Kathedrale Mariä Verkündigung

Portalfront der Kathedrale mit Baugerüst (Mai 2008)

Inneres nach Osten (Februar 2010)

Die Kathedrale Mariä Verkündigung (griechisch Μητροπολιτικός Καθεδρικός Ναός Ευαγγελισμό της Θεοτόκου Mitropolitikos Kathedrikos Naos Evangelismo tis Theotokou, meist kurz Mitropolis, griechisch Μητρόπολις genannt) in Athen ist der Sitz des Metropoliten von Athen der Kirche von Griechenland. Sie befindet sich im Stadtzentrum zwischen der Akropolis und dem Syntagma-Platz.

Geschichte

Nach der Griechischen Revolution wurde 1830/32 ein Teil des heutigen Griechenland vom Osmanischen Reich unabhängig. Otto von Bayern wurde zum König des neuen Königreichs Griechenland bestimmt. Bereits 1833 erklärte sich die orthodoxe Kirche des Landes für autokephal, also rechtlich unabhängig vom Ökumenischen Patriarchat in Konstantinopel. Im Rahmen eines umfassenden Bauprogramms, das Otto in der neuen Hauptstadt durchführen ließ und das von einem klassizistischen Griechenlandideal bestimmt war, begannen auch die Planungen für eine Metropolitankathedrale der Landeskirche. Den Grundstein legte der König 1842. Am 21. Mai 1862 wurde sie in Anwesenheit des Königspaars geweiht.

Das Gebäude wurde aufgrund von Baumängeln beim Erdbeben von 1999 beschädigt, es wird seitdem abgestützt. Eine Sanierung und Behebung der Baufehler begann 2009.

Rechts neben der Kirche befindet sich die Panagia Gorgoepikoos, auch Kleine Mitropolis genannt, ein byzantinisches Kirchlein aus dem 13. Jahrhundert mit zahlreichen antiken Spolien.

Architektur

Die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale wurde von Theophil Hansen entworfen. An der Ausführung beteiligt waren auch François Boulanger und Panagiotis Kalkos. Baumaterial ist Marmor, der aus 72 zerstörten Kirchen zusammengetragen wurde.

Die Kathedrale folgt dem Basilikaschema mit dreischiffigem Langhaus, Querhaus, Chor und Apsis. Die Vierung krönt eine byzantinisierende Kuppel. Die Portalfront wird von zwei Glockentürmen flankiert.

Ausstattung

Das Innere ist reich mit Fresken, Ikonen und Steinmetzarbeiten geschmückt, deren Stil sich an den byzantinischen Formenkanon anlehnt. Wichtige Heiligtümer sind die Schreine der heiligen Philothea († 1589) und des Patriarchen Gregor V. († 1821), die als Märtyrer für die Freiheit Griechenlands und der Orthodoxie verehrt werden.

Weblinks

 Commons: Kathedrale von Athen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Geschichte und Beschreibung (englisch)

37.97525277777823.730158333333

Koordinaten: 37° 58′ 30,9″ N, 23° 43′ 48,6″ O