- Schwarzbier
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Schwarzbier ist eine Biersorte. Schwarzbiere sind dunkle Vollbiere, die heute – anders als früher – meist untergärig hergestellt werden. Der Alkoholgehalt beträgt in der Regel zwischen 4,8 und 5 % Vol.[1]
Inhaltsverzeichnis
Herstellung
Seine dunkle Farbe erhält Schwarzbier meist durch die Verwendung dunklen Braumalzes oder Röstmalzes - was ihm die typisch röstige Note gibt -, seltener auch durch Farbebier. Der Stammwürzegehalt beträgt mindestens 11 %.[1]
Geschichte
Die Wurzeln dieser Biersorte finden sich in Thüringen, Sachsen sowie Brandenburg; die früheste urkundliche Erwähnung in Thüringen stammt aus dem Jahre 1543. Berühmte Schwarzbiertrinker waren Goethe und Bismarck. Das älteste bekannte Schwarzbier ist die seit dem Mittelalter (erstmalige urkundliche Erwähnung 1390) in Braunschweig gebraute „Braunschweiger Mumme“.
Zu DDR-Zeiten war Schwarzbier ein Nischenprodukt, das zu einem Großteil nach Ungarn exportiert wurde. Nach der Wiedervereinigung wurde es erfolgreich als Spezialität vermarktet. Marktführer in Deutschland ist die Köstritzer Schwarzbierbrauerei, die ihre Produktion im Zeitraum von 1989 bis 2011 von 12.000 auf rund 380.000 Hektoliter pro Jahr steigern konnte. Schwarzbier hat in Deutschland einen Marktanteil von 1,6 Prozent.[2]
Beispiele
Die bekanntesten Marken:
Deutschland
- 1831 (Pfungstädter Brauerei)
- Aiblinger Schwarzbier (Schlossbrauerei Maxlrain)
- Apotheker Dunkel (Brauhaus Zum Löwen, Mühlhausen)
- Bernauer Schwarzbier (Berliner Bürgerbräu)
- Bergmann Schwarzbier (Dortmunder Bergmann Brauerei)
- Das Schwarze (Dinkelacker-Schwabenbräu)
- Dingslebener Lava (Privatbrauerei Metzler, Dingsleben)
- Eibauer Schwarzbier (Münch-Bräu Eibau GmbH)
- Feines Schwarzes (Leikeim Altenkunstadt)
- Freibergisch Schwarzes Bergbier (Radeberger-Gruppe)
- Jever Dark (Friesisches Brauhaus zu Jever) (Produktion 2008 eingestellt)
- Jacobinus Schwarzbier Andreas Klosterbrauerei Eschwege
- Köstritzer Schwarzbier (Köstritzer Schwarzbierbrauerei GmbH)
- Lohrer Schwarze (Lohrer Bier)
- Magisterbräu Schwarzbier (Privatbrauerei Christian Fiedler)
- Memminger Lager Schwarz (Memminger Brauerei)
- Moritz Fiege Schwarzbier (Privatbrauerei Moritz Fiege, Bochum)
- Märkischer Landmann (Radeberger-Gruppe/Berliner Kindl)
- Oettinger Schwarzbier (Oettinger Brauerei GmbH)
- Pupenschultzes Schwarzes (Landskronbrauerei Görlitz)
- Raubritter Dunkel (Sonnenbräu, Lichtenberg)
- Roth Schwarzbier (Privatbrauerei L. Roth Schweinfurt)
- Scherdel Schwarzes (Privatbrauerei Scherdel Hof GmbH & Co. KG)
- Schmucker Schwarzbier (Privat-Brauerei Schmucker, Mossautal - Odenwald)
- Schwarze Rose (Rosenbrauerei Pößneck)
- Schwarzer Abt (Klosterbrauerei Neuzelle)
- Schwarzer Drachen (Brauerei Eisenach)
- Schwarzer Hahn (Hochstiftliches Brauhaus Fulda)
- Schwarzer Keiler (Zwiefalter Klosterbräu)
- Schwarzer Pfaff (Privatbrauerei Stöttner)
- Schwarzer Steiger (Carlsberg-Gruppe/Holsten/Feldschlößchen)
- Schwarzes Gold (Privatbrauerei Zwickau)
- Störtebeker Schwarzbier (Stralsunder Brauerei)
- Ur-Krostitzer Schwarzes (Krostitzer Brauerei)
- Usedomer Schwarzbier (Seetel Brauhaus Heringsdorf)
Österreich
- Mohrenbrauerei August Huber - Mohren Gambrinus
Tschechien
- Březňák tmavé výčepní (Brauerei Velké Březno, dt. Großpriesen, bei Ústí nad Labem, dt. Aussig an der Elbe)
- Flekovský Tmavý Ležák 13° Prager Brauereikneipe U Fleků
- Krušovice (Königliche Brauerei Krušovice/Böhmen – Radeberger Gruppe)
- Staropramen Černý Ležák (Brauerei Staropramen – InBev-Gruppe)
Siehe auch
Andere bekannte dunkle Biersorten sind Altbier (Niederrhein), Dunkelbier (Dunkles Export) beziehungsweise Lagerbier (Süddeutschland, vor allem Franken, Altbayern und Bayerisch-Schwaben) oder dunkles Hefeweizen (Bayern).
Ein Biermischgetränk bestehend aus Schwarzbier und Cola ist unter dem Namen Greifswalder, Dunkles Radler, Eibauer Schwarzer Diesel oder Schmutziges bekannt. In Bayern versteht man unter einem Dunklen Radler jedoch eine Mischung aus „Dunklem Bier“ und „Zitronenlimonade“.
Einzelnachweise
- ↑ a b Deutscher Brauerbund: Schwarzbier
- ↑ Andreas Hummel: DDR-Spezialität erlebt eine Wiedergeburt, Südwest Presse, 25. Juli 2011
Weblinks
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