- Karl Egon IV. zu Fürstenberg
-
Karl Egon IV. Maria Friedrich Emil Kaspar Heinrich Wilhelm Kamill Max Ludwig Viktor Fürst zu Fürstenberg (* 25. August 1852 in Kruschowitz; † 27. November 1896 in Schloß Bruttan bei Nizza) war Standesherr und Mitglied des Deutschen Reichstags.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Karl Egon wurde als Sohn von Karl Egon III. - dem ersten Standesherrn des Großherzogtums Baden - und der Prinzessin Elisabeth Henriette Reuß ältere Linie geboren. Er wurde durch Hauslehrer erzogen und unternahm bereits in seiner Jugend umfangreiche Reisen. Von 1872 bis 1874 hörte er philosophische und juristische Vorlesungen an der Universität Heidelberg, bis 1875 setzte er seine Studien an der Universität Straßburg fort.
1876 trat er als Secondlieutenant à la suite des Gardehusarenregiments in Potsdam in die preußische Armee ein und bestand im Juni 1877 das Offiziersexamen. Von 1881 bis 1884 war er Adjutant der 28. Kavalleriebrigade in Karlsruhe. 1884 wurde er als Premierlieutenant in das 2. Gardedragonerregiment in Berlin versetzt und in diesem 1886 zum Rittmeister befördert. 1890 nahm er den Abscheid aus dem Militärdienst.
Im März 1888 begleitete der Erbprinz den Fürsten von Hatzfeld-Trachenberg, als dieser nach Rom reiste, um dem Papst Leo XIII. die Thronbesteigung des Kaisers Friedrich anzuzeigen. Durch das Ableben seines Vaters wurde der Erbprinz am 15. März 1892 Fürst zu Fürstenberg. 1893 ernannte ihn Kaiser Wilhelm II. zum Major, 1896 zum Oberstmarschall. Da nach dem Ableben seines Vaters die schwäbischen Hausgüter auf ihn übergingen, wurde er Mitglied des preußischen Herrenhauses, der württembergischen Kammer der Standesherren und der badischen Ersten Kammer. Am 10. November 1893 wurde Fürst Karl Egon mit bedeutender Mehrheit im II. badischen Reichstagswahlkreis in den Deutschen Reichstag gewählt. Damals schon schwer leidend konnte er sich nicht mehr erholen und starb in Nizza, wo er Genesung suchte, am 27. November 1896. In der fürstlichen Familiengruft zu Neudingen bei Donaueschingen wurde seine Leiche am 4. Dezember 1896 beigesetzt.
Er war beteiligt an der Münchner Allgemeinen Zeitung und einer der Gründer der Kolonie Karlshorst, wo heute noch die Karl-Egon-Straße nach ihm benannt ist.
Ehe
Fürst Karl Egon heiratete am 6. Juli 1881 Gräfin Dorothea "Dolly" von Talleyrand-Périgord (1862–1948), Tochter des Herzogs Napoleon-Ludwig von Sagan und Urgroßnichte von Talleyrand. Die Ehe blieb kinderlos. Seine Gattin spielte eine wichtige Rolle in der gründerzeitlichen und wilhelminischen "High Society".
Literatur
- Friedrich von Weech: Fürstenberg, Karl Egon IV. Fürst zu. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 49, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 216 f.
Weblinks
- Karl Egon IV. zu Fürstenberg in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Karl Egon IV. zu Fürstenberg. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich) (der genaue Datensatz muss mit der Suchfunktion ermittelt werden)
- Kauperts Straßenführer durch Berlin
Vorgängerin Amt Nachfolger Karl Egon III. Fürst zu Fürstenberg
1892–1896Max Egon II. Kategorien:- Fürstenhaus Fürstenberg
- Reichstagsabgeordneter (Deutsches Kaiserreich)
- Mitglied des Preußischen Herrenhauses
- Mitglied der ersten Kammer der Badischen Ständeversammlung
- Mitglied der Württembergischen Kammer der Standesherren
- Deutscher
- Geboren 1852
- Gestorben 1896
- Mann
Wikimedia Foundation.