Jöhnk Werft

Jöhnk Werft

Die Jöhnk Werft ist eine Werft in Hamburg. Sie ist vor allem für die Reparatur und den Bau von Küstenmotorschiffen und anderen kleinen Fahrzeugen bekannt ist und befindet sich seit ihrer Gründung 1933 im Binnenhafen von Harburg.

Blick in das Trockendock der heutigen Jöhnk Werft
Blick in das Schwimmdock DSCI2933 der heutigen Jöhnk Werft

Inhaltsverzeichnis

Gründung

Die Schiffswerft Scheel & Jöhnk geht auf die Schloßwerft (am Harburger Schloss) zurück, welche von Reinhold F. Holtz (Gründer auch der Norderwerft) während der Weltwirtschaftskrise 1930 aufgrund fehlender Aufträge schließen musste. Die beiden dort beschäftigten Schiffbauer Scheel und Jöhnk begannen daraufhin, mit den Söhnen Georg Jöhnk jun. und Walter Jöhnk, auf einem Teil des noch heute genutzten Geländes eine Holzhalle zu bauen, um selber eine Werft zu betreiben. Am 29. März 1933 wurde das Unternehmen offiziell gegründet. Der erste Neubau des jungen Unternehmens war ein Motorrettungsboot.

Schiffbau und Schiffsrepartur

Scheel und Jöhnk bauten zunächst Kleinfahrzeuge. Es wurden zwei Slipanlagen errichtet, woraufhin sich das Unternehmen in den folgenden Jahren oft mit Umbauaufträgen beschäftigte und die Belegschaft auf 25 Mann wuchs. Später baute man eine Reihe von zerlegbaren Personenschiffen für deutsche Binnengewässer, des Weiteren Bunkerboote, Hafenbarkassen, Kohlenschuten und Leichter, Beiboote und Fähren, darunter auch Exportaufträge, wie Brandungsboote für Afrika. Die Zeit des Zweiten Weltkriegs war hauptsächlich auf die Reparatur und Umbauten von Fahrzeugen der Deutschen Kriegsmarine ausgerichtet. Auch Serien von Pionier-Sturmbooten, M-Booten, Landungsboote und Entgiftungsfahrzeuge wurden hergestellt.

Nach der Beseitigung von Kriegsschäden konzentrierte sich die Werft auf Neubauten von Barkassen, Schlepper, Bunkerbooten, Fähren (darunter HADAG-Fährschiffe), Behördenfahrzeugen, Schuten und eine Reihe von Küstenmotorschiffen. Die Werft wurde vergrößert. 1953 erfolgte der Eigenbau eines 52 m Schwimmdocks mit 750 t Tragfähigkeit.

Reparaturen und Umbauten

Neue Betriebsgebäude kamen hinzu und die Belegschaft stieg bis 1957 auf 150 Mann. Schon im Jahr 1977 hatte sich die Anzahl wieder auf 116 Mitarbeiter reduziert. Heute liegt der Focus des inzwischen nur noch unter dem Namen Jöhnk Werft firmierenden Unternehmens in der Hauptsache auf Reparaturen, Instandhaltungsarbeiten und gelegentlichen Umbauten.

Übernahme durch den Reeder Rudolf Sommerfeld (2006)

Nach einigen Unternehmensübergängen und Insolvenz des vorigen Pächters erfolgte vom Werfteigentümer Walter Jöhnk eine Sanierung der Werft. Im Jahr 2006 hat der Buxtehuder Reeder Rudolf Sommerfeld die Werft übernommen und nutzt sie auch für die Reparaturen und Klassearbeiten seiner Binnenschiffe. Das Binnenschiffahrtskontor Sommerfeld (BKS) ist ein Familienunternehmen der ersten Generation, die sich in der Binnenschifffahrt etabliert hat, etwa 20 Schiffe bereedert, die schwerpunktmäßig im Bereich Trockenfrachten im Bereich Oberelbe bis Magdeburg, Mittellandkanal bis an die Ruhr oder der Weser bis Brake sowie in der Containerfahrt auf der Unterelbe fahren.

Siehe auch

Internet

Literatur

  • Gert Uwe Detlefsen: Vom Ewer zum Containerschiff. Die Entwicklung der deutschen Küstenmotorschiffe. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1983, ISBN 3-7822-0321-6.
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