- Jürgen Wittenstein
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Oskar Jürgen Hans Gustav Wittenstein (* 26. April 1919 in Tübingen; auch George Wittenstein) ist ein deutsch-amerikanischer Arzt und ehemaliger Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er war der Sohn des Oskar Jürgen Wittenstein, der kurz vor Ende des Ersten Weltkrieges Anfang September 1918 als Pilot abgeschossen wurde, und der Elisabeth Vollmöller, Tochter des Unternehmers Robert Vollmöller und Schwester des Piloten Hans Robert Vollmöller, der sie mit ihrem späteren Mann bekannt machte.
Von 1931 bis 1937 besuchte Wittenstein das Internat in Salem am Bodensee. Direktor war zunächst der deutsch-jüdische Pädagoge Kurt Hahn, der 1933 von den Nationalsozialisten verhaftet wurde und in Folge nach Schottland emigrierte. Hahn übte starken Einfluss auf Wittenstein aus. 1937 schloss Wittenstein die Schule ab und leistete in Folge den sechsmonatigen Reichsarbeitsdienst und den zweijährigen Wehrdienst ab.
Wittenstein beantragte am 12. Dezember 1939 die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1. Juni 1940 mit der Nummer 7.667.868 in die NSDAP, Ortsgruppe Beilstein, Gau Württemberg, aufgenommen.[1]
Später wurde er Mitglied der Widerstandsgruppe Weiße Rose. Wittenstein war ein Studienkollege von Alexander Schmorell. Er versuchte in Berlin Hellmut Hartert, der auch ein Freund von Hans Scholl war, zur Mitarbeit zu bewegen.[2] Er überlebte den Zweiten Weltkrieg und emigrierte in die USA.
Literatur
- Sibylle Bassler: Die Weiße Rose. Zeitzeugen erinnern sich, Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2006, ISBN 978-3-498-00648-8
- Mathilde Purrmann, Eduard Hindelang: Ein Jahr für Jürgen Wittenstein, Katalog zur Ausstellung im Museum Langenargen, Verlag Gessler, 2001, ISBN 3861360594
- Ruth Hanna Sachs: Two interviews: Hartnagel and Wittenstein, Verlag Joyce Light, 2005, Seite 11f. Familiengeschichte (engl.)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Band 51, Verlag Rütten & Loening, 2003
- ↑ Christiane Moll: Die weiße Rose. In: Peter Steinbach/Johannes Tuchel (Hrsg.): Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur 1933-1945. Bonn, 2004 S.378
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