KZ-Mahnmal bei Förrenbach

KZ-Mahnmal bei Förrenbach
Das an den Ort des unweit gelegenen Krematoriums des KZ-Außenlagers Hersbruck mahnende KZ-Mahnmal bei Förrenbach

Das KZ-Mahnmal bei Förrenbach ist ein Denkmal, mit dem Geschehnissen gedacht wird, die sich während der Herrschaft des NS-Regimes ereignet hatten. Es liegt etwa einen Kilometer westlich des mittelfränkischen Ortes Förrenbach und erinnert an das Krematorium des KZ-Außenlagers Hersbruck. In diesem Krematorium waren in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs zahlreiche Opfer des KZ-Außenlagers eingeäschert worden, die den harten Bedingungen des Lagerlebens und des ihnen abgeforderten Arbeitseinsatzes erlegen waren. Nachdem die Verbrennungskapazität des Krematoriums aufgrund der hohen Sterberate unter den KZ-Insassen nicht mehr ausgereicht hatte, die immer mehr weiter anwachsenden Leichenberge zu beseitigen, ging die Lagerverwaltung im Winter 1944/45 schließlich dazu über, einen Teil der Häftlingsleichname an abgelegenen Plätzen in freier Natur einäschern zu lassen. Eine dieser improvisierten Leichenverbrennungsstätten befand sich unweit des Dorfes Schupf, eine weitere lag in der Nähe des Weilers Hubmersberg.

Lage und Geschichte des Mahnmals

Das Mahnmal liegt etwa 150 Meter südlich der Uferlinie des Happurger Stausees am Rand eines Waldgebietes. Es besteht aus einem massiven, etwa zwei Meter hohen Steinkreuz, das nur eine kurze Inschrift trägt. Ebenso wie die beiden KZ-Mahnmale bei Schupf und bei Hubmersberg war auch dieses Denkmal zu Beginn der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts vom Landkreis Hersbruck errichtet worden. Der ursprüngliche Aufstellungsort befand sich dabei zunächst an jenem Ort, an dem sich tatsächlich auch das Krematorium befunden hatte. Bevor dieser Platz jedoch mit der 1955 erfolgten Aufstauung des Happurger Stausees überflutet wurde, hatte man die Versetzung des Mahnmals vorgenommen, so dass es sich nunmehr etwa 30 Meter über dem Pegel des Stausees befindet.

Der granitene Wegweiser zum KZ-Mahnmal bei Förrenbach

Lediglich ein granitener Wegweiser am Rand der Staatsstraße 2236 weist heute auf den abseits und versteckt gelegenen Platz dieser Gedenkstätte hin. Bei den am Westufer des Stausees eingerichteten touristischen Infrastruktureinrichtungen fehlt bis heute jedwede Erwähnung der Begebenheiten, die sich in den Jahren 1944 und 1945 an diesem Ort ereignet hatten. Während dort zwar mit aufwendig gestalteten Informationstafeln die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten erläutert werden, die in der unmittelbaren Umgebung ausgeübt werden können, findet sich hingegen nicht der geringste Hinweis auf die Existenz des ehemaligen KZ-Krematoriums, dessen Platz sich nur wenige Steinwürfe entfernt am Grund des Stausees befindet.

Literatur

  • Nürnberger Land. Karl Pfeiffer's Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993. ISBN 3-9800386-5-3
  • Horst M. Auer (Hrsg.): Fundort Geschichte Franken - Band 2. Ars Vivendi Verlag GmbH, Cadolzburg 2002. ISBN 3-89716-316-0

Weblinks

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