Kloster St. Afra (Meißen)

Kloster St. Afra (Meißen)

Das Augustiner-Chorherrenstift St. Afra in Meißen wurde 1205 durch Bischof Dietrich II. gegründet. Im Zuge der Reformation wurde die Einrichtung säkularisiert. Im Jahr 1543 wurde in den Gebäuden die erste Fürsten- und Landesschule in Sachsen gegründet. Weiterhin ist in dem ehemaligen Kloster seit 1949 die Evangelische Akademie der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens untergebracht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Von der Gründung des Augustiner-Chorherrenstifts St. Afra in Meißen berichtet eine Urkunde von 1205.[1] Bischof Dietrich II. von Kittlitz (1191–1208) von Meißen rief dazu Mönche aus dem Kloster auf dem Lauterberg (Petersberg) bei Halle/Saale. Johann Friedrich Ursinus berichtet dazu, dass Bischof Dietrich I. (1024–1046) der fundator Affrae gewesen sei. Das Kloster war ein bischöfliches Eigenkloster. Bereits früh war daran eine Schule angegliedert.[2]

Mit der Reformation, die in Sachsen ab 1539 von Herzog Heinrich durchgeführt wurde, erfolgte die Auflösung des Klosters. Der letzte Propst Nikolaus Klunker verzichtete auf die Prälatur und übergab 1540 den landesherrlichen Kommissaren die Klostergüter.

Kurfürst Moritz errichtete 1543 die erste Füsten- und Landesschule in Sachsen ein. Sie erhielt den Namen St. Afra. Die Kirche wurde zu einer Pfarr- und gleichzeitig bis 1943 Schulkirche.

Seit 1999 sind die drei bisherigen evangelisch-lutherischen Kirchgemeinden auf Altstädter Seite Meißens (St. Afra, Frauenkirche und Lutherkirche) unter dem Namen Ev.-luth. Kirchgemeinde St. Afra, Meißen zusammengefasst worden. Auf diese Weise ist der Name St. Afra einzig noch mit einer christlichen Lebendigkeit verknüpft. Entlehnt wurde St. Afra für die Landesschule, die Grundschule und ein spezielles in der Meißner Schwerterbrauerei gebrautes Schwarzbier.

Kirche

Eingerichtet wurde das Kloster um die schon bestehende ältere St.-Afra-Kirche. Diese ist eine der ältesten Pfarrkirchen in Sachsen. Die erste Erwähnung einer Kirche an dieser Stelle stammt von 984. Nach der Klostergründung wurde die Kirche auf dem Afraberg als eine spätromanische Basilika neu erbaut. Deren Vorgängerbau, eine langgestreckte Saalkirche mit Apsis im Osten, wurde 1966 durch Grabung nachgewiesen. Nach der Mitte des 14. Jahrhundert wurden die Chorwände erhöht und der Chor mit vier Kreuzrippengewölben geschlossen. Das Hauptschiff erhielt nach 1470 ein gotisches Gewölbe mit fünf Jochen. Bis dahin war das Schiff mit einer geraden Holzbalkendecke versehen. Im Jahr 1766 erhielt der Turm eine barocke Haube.[3]

Einzelnachweise

  1. lateinischer Urkundentext
  2. Theologische Realenzyklopädie. Bd. 29 Berlin, 1998 S.563
  3. Beschreibung auf Seiten der Kirchengemeinde

Weblinks

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