- Kleinschweidnitz
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Kleinschweidnitz Gemeinde GroßschweidnitzKoordinaten: 51° 4′ N, 14° 40′ O51.07461111111114.659152777778Koordinaten: 51° 4′ 29″ N, 14° 39′ 33″ O Eingemeindung: 1937 Postleitzahl: 02708 Vorwahl: 03585 Kleinschweidnitz ist ein Ortsteil von Großschweidnitz im Süden des ostsächsischen Landkreises Görlitz im Oberlausitzer Bergland.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die 161 ha (1900) große Flur des Dorfes schließt sich über die S 148 talabwärts fast lückenlos an Großschweidnitz an. Sie liegt ca. 1 km südlich vom Stadtrand Löbau.
Geologie
Erwähnenswert sind zwei geologische Aufschlüsse im Ort. In einem ehemaligen Steinbruch an der Grenzmühle sowie im Bachbett befindliche Felsen oberhalb der Mühle bestehen aus Lausitzer Granodiorit, welcher hier im Gegensatz zu seiner sonstigen richtungslos-körnigen Ausbildung eine flächenhafte, gneisähnliche Textur vorzugsweise aus dunklen Gemengeteilen wie Biotit, untergeordnet auch Hornblende, aufweist. Das Gestein wird dabei durch mehrere Dezimeter mächtige Lamprophyrgänge durchsetzt.[1] Der zweite geologische Aufschluss liegt an der Beckelmühle und zeigt einen Einblick in den Aufbau der pleistozänen Ablagerungen im Gebiet. Unter einem 1,5 m mächtigen weichselkaltzeitlichen Lößlehm befindet sich hier eine 1,2 m dicke Grundmoräne des weitesten Eisvorstoßes der Saalekaltzeit (Drenthe-Stadium). In unteren Lagen folgen Sande und Kiese mit Mächtigkeiten von 0,4 bzw. 8,6 m der zwei in der südlichen Oberlausitz nachgewiesenen elsterkaltzeitlichen Eisvorstöße.
Geschichte
Kleinschweidnitz wurde zusammen mit Großschweidnitz erstmalig 1306 urkundlich erwähnt.
Die ehemalige Gutsblockflur nimmt den dreieckigen Bereich zwischen Großschweidnitzer und Cunnersdorfer Wasser bis zur Beckelmühle ein. 1507 wurde ein Eisenhammer der Stadt Löbau zugesprochen, der sich in der reihendorfartigen Gutssiedlung befand[2]. Das Domkapitel Bautzen tauschte 1598 seine zwei Bauern im Ort gegen einen Hopfengarten in Großdehsa um. Im Jahr 1627 erscheint erstmals ein Rittergut in Kleinschweidnitz. Mitte des 19. Jahrhunderts bestand der Ort aus dem Rittergut, 27 Häusern sowie mehreren Mühlen. Diese Wassermühlen nutzten die Wasserkraft des Dorfbaches, so die Grenz- (früher Gränz-), Jüttler- (heute Jütter-) und Beckelmühle. Die Belgermühle wurde vom Cunnersdorfer Wasser angetrieben. Die Jüttlermühle am Mühlweg 5, in der das hölzerne Wasserrad erhalten ist, wurde bis um 1950 als Öl- und Mahlmühle genutzt. Die genutzten Wassergräben sind bei fast allen Mühlen noch zu finden.
Der Rittergutsbesitz kam im Jahr 1946 während der Bodenreform an Neusiedler. Das ehemalige alte Herrenhaus, das ein einfacher Bau mit Mansarddach ist, zeigt die Jahreszahl 1838 mit den Initialen C R (= Carl Rudolf) über der Haustür. Des Weiteren existieren umgebaute Wirtschaftsgebäude mit Walmdächern und das um 1900 errichtete ehemalige neue Herrenhaus. Hinter diesem befindet sich ein kleiner Park, an dem beiderseits einer Lindenallee zum Teil mächtige Altbäume, wie Blut- und Rotbuchen, Roteichen, Lärchen und Schwarzkiefern stehen.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner[3] 1547 7 besessene Mann 1777 10 Gärtner, 3 Häusler 1834 156 1871 180 1890 239 1910 388 Der Ort war 1540 und 1930 nach Löbau gepfarrt.
Verwaltungszugehörigkeit
1777: Bautzener Kreis, 1843: Landgerichtsbezirk Löbau, 1856: Gerichtsamt Löbau, 1875: Amtshauptmannschaft Löbau, 1952: Kreis Löbau, 1994: Landkreis Löbau-Zittau, 2008: Landkreis Görlitz
Ortsnamenformen
Der Name des Ortes lautete 1306: ambae (= lat. beide) Sweynicz, 1401: kleinen Swoynicz, 1419: Swoynitz parva, 1547: Klein Schweidnitz und 1791: Klein Schweinitz.
Quellen
- Zwischen Strohmberg, Czorneboh und Kottmar. 1. Auflage. Akademie-Verlag Berlin, Berlin 1974 (Werte unserer Heimat. Band 24).
- ↑ Möbus, G.: Rekristallisationserscheinungen im Lausitzer Granodiorit bei Löbau/Sachsen. Geologie. Jg.7, 1958, H. 3/6, S. 613-628.
- ↑ Knothe, H.: Die Dörfer des Weichbilds Löbau. Neues Lausitz. Magazin. Bd.68, 1892, S. 176-223.
- ↑ Kleinschweidnitz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
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