- Julian Ursyn Niemcewicz
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Julian Ursyn Niemcewicz (* 16. Februar 1757 auf dem Landgut Skoki in der Nähe von Brest-Litowsk; † 21. Mai 1841 in Paris) war ein polnischer Gelehrter, Dichter und Staatsmann.
Seine Bildung erhielt in der Kadettenanstalt in Warschau, 1777 war er Adjutant des Fürsten Adam Kazimierz Czartoryski und verbrachte später mehrere Jahre in Frankreich, England und Italien.
Als Abgeordneter der Woiwodschaft Livland und Marschall des Vierjährigen Sejms 1788–92 war er einer der Verfechter der Rechte des dritten Standes. 1794 kämpfte er unter Tadeusz Kościuszko als dessen Adjutant gegen die Russen im Kościuszko-Aufstand und geriet in der Schlacht bei Maciejowice in Gefangenschaft. Aus dieser wurde er 1796 vom Zar Paul I. freigelassen und folgte Kościuszko über Schweden und England nach Amerika. 1802 kehrte er nach Warschau zurück. 1803 lebte in Paris, 1804 ging erneut nach Amerika, kehrte aber später nach Polen zurück. Als sich hier 1812 mehrere Distrikte für die nationale Unabhängigkeit bewaffneten, erwählte ihn der Adel von Brześć zum Marschall. Nach der Niederlage der französischen Armee ging er abermals nach Nordamerika. Später kehrte er aber wieder nach Warschau zurück, wo er nach dem Wiener Kongress in dem neuen Königreich Polen als Staatssekretär und Präsident des Konstitutionskomitees angestellt wurde und 1828 zum Präsidenten der Warschauer Gesellschaft der Freunde der Wissenschaften ernannt.
Nach dem Missglücken des Novemberaufstandes von 1830 flüchtete er zunächst nach London, dann nach Paris, wo er am 21. Mai 1841 starb. In Montmorency, wo er begraben wurde, wurde ihm 1841 ein Denkmal errichtet.
Werke
- „Władysław pod Warną“ (Ladislaus zu Varna), Tragödie 1788
- „Kazimierz Wielki“ (Kasimir der Große), Tragödie 1792
- „Powrót posła“ (Die Heimkehr des Landboten) 1791
- „Śpiewy historyczne“ (Historische Nationalgesänge der Polen) 1816
- „Dzieje panowania Zygmunta III“ (Geschichte der Regierung König Siegmunds III. von Polen) 1836
Weblinks
Commons: Julian Ursyn Niemcewicz – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienDieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Pierers Enzyklopädisches Wörterbuch, 4. Auflage von 1857–1865. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.
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