Katharina König

Katharina König
Katharina König, Mai 2011

Katharina König (* 7. April 1978 in Erfurt) ist eine deutsche Politikerin und seit 2009 Thüringer Landtagsabgeordnete für die Partei Die Linke.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Die Tochter des Pfarrers Lothar König besuchte bis 1997 ein Gymnasium in Jena. Nach einem sozialen Jahr in Israel begann sie ein Studium der Islamwissenschaft und Politikwissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, das sie 2002 abbrach. Bis 2009 arbeitete sie sieben Jahre als Sozialpädagogin und Straßensozialarbeiterin in einem Jugendzentrum der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde in Jena. Ab 2004 studierte sie "Soziale Arbeit" an der Berufsakademie in Gera und erwarb 2007 den Abschluss zur Diplom-Sozialarbeiterin (BA).

Politisch engagierte sich König bereits seit 1999 im Aktionsbündnis gegen Rechts (Jena) und im Vorfeld des Irakkrieges ab 2002 im Jenaer Friedensbündnis. Bei der Thüringer Kommunalwahl 2004 wurde sie für die damalige PDS in den Stadtrat gewählt und bei der Kommunalwahl 2009 wiedergewählt. Sie war seit Mai 2009 Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im Stadtrat von Jena.[1] Zur Thüringer Landtagswahl 2009 wurde König auf den elften Platz der Landesliste gewählt und zog über diesen Listenplatz im Herbst in den Landtag ein. Sie ist Mitglied des Innenausschusses.[2]

Positionen

DDR-Unrechtsstaatsdebatte

In einer Rede im Thüringer Landtag legte König dar, warum sie in der DDR einen Unrechtsstaat sah. Wegen dieser Position wurde sie von drei Altmitgliedern und einem Sympathisanten ihrer Partei aus Bad Blankenburg in einem offenen Brief scharf attackiert, außerdem forderten diese eine Rückgabe ihres Mandats. Während einige Mitglieder der Partei den Autoren des Briefs zustimmten, stellten sich die Mehrheit des Kreisverbandes und der Fraktionsvorsitzende der LINKEN Bodo Ramelow hinter die Abgeordnete, die eine Auseinandersetzung in der Linken zur DDR-Vergangenheit und der Rolle der SED forderte.[3][4]

Residenzpflichtdebatte

In einer Debatte im Thüringer Landtag zur Residenzpflicht warf König der Thüringer Polizei eine rassistische Kontrollpraxis vor. Dass Asylbewerber in Thüringen ihren Landkreis nicht verlassen dürfen, führe dazu, dass die Polizei ausländisch aussehende Menschen mit dunklerer Hautfarbe häufiger kontrolliere, um in dieser Personengruppe vermutete Verstöße gegen die Residenzpflicht aufzuspüren und zu ahnden. Sie ergänzte, dass hier das System und nicht der einzelne Polizist rassistisch sei. Dennoch wurde sie für die Feststellung von CDU-Politikern wie Wolfgang Fiedler, der aus Protest den Plenarsaal verließ, heftig kritistert.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Laut Homepage der Fraktion Die.Linke im Stadtrat von Jena ist gegenwärtiger Vorsitzender Jens Thomas. Abgerufen am 16. August 2011.
  2. Thüringer Landtag: Innenausschuss (abgerufen am 16. August 2011)
  3. Offener Brief
  4. MDR-Bericht
  5. Fiedler verlässt Landtag unter Protest. In: Thüringer Allgemeine vom 18. Juni 2011

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