Kloster Appingen

Kloster Appingen
Appingen

Das Kloster Appingen ist ein ehemaliges Karmeliterkloster im Kirchspiel Greetsiel, das unter dem Patronat der Heiligen Maria stand. Es ist benannt nach dem gleichnamigen Ort.

Geschichte

Das Kloster wurde 1437 von der Häuptlingsfamilie Cirksena gegründet. Diese schenkten dem Karmeliterorden die alte Pfarrkirche von Appingen. Ursprünglich stammte die Familie aus diesem Ort, den sie aber verließ, nachdem der Ort durch Eindeichungen vom Meer abgeschnitten war und so gegenüber Greetsiel (dem späteren Stammsitz der Cirksena) allmählich an Bedeutung verlor. Das Kloster in Appingen war die einzige Niederlassung der Karmeliten in Ostfriesland und das letzte in der Region gegründete überhaupt. Gründer und Stifter des Klosters war Enno Cirksena, der Vater des späteren Reichsgrafen Ulrich Cirksena. Über die Geschichte des Klosters ist nicht viel bekannt. Neben der bestehenden Kirche wurde ein steinernes Haus für die Mönche sowie eine Mühle erbaut, für die auch die Cirksena Nutzungsrechte besaßen. Zunächst war es nur für drei bis vier Priester angelegt, wurde in späteren Zeiten aber wohl erheblich erweitert. Zu seiner Blütezeit lebten in dem Kloster mindestens 20 Mönche.

Kurz vor der Reformation wurde von Appingen aus noch das Kloster Atens im heutigen Stadtgebiet von Nordenham gestiftet. 1530 wurde das Kloster von Balthasar von Esens bei einer seiner zahlreichen Fehden mit dem Grafen von Ostfriesland gebrandschatzt, aber nicht wie das nahe gelegene Kloster Dykhusen des Dominikanerordens völlig zerstört. Das Kloster wurde wieder hergerichtet und nahm 1531 auch die Nonnen von Dykhusen auf. In der Zeit danach wurde das Kloster säkularisiert und ab 1545 von den Grafen von Ostfriesland verpachtet.

Heute ist vom ehemaligen Dorf Appingen und dem Kloster nur ein Hof geblieben, der zu Visquard gehört.

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