- Albertiner
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Die Albertiner sind eine Linie des deutschen Fürstengeschlechts der Wettiner.
Der Name leitet sich vom Stammvater der Linie, Herzog Albrecht dem Beherzten, ab. Von 1485 bis 1918 regierten die Albertiner als Herzöge, Kurfürsten und Könige in Sachsen.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung der albertinischen Linie der Wettiner
Ernst und Albrecht von Sachsen, die beiden Söhne des Kurfürsten Friedrich II. (1412–1464), regierten ihr väterliches Erbe zunächst lange gemeinsam, wobei Ernst als der Ältere die Kurfürstenwürde besaß. 1485 nahmen die beiden Brüder die Teilung ihrer Länder vor (Leipziger Teilung). Albrecht und seine Nachkommen erhielten ein eigenes Territorium mit Dresden als Zentrum, das sie von nun an als Herzöge von Sachsen regierten.
Während der ernestinische Kurfürst Friedrich der Weise die Reformation unterstützte, versuchte der albertinische Herzog Georg der Bärtige diese in seinem Gebiet zu verhindern. Erst sein Bruder Heinrich der Fromme (1538–1541), welcher Georg als Herzog nachfolgte führte die Reformation auch im albertinischen Sachsen ein.
Erwerb der Kurwürde
Obgleich auch der Albertiner Moritz von Sachsen Protestant war, stellte er sich 1546 auf die Seite Kaiser Karls V. gegen die evangelischen Fürsten des Schmalkaldischen Bundes unter Führung seines ernestinischen Vetters Johann Friedrich. Nach der Niederlage der Protestanten im Schmalkaldischen Krieg erhielt er vom Kaiser 1547 die Kurwürde und große Teile der ernestinischen Länder als Belohnung für seine Dienste. Seitdem waren die Albertiner die führende Linie des Gesamthauses Wettin.
Die Albertiner als polnische Könige
Dem albertinischen Kurfürsten Friedrich August dem Starken gelang es 1697 den polnischen Thron zu besteigen und für seinen Sohn abzusichern. Nach dessen Tod konnte diese Würde jedoch nicht mehr von den Wettinern gehalten werden, die im Siebenjährigen Krieg in die politische Bedeutungslosigkeit gestürzt waren. Erst dessen Enkel gelang es unter der Protektion Napoleons erneut in Polen Fuß zu fassen, das er vasallenartig als Herzog regieren konnte – bis die Albertiner auch dieses erneut und dieses Mal zusätzlich mit beträchtlichen Teilen des sächsischen Stammlandes verloren.
Albertiner als Könige von Sachsen
1806 ernannte Napoleon I. den sächsischen Kurfürsten Friedrich August III. zum König von Sachsen. Er nannte sich seitdem König Friedrich August I. von Sachsen. In der Novemberrevolution von 1918 wurde der letzte Albertiner, König Friedrich August III., gestürzt.
→ Liste der albertinischen Herzöge, Kurfürsten und Könige
Albertinische Nebenlinien
Kurfürst Johann Georg I. verfügte 1652 in seinem Testament die Teilung der albertinischen Länder, damit seine drei nachgeborenen Söhne August, Christian und Moritz mit eigenen Fürstentümern ausgestattet werden konnten. Die Teilung wurde einige Monate nach dem Tod Johann Georgs I. im April 1657 zu Dresden vollzogen. Es entstanden die vom sächsischen Kurstaat abgetrennten Herzogtümer
- Sachsen-Weißenfels (bis 1746),
- Sachsen-Merseburg (bis 1738) und
- Sachsen-Zeitz (bis 1718).
Bis Mitte des 18. Jahrhunderts waren alle albertinischen Nebenlinien ausgestorben und ihre Länder wieder mit Kursachsen vereinigt.
Stammtafel der Albertiner
Siehe auch
Weblinks
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