Kappenhelm

Kappenhelm

Ein Kappenhelm ist eine Schutzwaffe die in verschiedenen Versionen in vielen Ländern verwendet wurde.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Reich verzierter italienischer Kappenhelm

Ein Kappenhelm besteht in der Regel aus Bronze. Er wurde von den Kelten und Etruskern in ganz Europa benutzt und ist meist nach Gebrauchsort oder Fundort benannt. Es ist eine einfache Helmart, die sich der Kopfform eng anpasst. Die Verwendung der Kappenhelme ist in der Zeit um etwa 1000 v.Chr. nachgewiesen. Sie wurden zusammen mit den Kammhelmen in der gesamten späten Bronzezeit und der frühen Eisenzeit benutzt und stehen im zusammenhang mit den Helmen der Urnenfelderkultur sowie manchen Helmen der Hallstattzeit. Die Kalotte ist in der Regel schalen- oder halbkugelförmig und meist mit einem ledernen Innnefutter ausgestattet. Die Helmränder sind je nach Version umgbörtelt oder glatt gehalten. Die Form, Gewicht und Dekorationen variieren in den verschiedenen Versionen. Die Helmkalotten können aus einem Stück getrieben, zweiteiig getrieben und verlötet oder vernietet, aber auch gegossen hergestellt sein. Es gibt Kappenhelme die mit einer Helmzier gearbeitet sind oder auch ohne jegliche Dekoration. Zu seiner griechischen Version ist zu sagen, das auf griechischem Gebiet nie ein Exemplar gefunden worden, es aber durch verschiedene Darstellungen es als sicher gilt das diese Version existiert[1]

Versionen

Reich verzierter iberischer Kappenhelm
  • Iberokeltischer Kappenhelm

Er ist eine aus Spanien stammende Version des Kappenhelmes, der auch in anderen europäischen Ländern benutzt wurde. Die Helmglocke ist konisch getrieben. Er besitzt zwei umlaufende Zierlinien die doppelt profilliert sind. Diese Linien sind im Stirn- und Ohrenbereich bogenförmig und im Nackenbereich gerade. Der Helm hat Wangenklappen und einen schmalen Nackenschirm. Bei dem abgebildeten Helm sind keine Wangenklappen mehr vorhanden, jedoch sind die Löcher für deren Befestigung sichtbar. Diese Helmform ist sehr selten[2].

  • Kappenhelm von Ebing

Eine deutsche Version des Helmes wurde im Main bei Ebing ausgegraben. Dieser Kappenhelm wurde aus zwei Hälften gefertigt und an den Rändern umgebörtelt[3].

  • Kappenhelm von Thonberg
Kappenhelm von Thonberg

Ein anderer Helm dieser Art der aus einem Hortfund bei Thonberg, Landkreis Kronach stammt, wurde gegossen[4]. Er wird heute im germanischen Nationalmuseum Nürnberg aufbewahrt.

Keltischer Kappenhelm

Weitere Kappenhelme stammen aus Ungarn [5] heutiger Aufbewahrungsort Nationalmuseum Budapest, Griechenland [6],[7], Persien [8], Italien (Kampanien) [9]

Einzelnachweise

  1. Wolf-Dieter Heilmeyer, Deutsches Archäologisches Institut, Frühe olympische Tonfiguren, Band 7 von Olympische Forschungen, Verlag Walter de Gruyter, 1972, Seite 62, ISBN 978-3-11-003962-7
  2. Website Hermann Historica, München, online einsehbar, (deutsch, eingesehen am 16. Februar 2011)
  3. Wilfried Menghin, Kelten, Römer und Germanen: Archäologie und Geschichte, Band 1 von Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg zur deutschen Kunst- und Kulturgeschichte, Verlag Prestel, 1980, Seite 70, ISBN 978-3-7913-0522-6
  4. Wilfried Menghin, Kelten, Römer und Germanen: Archäologie und Geschichte, Band 1 von Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg zur deutschen Kunst- und Kulturgeschichte, Verlag Prestel, 1980, Seite 95, ISBN 978-3-7913-0522-6
  5. Ortwin Gamber, Waffe und Rüstung Eurasiens: Frühzeit und Antike : ein waffenhistorisches Handbuch, Verlag Klinkhardt & Biermann, 1978, Seite 169
  6. Ortwin Gamber, Waffe und Rüstung Eurasiens: Frühzeit und Antike : ein waffenhistorisches Handbuch, Verlag Klinkhardt & Biermann, 1978, Seite 407
  7. Wolf-Dieter Heilmeyer, Deutsches Archäologisches Institut, Frühe olympische Tonfiguren, Band 7 von Olympische Forschungen, Verlag Walter de Gruyter, 1972, Seite 62, ISBN 978-3-11-003962-7
  8. Alfred Friedrich Constantin von Sallet, Hermann Dannenberg, Heinrich Dressel, Numismatische Gesellschaft zu Berlin, Julius Menadier, Kurt Regling, Zeitschrift für Numismatik, Band 7, Verlag Weidmann, 1880, Seite 37
  9. Kommission für die Denkmalpflege, Verein von Altertumsfreunden im Rheinlande, Rheinisches Landesmuseum Bonn, Bonner Jahrbücher, Band 192, Verlag Böhlau, 1992, Seite 581

Weblinks


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