St. Peter und Paul (Senftenberg)

St. Peter und Paul (Senftenberg)
Katholische Kirche in Senftenberg
Seitenansicht
Sfb katholischekirche.JPG

Die römisch-katholische Kirche St. Peter und Paul zu Senftenberg ist eine 1924 erbaute Kirche in der südbrandenburgischen Stadt Senftenberg. Die katholische Kirche steht in der Calauer Straße 1 im Norden der Stadt. Genau wie die evangelische Kirche in Senftenberg ist sie den Apostel Petrus und Paulus geweiht. Die Kirche ist denkmalgeschützt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Unter dem sächsischen Herzog Heinrich dem Frommen wurde 1539 in Senftenberg der lutherische Glaube wie in allen Teilen des albertinischen Sachsens eingeführt.

Erst mit der Industrialisierung durch den Braunkohlebergbau und dem damit verbundenen Zuzug von Industriearbeitern aus anderen Gegenden stieg der Anteil der katholischen Bevölkerung. Im Jahre 1871 erteilte der Wittichenauer Pfarrer Schneider dem Pfarradministrator Spittel das Recht, in Senftenberg die Seelsorge in vollem Umfang auszuüben. Die Pfarrei Senftenberg übernahm 1887, gemäß Erlass des Breslauer Erzbischofs, Kardinal Kopp, vom 18. November 1887, die Seelsorge in Senftenberg. Der erste katholische Gottesdienst nach der Reformation wurde am 20. November 1887 durch Pfarrer Sauer im damaligen Hotel Baranius unweit des Bahnhofs abgehalten.

Bald darauf wurde eine katholische Interimskirche im Norden der Stadt in der Calauer Straße geweiht. Diese im Fachwerkstil errichtete Kirche wurde am 20. Dezember 1893 geweiht. Entsprechend der Genehmigung für den Kirchenbau sollte nach fünf Jahren eine neue Kirche gebaut werden. So wurde eine Kirche im Klinkerbau errichtet, die im Jahr 1898 geweiht wurde. Diese Kirche ist heute noch teilweise erhalten.

Aufgrund der steigenden Zahl von Katholiken wurde auch diese Kirche bald zu klein, so dass unter Pfarrer Stanislaus von Tessen ein Neubau geplant wurde. Am 1. Juni 1924 war Grundsteinlegung für die neue Kirche. Dabei wurde die alte Kirche um Seitenschiffe erweitert. Durch die Geldentwertung verzögerte sich jedoch der Bau und die Kirche wurde erst am 25. Mai 1925 durch den Breslauer Weihbischof konsekriert.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde nur das linke Seitenschiff beschädigt. Die Schäden konnte jedoch schnell behoben werden. Von 1954 bis 1957 wurde der Altarraum umgebaut. Im Jahr 1957 wurde neue Beleuchtung aus West-Berlin in der Kirche installiert und das Kircheninnere wurde ausgemalt.

Von 1977 bis 1981 wurde die Kirche durch den Kamenzer Künstler Gottfried Zawadzki umgestaltet. Dabei wurden Glasbetonfenster eingebaut. Die Kirche erhielt neue Bänke und eine neue Beleuchtung. Im März 1981 wurde die Kirche ausgemalt.

Im Jahr 2002 wurde die Kirche erneut ausgemalt und erhielt ihr jetziges Aussehen.

Baubeschreibung

Die Kirche besteht aus einem Hauptschiff, zwei Seitenschiffen sowie einem Altarraum. Die Säulen der Kirche sind die Außenwände der Vorgängerkirche. Im Westturm ist eine Uhr eingebaut.

Innenausstattung

Altarraum

Im Jahre 1954 begann der Cottbuser Künstler Hertel mit der Neugestaltung des Altarraums. Nach dem Abbruch des Hochaltars am 19. Mai 1954 begann der Grundaufbau von Altar und Altarraum. Am 1. September 1954 setzte man die Figuren Peter und Paul auf den rohbaufertigen Altar auf. Der Altarraum wurde mit Travertin ausgekleidet. Der neue Tabernakel, für den die Gemeinde Gold und Silber spendete, wurde in Burg gefertigt. Im Jahr 1956 wurde der Hochaltar am Gründonnerstag konsekriert.

Bei der Umgestaltung der Kirche im Jahr 1977 wurden der Hochaltar sowie der Altarraum und die Seitenaltäre abgetragen. Altar, Tabernakel und Ambo wurden aus Beton gegossen. Diese sowie die Stufen und der Altarraum wurden mit Klinkersteinen verblendet. Vom alten Hochaltar blieb nur der Korpus des Gekreuzigten erhalten. Die Apostelfiguren wurden versetzt.

Orgel

Orgelprospekt

Im Jahr 1925 wurde die pneumatische Orgel der Oettinger Firma G. F. Steinmeyer & Co. eingebaut. Aus finanziellen Gründen wurde nur das erste Manual der zweimanualigen Orgel eingebaut. Der Orgelausbau wurde nie vollendet. Im Laufe der Zeit verfiel die Orgel immer mehr und wurde nur provisorisch durch Gemeindemitglieder repariert. Im Jahr 1992 war sie funktionsuntüchtig.

Aus Geldmangel wurde eine elektronische zweimanualige Resonatorenorgel im Dezember 1993 eingebaut. Deren Lautsprecher und Resonatoren wurden hinter dem erhaltenen alten Orgelprospekt angebracht.

Kirchenfenster

Kirchenfenster von außen gesehen

Die zehn Glasbetonfenster wurde von Gottfried Zawadzki geschaffen und stellen folgende Themen dar:

Bild Thema Zitat
Lebensbaum Gen 2,8 - 9
Lebensbaum Offb 2,7. 22,14
Erschaffung der Welt Gen 1,1-25
Das himmlische Jerusalem (12 Tore) Offb 21,9-14
Ich bin das Licht Joh 8,12
Ich bin die Auferstehung Joh 11,25
Ich bin das Leben Joh 11,25
Pfingsten - Heiliger Geist Apg 2,1-13
Ich bin die Tür Joh 10,7
Ich bin der Weinstock Joh 15,5

Einzelnachweise

  1. Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum: Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Oberspreewald-Lausitz (PDF-Datei; 122 kB)

Literatur

  • Werner Forkert. Senftenberger Rückblicke. Interessantes aus der Senftenberger Geschichte. Herausgeber Buchhandlung „Glück Auf“, 2006.

Weblinks

 Commons: St.-Peter-und-Paul-Kirche (Senftenberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
51.52881414.001973

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