Karl Joachim (Fürstenberg-Stühlingen)

Karl Joachim (Fürstenberg-Stühlingen)

Karl Joachim Aloys Franz von Paula zu Fürstenberg-Stühlingen[1] (* 31. März 1771 in Donaueschingen; † 17. Mai 1804 in Donaueschingen) war (1796-1804) der achte regierende Fürst zu Fürstenberg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

1787 beendete er seine Ausbildung mit einer ausgedehnten Reise durch Belgien, Holland und England, wobei ihn Joseph Kleiser begleitete.

Nachdem sein Bruder Joseph Maria im gleichen Jahr 1796 kinderlos verstarb, wurde Karl Joachim der achte regierende Fürst zu Fürstenberg. Dies geschah in einem Augenblick, wo sein Fürstentum durch die über den Rhein vordringenden französischen Revolutionsarmeen bedroht wurde. Karl Joachim floh zunächst auf sein Schloss Heiligenberg. Den ihm Vertrauten Kleiser ernannte er zum Regierungspräsidenten. Das zunächst erlassene Aufgebot des Landsturms zog er zurück und er opponierte auch gegen einen Beschluss des schwäbischen Reichskreises der Donaueschingen zum Sammelplatz für die Kreistruppen erklärte. Karl Joachim werden generell Sympathien für die französische Sache zugeschrieben und es wird angenommen, dass er wohl auch dem Rheinbund beigetreten wäre, hätte er bis zu dessen Gründung überlebt.[2]

Gleichwohl litt das Fürstentum unter französischer Besatzung und dem Durchzug französischer – wie österreichischer – Truppen.

Karl Joachim heiratete am 11. Januar 1796 seine Base Karoline von Fürstenberg-Weitra († 15. Februar 1846), die Tochter des Landgrafen Joachim von Fürstenberg-Weitra. Die Ehe blieb kinderlos und die Linie Fürstenberg-Stühlingen starb mit Karl Joachim aus - das gesamte Erbe ging an Karl Egon II. von der böhmischen Subsidiallinie über.

Fürstenbergs Ausgangslage vor der Neuordnung Deutschlands

Europa stand vor der Neuordnung, das Reich vor dem Untergang. Die Nachbarn in Baden und Württemberg hatten sich bemüht funktionsfähige Territorialstaaten zu schaffen und die Wirtschaft zu fördern – insbesondere Karl Friedrich von Baden hatte in einer langen Regierungszeit (seit 1738) die von seinem Großvater Karl III. Wilhelm geschaffene Basis genutzt.

Fürstenberg hatte seit Fürst Joseph († 1762) keinen tatkräftigen Regenten mehr gehabt und zuvor hatten sich die Fürstenberg im Dienste der Habsburger aufgerieben und im Vergleich zum Haus Baden die eigenen Lande vernachlässigt. – Vor diesem Hintergrund ist es wenig verwunderlich, dass das Fürstentum Fürstenberg nicht zu den Staaten gehörte, die nach der napoleonischen Neuordnung übrig blieben.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Franz de Paula oder Franz von Paula nach dem heiligen Franz von Paola
  2. s. Fickler S. 295


Vorgängerin Amt Nachfolger
Joseph Maria Fürst zu Fürstenberg
17961804
Karl Egon II.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Joseph Wenzel (Fürstenberg-Stühlingen) — Fürst Joseph Wenzel zu Fürstenberg um 1772 Joseph Wenzel zu Fürstenberg Stühlingen (* 31. März 1728 in Prag; † 2. Juni 1783 in Donaueschingen) war (1762 1783) der sechste regierende Fürst zu Fürstenberg. Inhalt …   Deutsch Wikipedia

  • Joseph Maria (Fürstenberg-Stühlingen) — Joseph Maria Benedikt zu Fürstenberg Stühlingen um 1780 Joseph Maria Benedikt zu Fürstenberg Stühlingen (* 9. Januar 1758 in Donaueschingen; † 24. Juni 1796 in Donaueschingen) war der siebte regierende Fürst zu Fürstenberg. Inhal …   Deutsch Wikipedia

  • Fürstenberg [2] — Fürstenberg, altes deutsches Geschlecht in Schwaben, dessen Glieder von den Grafen von Urach abstammen. Heinrich I., jüngster Sohn des Grafen Egon von Urach, erhielt bei der Theilung mit seinen Brüdern 1236 den Fürstenberg (s.d. [Geogr] 10), u.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Fürstenberg [2] — Fürstenberg, altes Grafen und Fürstengeschlecht in Schwaben, als dessen Stammvater Graf Unruoch, Zeitgenosse Karls d. Gr., genannt wird. Die ununterbrochene Reihe der Dynasten beginnt 1136 mit Egino II., Grafen von Urach; dessen Nachkommen erbten …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Fürstenberg (Fürstenhaus) — Wappen der Fürstenberg an der Donauquelle Die Fürstenberg, bis 1918 Fürsten zu Fürstenberg, sind ein süddeutsches Adelsgeschlecht des Hochadels, dessen Besitzungen in Deutschland zwischen Schwarzwald, Hochrhein, Bodensee und der Schwäbischen Alb… …   Deutsch Wikipedia

  • Fürstenberg [2] — Fürstenberg, Name eines mediatisirten u. großentheils unter bad. Landeshoheit stehenden Fürstenthums. Hauptbestandtheile sind 1) die Landgrafschaft Baar mit der Hauptst. Donaueschingen (s. d.) und mit der Ruine des Stammschlosses F., welche auf… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Fürstentum Fürstenberg — Territorium im Heiligen Römischen Reich Fürstentum Fürstenberg Wappen …   Deutsch Wikipedia

  • Fürsten von Fürstenberg — Wappen der Fürstenberger an der Donauquelle Das Fürstenberg Wappen von Johann Siebmacher …   Deutsch Wikipedia

  • Fürstenhaus Fürstenberg — Wappen der Fürstenberger an der Donauquelle Das Fürstenberg Wappen von Johann Siebmacher …   Deutsch Wikipedia

  • Grafen von Fürstenberg — Wappen der Fürstenberger an der Donauquelle Das Fürstenberg Wappen von Johann Siebmacher …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”