpräsenz: Bürgermeister: Hubert Wildgruber (CSU) Lage der Gemeinde Oberaudorf im Landkreis Rosenheim Oberaudorf ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Rosenheim und Luftkurort. Es gehört zur Planungsregion Südostoberbayern.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Oberaudorf liegt in den Bayerischen Voralpen und dem bayerischen Teil des Unterinntals. Oberaudorf und Niederaudorf sind durch den Lauf des westlichen Inn-Zuflusses Auerbach getrennt.
Gemeindegliederung
Es existieren folgende Gemarkungen: Niederaudorf und Oberaudorf. Die politische Gemeinde Obernaudorf hat 38 amtlich benannte Ortsteile[2]:
- Agg
- Antritt
- Aschau
- Auerbach
- Behamgrub
- Brünnsteinhaus
- Buchau
- Eck
- Fahrenberg
- Grafenherberg
- Grub
- Hocheck
- Kleinberg
- Lechen
- Moosen
- Mühlberg
- Niederaudorf
- Oberaudorf
- Rechenau
- Regau
- Reisach
- Ried bei Fahrenberg
- Riedleiten
- Rosengasse
- Schindlberg
- Schweinberg
- Schweinsteig
- Seebach
- Tatzelwurm
- Thal
- Trißl
- Unterbichl
- Wall
- Watschöd
- Wechselberg
- Zaglach
- Zeisach
- Zimmerau
Geschichte
Besiedlungsspuren in der Gemarkung Audorf reichen zurück bis in die Bronzezeit. Erstmals erwähnt wird der Ort im Jahr 780 als Urdorf in einer Schenkungsurkunde an das Hochstift Freising. Den bayerischen Herzögen gelang es, die Herren im Mangfallgau, die Grafen von Falkenstein, ab 1244 aus ihren Besitzungen und Herrschaften zu verdrängen und ihre eigene Herrschaft im Inntal auszubauen. Erstmals erwähnt wird die über Oberaudorf liegende Auerburg im Wittelsbacher Hausvertrag von Pavia 1329. Um 1350 wurde die Auerburg schon als Gericht und Amtssitz eines Pflegers genannt. Seit dem 15. Jahrhundert wurde der Gerichtsbezirk in die Hauptmannschaften Kiefersfelden, Nieder- und Oberaudorf sowie Fischbach gegliedert. Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg (1503–1505) gingen die Gerichte Kufstein, Kitzbühel und Rattenberg an die Habsburger verloren. Die Auerburg war von nun an Grenzveste zu Tirol und wurde entsprechend nochmals verstärkt. Im österreichischen Erbfolgekrieg eroberten österreichische Truppen am 4. Mai 1743 Oberaudorf und die Auerburg. Nach dem Frieden von Füssen 1745 wurde die Festung 1747 durch Kitzbüheler Bergknappen geschleift. Die Napoleonische Zeit brachte zwar zahlreiche Truppendurchmärsche, aber kein Kampfgeschehen im Ort. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstanden mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinden Ober- und Niederaudorf. 1848 kam es durch die Aufhebung des Obereigentums und der Patrimonialgerichte zu Umwälzungen. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Ort als Sommerfrische durch erste Urlaubsgäste entdeckt. 1857 erfolgte der Anschluss an die neue Bahnstrecke Rosenheim–Kufstein. 1868 wurde das bisherige katholische Vikariat eigene Pfarrei. Große Brände 1823 und 1857 führten zu reger Bautätigkeit. Der Ort war noch in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges durch Fliegerangriffe betroffen, da die Wehrmacht noch mit letzter Kraft sich hier den amerikanischen Soldaten stellte. Die Bevölkerung der Gemeinden Ober- und Niederaudorf entschied sich in einer Volksbefragung am 22. November 1970 für einen Zusammenschluss der Gemeinden, der zum 1. April 1971 erfolgte.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 3.571, 1987 dann 4.373 und im Jahr 2000 4.692 Einwohner gezählt.
Politik
Bürgermeister ist Hubert Wildgruber (CSU). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Alois Brunner (CSU).
Das Wappen von Oberaudorf zeigt „einen in Blau auf goldenem Dreiberg stehenden flugbereiten, rot bewehrten goldenen Falken mit roten Halsband.“ Es wurde im Jahr 1921 vom Staatsministerium des Inneren verliehen und knüpft an die frühe Ortsgeschichte an. Der Falke war das redende Schildbild der um 1272 erloschenen Grafschaft von Falkenstein.
Sehenswürdigkeiten
Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Oberaudorf
- Ruine der Auerburg mit Burgtormuseum
- Pfarrkirche zu U. Lb. Frau Oberaudorf
- Filialkirche St. Michael Niederaudorf
- Kloster Reisach
- Schloss Urfahrn
- Historisches Gasthaus: Weber an der Wand
- Seebach Records Firmengelände
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 19, im produzierenden Gewerbe 221 und im Bereich Handel und Verkehr 294 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 728 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1281. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, die Brauerei Bals ist die kleinste Weißbierbrauerei Deutschlands. Im Bauhauptgewerbe gab es 16 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 75 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1655 ha, davon waren 37 ha Ackerfläche und 1608 ha Dauergrünfläche.
Freizeit und Tourismus
Oberaudorf ist ein bedeutender Luftkurort und Wintersportplatz im Bayerischen Inntal. Der Ort bietet Gästen und Bürgern neben einem umfangreichen Wander-, Rad- und Tourenwegenetz auch eine Skisprungschanze, Rodelbahnen, eine Sesselbahn, Langlaufloipen und Skilifte (mit beschneiten Pisten) und im Sommer durch umliegende Seen mit Beachvolleyplatz sowie dem Strandbad Luegsteinsee mit Riesenwasserrutsche und dem Wildwasser Auerbach gute Möglichkeiten für Erholung und Freizeitgestaltung. Das neu gestaltete Freizeitgebiet Hocheck hat auch eine alpine Sommerrodelbahn. Am Hocheck ist im Winter die größte Flutlichtanlage Deutschlands für Skifahrer oder Snowboarder in Betrieb. Auch die dortige Rodelbahn ist abends beleuchtet.
Seit 1999 besteht auch die Möglichkeit, von Mai bis Oktober auf dem Inn von Oberaudorf über Niederndorf, Ebbs, Kiefersfelden bis nach Kufstein zu fahren.
Sender Oberaudorf
Zur besseren Versorgung des unteren Inntals von Brannenburg bis zur Staatsgrenze wurde ein Füllsender auf dem Schweinberg errichtet.[3] Dieser strahlt folgende Radiostationen aus:
Frequenz
[MHz]Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP
[kW]Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)94,6 Antenne Bayern ANTENNE D318 − 0,3 D H 104,2 Radio Charivari Rosenheim CHARI DC1B Rosenheim (Land) 0,3 D H Verkehr
Individualverkehr
Oberaudorf besitzt eine eigene Anschlussstelle an der Inntalautobahn A93 (Rosenheim − Kiefersfelden). Damit kann man Richtung Innsbruck, Salzburg, München und Rosenheim fahren. Außerdem besteht über die nahe gelegene B15 auch Anschluss Richtung Landshut und Regensburg.
Bahnverkehr
Oberaudorf hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Rosenheim–Kufstein. [4]
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen:
- Kindergärten: 124 Kindergartenplätze in 2 Kindergärten
- Volksschulen: 1 mit 11 Lehrern und 205 Schülern
Fotogalerie
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Blick von der Auerburg auf Oberaudorf, im Hintergrund der Wildbarren
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Kapelle auf dem Florianiberg, im Hintergrund der Zahme Kaiser
Persönlichkeiten
- Volker Banfield (* 1944), Pianist
- Hans Berger (* 1944), Musiker
- Joachim Berthold, (1917–1990), Bildhauer, lebte und starb in Oberaudorf
- Friedrich Wilhelm von Bissing (1873–1956), Ägyptologe
- Magnus Freiherr von Braun (1878–1972), Jurist und Politiker (DNVP)
- Eduard Brenner († 1970), Anglist, Bildungspolitiker, Initiator und langjähriger Leiter des Oberaudorfer Kreises
- Bartholomäus Grill (* 1954), Journalist
- Ernst Sachs, (1867–1932) Oberaudorfer Ehrenbürger, Erfinder der „Torpedo-Freilauf-Nabe“, Mitbegründer von Fichtel & Sachs, Schweinfurt und Entwickler des Sachs-Motors.
- Willy Sachs, (1896-1958), Alleininhaber von Fichtel & Sachs, Schweinfurt und Ehrenbürger von Oberaudorf
- Hubert Schwarz (* 1960), Olympiasieger mit der Staffel in der Nordischen Kombination 1988 und zweimaliger deutscher Meister im Skispringen (1979 und 1981 jeweils K90).
- Bastian Schweinsteiger (* 1984), Fußballnationalspieler; Heimatort
- Tobias Schweinsteiger (* 1982), Fußballspieler; Heimatort
- Edmund Stoiber (* 1941), von 1993 bis 2007 bayerischer Ministerpräsident
- Sepp Wildgruber (* 1959), Skirennläufer
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111022/211428&attr=OBJ&val=517
- ↑ Bild des Senders Oberaudorf auf der Seite von Heinz Schulz, Frankfurt am Main.
- ↑ Stationsdatenbank der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, Bahnhof Oberaudorf
Weblinks
Commons: Oberaudorf – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Landkreis RosenheimAlbaching | Amerang | Aschau i.Chiemgau | Babensham | Bad Aibling | Bad Endorf | Bad Feilnbach | Bernau a.Chiemsee | Brannenburg | Breitbrunn a.Chiemsee | Bruckmühl | Chiemsee | Edling | Eggstätt | Eiselfing | Feldkirchen-Westerham | Flintsbach a.Inn | Frasdorf | Griesstätt | Großkarolinenfeld | Gstadt a.Chiemsee | Halfing | Höslwang | Kiefersfelden | Kolbermoor | Neubeuern | Nußdorf a.Inn | Oberaudorf | Pfaffing | Prien a.Chiemsee | Prutting | Ramerberg | Raubling | Riedering | Rimsting | Rohrdorf | Rott a.Inn | Samerberg | Schechen | Schonstett | Söchtenau | Soyen | Stephanskirchen | Tuntenhausen | Vogtareuth | Wasserburg a.Inn
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