Jost Schilling

Jost Schilling

Jost Schilling (keine überlieferten Lebensdaten) aus Immighausen, einem heutigen Stadtteil von Lichtenfels (Hessen) im hessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg, war ein bedeutender Bildschnitzer und Formschneider im Waldecker Land.

Jost Schilling, der von 1584 bis 1602 urkundlich erwähnt ist, war ein Schüler Philipp Soldans. Er lebte und wirkte vor dem ebenfalls aus Immighausen stammenden und noch bekannteren Josias Wolrat Brützel und zählte zu seiner Zeit zu den bekanntesten Modelbauern für gusseiserne Ofen- und Grabplatten. Schillings Schnitzereien waren noch flächig in der Manier der ausklingenden Renaissance, während Brützels Arbeiten dann schon größere barocke Körperlichkeit und dekorative Vielfalt zeigten. Der Marburger Denkmalpfleger Ludwig Bickell (1838–1901), meint, dass Schilling, der um 1591 zur Herstellung mehrerer Eisenofenplatten mit der Darstellung des biblischen Ölwunders des Elischa verpflichtet worden war, wahrscheinlich als erster die in der Folge weit verbreitete Mode erfand, die Ofenmuster unter einer auf Säulen ruhenden Haube darzustellen.[1] Einige von Schillings geschnitzten Kanzeln und gusseisernen Grabplatten finden sich noch heute in Immighausen und anderen Waldecker Kirchen.

Werke (Auswahl)

  • Renaissance-Kanzel von 1584 in der Michaelskirche in Fürstenberg.[2]
  • Kanzel aus dem Jahr 1588 in der Kirche in Immighausen.
  • Kanzel aus dem Jahre 1602 in der Kirche St. Veith in Twiste.[3][4]
  • Kanzel in der Dorfkirche von Altenlotheim.[5]

Einzelnachweise

  1. Ludwig Bickell: Die Eisenhütten des Klosters Haina und der dafür thätige Formschneider Philipp Soldan von Frankenberg. Elwert, Marburg, 1889, S. 19
  2. http://www.igelstadt-fuerstenberg.de/igelstadt/kirche/kirche.html
  3. http://www.poddey.de/KirchenWa/twiste.htm
  4. http://www.semmler24.de/kirchen/kirchen.html#Anchor_twiste
  5. Gerhard Seib: Die Kanzel in Altenlotheim – Ein unbekanntes Werk des waldeckischen Bildhauers und Formschneiders Jost Schilling, in Hessische Heimat, Hessischer Heimatbund e.V., Ausgabe 1/2008, Marburg, 2008

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schilling (Familienname) — Schilling ist ein Familienname. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Immighausen — Stadt Lichtenfels (Hessen) Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Philipp Soldan — Philippstein in Kloster Haina von Philipp Soldan, 1542 Philipp Soldan (* 1500 in Frankenberg (Eder); † nach 1569) war ein hessischer spätgotischer Steinmetz, Holzschnitzer, Formschneider für Eisengussplatten, Baumeister und Maler …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Bildschnitzern — Ein Bildschnitzer ist ein Künstler, der Figuren oder Reliefs in Holz oder Elfenbein schnitzt. Je nach dem, welches Material er verwendet, wird er auch als Holzbildhauer oder Elfenbeinschnitzer bezeichnet. Hans Leinberger: Christus im Elend , um… …   Deutsch Wikipedia

  • Twiste (Twistetal) — Twiste Gemeinde Twistetal Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Josias Wolrat Brützel — (auch Josias Wolrad Brützel; * 1653 in Immighausen; † 1733 ebenda) war ein bedeutender Bildschnitzer, Bildhauer und Tischler des Barocks. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ausgewählte Werke 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Historiographie de la Suisse — Un exemplaire original de la Tschachtlanchronik L historiographie de la Suisse, soit l étude de l histoire de la Suisse, débute au XVe siècle avec une série de chroniques illustrées retraçant l histoire de la fondation de la Confédéra …   Wikipédia en Français

  • Julia - Wege zum Glück — Seriendaten Deutscher Titel: Wege zum Glück Originaltitel: Julia – Wege zum Glück Produktionsland: Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Julia – Wege zum Glück — Seriendaten Deutscher Titel: Wege zum Glück Originaltitel: Julia – Wege zum Glück Produktionsland: Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Hörnerer Rat — Reiterstandbild von Hans Waldmann vor dem Fraumünster, im Hintergrund die zwei Türme des Grossmünsters …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”