- Khoratpithecus
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Khoratpithecus Der Holotyp, ein Unterkieferfragment von Khoratpithecus piriyai
Zeitraum Spätes Miozän 9 bis 7 Mio. Jahre Fundorte - Provinz Nakhon Ratchasima (Khorat), Thailand
Systematik Unterordnung: Trockennasenaffen (Haplorhini) Teilordnung: Altweltaffen (Catarrhini) Überfamilie: Menschenartige (Hominoidea) Familie: Menschenaffen (Hominidae) Unterfamilie: Ponginae Gattung: Khoratpithecus Wissenschaftlicher Name Khoratpithecus Chaimanee et al., 2004[1] Arten - Khoratpithecus piriyai
Khoratpithecus ist eine ausgestorbene Gattung der Primaten, die während des späten Miozäns in Asien vorkam. Einziger weithin anerkannter Beleg für diese Gattung ist ein im Nordosten von Thailand entdeckter, unvollständiger Unterkiefer mit erhaltenen Backenzähnen. Er wurde im Jahr 2002 entdeckt und in die Zeit vor rund 9 bis 7 Millionen Jahren datiert.
Dieser Unterkiefer ist der Erstbeschreibung zufolge zugleich der Holotypus der Art Khoratpithecus piriyai.[1] Die gelegentlich ebenfalls zu Khoratpithecus gestellten Funde der Art Khoratpithecus chiangmuanensis werden von diversen Autoren heute als Lufengpithecus chiangmuanensis der Gattung Lufengpithecus zugeordnet.[2]
Khoratpithecus gilt als fossiler Verwandter der heute lebenden Orang-Utans und wird daher in die Familie der Ponginae eingeordnet. Die Bezeichnung ist abgeleitet von Khorat, einer Abkürzung für die thailändische Provinz Nakhon Ratchasima sowie aus dem griechischen Wort πίθηκος (altgriechisch ausgesprochen píthēkos: „Affe“) und bedeutet somit „Affe von Khorat“; das Epitheton piriyai ehrt Piriya Vachajitpan, einen thailändischen Privatsammler von Fossilien, der den Unterkiefer erwarb und ihn Fachwissenschaftlern zur weiteren Analyse überließ. Der Unterkiefer hat die Archivnummer RIN 765 (Rajabhat Institute, Nakhon Ratchasima).
Der Unterkiefer wurde von einem Arbeiter in einer Sandgrube im Distrikt Chalerm Prakieat zusammen mit einigen fossilen Elefantenzähnen entdeckt und von diesem Arbeiter an einen Privatsammler verkauft.[3] Aufgrund der Größe der erhaltenen Zähne und der Dicke des Zahnschmelzes wurde das Fossil in der Erstbeschreibung gegen die mutmaßlich nahe Verwandten Gattungen Lufengpithecus und Gigantopithecus abgegrenzt. Aus dem Fehlen einer Ansatzstelle für den vorderen Teil des Musculus digastricus – die bei den heute lebenden Orang-Utans gleichfalls fehlt – wurde geschlossen, dass Khoratpithecus piriyai möglicherweise enger mit den Orang-Utans der Gegenwart verwandt ist als andere fossile Arten aus dem gleichen Formenkreis.
Aufgrund von Fossilienfunden anderer Tierarten wurde geschlossen, dass Khoratpithecus in einem tropischen Waldgebiet lebte. Möglicherweise ernährte er sich – wie die heute lebenden Orang-Utans und Schimpansen – überwiegend von Früchten und anderer, relativ weicher Nahrung.[4]
Einzelnachweise
- ↑ a b Yaowalak Chaimanee, Varavudh Suteethorn, Pratueng Jintasakul, Chavalit Vidthayanon, Bernard Marandat und Jean-Jacques Jaeger: A new orang-utan relative from the Late Miocene of Thailand. In: Nature, Band 427, 2004, S. 439–441, doi:10.1038/nature02245
- ↑ The Paleobiology Database
- ↑ Fundort: 15 Grad 01' 35" N, 102 Grad 16' 50" O
- ↑ Gildas Merceron u. a.: Dietary characterization of the hominoid Khoratpithecus (Miocene of Thailand): evidence from dental topographic and microwear texture analyses. In: Naturwissenschaften, Band 93, Nr. 7, 2006, S. 329-333, doi:10.1007/s00114-006-0107-0
Weblinks
- nationalgeographic.com vom 28. Januar 2004: „Fossil Jaw Grows Orangutan Family Tree, Scientists Say.“
Kategorien:- Menschenartige
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