Joseph Wenzel (Fürstenberg-Stühlingen)

Joseph Wenzel (Fürstenberg-Stühlingen)
Fürst Joseph Wenzel zu Fürstenberg um 1772

Joseph Wenzel zu Fürstenberg-Stühlingen (* 31. März 1728 in Prag; † 2. Juni 1783 in Donaueschingen) war (1762-1783) der sechste regierende Fürst zu Fürstenberg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Joseph Wenzel wurde als erster Sohn des Fürsten Joseph zu Fürstenberg und der Maria Anna von Waldstein geboren. Er studierte in Straßburg und Leipzig.

Joseph Wenzel bemühte sich das Schulwesen in seinem Fürstentum weiter zu entwickeln und führte ein fürstliches Oberschulamt ein. Der Unterricht orientierte sich am österreichischen Schulmodel (österreichische Normal-Lehrart). Die Leitung des Gymnasiums in Donaueschingen wurde einem Jesuiten übertragen, später die Oberaufsicht über das gesamte Schulwesen dem Benediktiner Franz Uebelacker. Durch die fürstlichen Archivare ließ Joseph Wenzel eine Geschichte des Hauses Fürstenberg vorbereiten.

In Hüfingen wurde ein Zuchthaus errichtet. Die Industriepolitik seines Vaters stoppte Joseph Wenzel und erschwerte die Neuansiedlung wegen der moralisch negativen Folgen die er der Industrie zuschrieb. Heimhandwerk, wie die Uhrmacherei, förderte er. 1777 richtete er eine Feuerversicherung ein.

Nach 1766 wurde er Direktor des schwäbischen Reichsgrafen-Kollegiums. 1775 wurde er vom Kaiser zum Generalmajor ernannt (mit Rang aus dem Jahr 1765).

Joseph Wenzel werden Prunksucht und Mätressen nachgesagt, er gehört sicher zu den weniger bedeutenden Persönlichkeiten des Hauses Fürstenberg.

Der Musiker

Joseph Wenzel war ein Musikliebhaber und soll selbst ausgezeichnet Violoncello gespielt haben. 1762 begann er mit dem Aufbau einer Hofkapelle, wozu er auch eine Anzahl auswärtiger Musiker an seinen Hof in Donaueschingen holt. So war 1783 auch Franz Christoph Neubauer als Konzertdirektor angestellt.[1] Im Oktober 1766 hielt sich Leopold Mozart mit seinem Sohn Wolfgang Amadeus ca. 2 Wochen in Donaueschingen als Gast des Fürsten auf.

Ehe und Nachkommen

Joseph Wenzel heiratete am 9. Juni 1748 Gräfin Maria Josepha von Friedberg-Trauchburg-Scheer, die Tochter des Truchseß Joseph Wilhelm von Friedberg-Trauchburg-Scheer und hatte mit ihr sieben Kinder:

  • Joseph Maria Benedikt
  • Karl Joachim
  • Johann Nepomuk Joseph (* 25. Juli 1755; † 6. Oktober 1755)
  • Josepha Maria Johanna (* 14. November 1756; † 2. Oktober 1809) ∞ Phillip Maria von Fürstenberg-Pürglitz
  • Maria Anna Josepha (* 4. April 1759; † 26. Juni 1759)
  • Karl Alexander (* 11. September 1760; † 19. Februar 1761)
  • Karl Egon (* 5. Juni 1762; † 20. Februar 1771)

Literatur

Einzelnachweise/Anmerkungen

  1. Seifriz S. 364


Vorgängerin Amt Nachfolger
Joseph Fürst zu Fürstenberg
17621783
Joseph Maria

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Joseph Maria (Fürstenberg-Stühlingen) — Joseph Maria Benedikt zu Fürstenberg Stühlingen um 1780 Joseph Maria Benedikt zu Fürstenberg Stühlingen (* 9. Januar 1758 in Donaueschingen; † 24. Juni 1796 in Donaueschingen) war der siebte regierende Fürst zu Fürstenberg. Inhal …   Deutsch Wikipedia

  • Joseph (Fürstenberg-Stühlingen) — Joseph Wilhelm Ernst Fürst zu Fürstenberg Joseph Wilhelm Ernst zu Fürstenberg Stühlingen (* 13. April 1699 in Augsburg; † 29. April 1762 in Wien) war von 1744 bis 1762 der fünfte regierende Fürst zu Fürstenberg und von 1735 bis 1740 sowie 1742… …   Deutsch Wikipedia

  • Fürstenberg [2] — Fürstenberg, altes deutsches Geschlecht in Schwaben, dessen Glieder von den Grafen von Urach abstammen. Heinrich I., jüngster Sohn des Grafen Egon von Urach, erhielt bei der Theilung mit seinen Brüdern 1236 den Fürstenberg (s.d. [Geogr] 10), u.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Fürstenberg (Fürstenhaus) — Wappen der Fürstenberg an der Donauquelle Die Fürstenberg, bis 1918 Fürsten zu Fürstenberg, sind ein süddeutsches Adelsgeschlecht des Hochadels, dessen Besitzungen in Deutschland zwischen Schwarzwald, Hochrhein, Bodensee und der Schwäbischen Alb… …   Deutsch Wikipedia

  • Fürstenberg [2] — Fürstenberg, altes Grafen und Fürstengeschlecht in Schwaben, als dessen Stammvater Graf Unruoch, Zeitgenosse Karls d. Gr., genannt wird. Die ununterbrochene Reihe der Dynasten beginnt 1136 mit Egino II., Grafen von Urach; dessen Nachkommen erbten …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Fürstentum Fürstenberg — Territorium im Heiligen Römischen Reich Fürstentum Fürstenberg Wappen …   Deutsch Wikipedia

  • Fürsten von Fürstenberg — Wappen der Fürstenberger an der Donauquelle Das Fürstenberg Wappen von Johann Siebmacher …   Deutsch Wikipedia

  • Fürstenhaus Fürstenberg — Wappen der Fürstenberger an der Donauquelle Das Fürstenberg Wappen von Johann Siebmacher …   Deutsch Wikipedia

  • Grafen von Fürstenberg — Wappen der Fürstenberger an der Donauquelle Das Fürstenberg Wappen von Johann Siebmacher …   Deutsch Wikipedia

  • Herren von Fürstenberg — Wappen der Fürstenberger an der Donauquelle Das Fürstenberg Wappen von Johann Siebmacher …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”