Kommunikations- und Informationszentrum

Kommunikations- und Informationszentrum
Kommunikations- und Informationszentrum (kiz)
Kiz Uni Ulm Bibliotheks-Zentrale.jpg
Bibliotheks-Zentrale
Daten
Gründung 13.02.2002
Ort Ulm (Baden-Württemberg)
Leiter Prof. Dr. Hans Peter Großmann
Geschäftsführer Dipl. oec. Guido A. Hölting
Mitarbeiter ca. 140
Website http://kiz.uni-ulm.de

Das Kommunikations- und Informationszentrum (kiz) ist nach der Universitätsverwaltung die größte zentrale Einrichtung der Universität Ulm. Im kiz werden die Kompetenzen rund um die Informations- und Kommunikationsversorgung der Universität gebündelt. Rund 140 Beschäftigte erbringen Bibliotheks-, IT- und Medien-Dienstleistungen für knapp 8.000 Studierende in vier Fakultäten, über 200 Professoren und über 1.500 Mitarbeiter der Universität und des Universitätsklinikums Ulm. Das kiz war deutschlandweit eine der ersten Hochschul-Institutionen, die mit dem Leitgedanken „Alles aus einer Hand“ ein einheitliches Informationszentrum nach den Grundsätzen der funktionalen Einschichtigkeit verwirklicht hat.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Mitte der 1980er Jahre entwickelte eine Expertenkommission (Wissensbanken-Kommission, 1987) die Idee zur Bildung integrierter Service-Organisationen für die Informationsversorgung an Hochschulen. Diese Überlegungen waren Anlass zur Ausarbeitung eines Planungspapiers, das der Universität Ulm 1989 vorgelegt wurde. Erst 13 Jahre später, nachdem die hochschulrechtlichen Voraussetzungen geschaffen waren, beschloss der Senat der Universität am 25. Januar 2001 die Bildung einer solchen Einrichtung unter der Bezeichnung Kommunikations- und Informationszentrum (kurz: kiz).[1] In einer Übergangsphase bestanden die bis dahin eigenständigen zentralen Einrichtungen Universitätsbibliothek, Universitätsrechenzentrum und Zentrale für Foto, Grafik und Reproduktion (Fotozentrale) als Geschäftsbereiche innerhalb des kiz fort, das von einem Vorstand geführt wurde. Der Vorstand setzte sich aus den Leitern der drei Einrichtungen, ihren Stellvertretern sowie einem Geschäftsführer zusammen. Nach Ende der organisatorischen Transformationsprozesse nahm das kiz am 13. Februar 2002 offiziell seinen Betrieb auf.

Aufbauorganisation und Tätigkeitsfelder des kiz
Matrix - Abteilungen und Dienstleistungen des kiz

Struktur und Organisation

Das Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg eröffnet in § 28 die Möglichkeit, dass „[…] die Hochschulen […] zur Versorgung der Hochschule mit Literatur und anderen Medien sowie zur Koordinierung, Planung, Verwaltung und zum Betrieb von Diensten und Systemen im Rahmen der Kommunikations- und Informationstechnik ein einheitliches Informationszentrum nach den Grundsätzen der funktionalen Einschichtigkeit bilden“[2] können. Im Gegensatz zu den meist favorisierten Kooperationsmodellen, die an der etablierten Struktur zentraler Einrichtungen grundsätzlich festhalten, verfolgte die Universität Ulm als eine der ersten deutschen Hochschulen den Ansatz einer vollständigen Fusion bestehender Einrichtungen zu einer neuen Organisation. Im kiz wurden Universitätsrechenzentrum, Universitätsbibliothek, Fotozentrale sowie die vormals der Universitätsverwaltung zugeordneten Arbeitsbereiche der Sprachkommunikation (TK-Anlage) und der Hörsaalbetreuung unter einer gemeinsamen Leitung und in einer veränderten Aufbauorganisation zusammengefasst.

Das kiz besteht aus fünf Abteilungen, in denen die zur Erbringung der Dienstleistungen erforderlichen Arbeitsschritte hinsichtlich ihrer Ähnlichkeit und unter Berücksichtigung der jeweiligen Know-how-Träger gruppiert sind:

  • Infrastruktur
  • Informationssysteme
  • Medien
  • Informationsmedien
  • Informationsversorgung

Die Abteilungen sind intern wiederum nach Teams gegliedert, deren Mitglieder mit ähnlichen Aufgaben befasst sind. Geführt wird das kiz von einem Leiter, dessen Stellvertreter und einem Geschäftsführer. Der Leitung sind außerdem Stabsstellen für Servicemanagement und für Strategische Planung & Marketing zugeordnet. Leiter des kiz ist seit der Gründung 2002 Prof. Dr. Hans Peter Großmann, kommissarischer Geschäftsführer ist seit 2009 Dipl. oec. Guido A. Hölting.

Der überwiegende Teil der Dienstleistungen des kiz wird durch das Zusammenwirken mehrerer Abteilungen erbracht, wodurch Synergieeffekte, Kostendegression, eine hohe Dienstleistungsorientierung und die Ausschöpfung von Innovationspotenzial ermöglicht werden. Dadurch konnte das kiz sein Service-Portfolio ohne zusätzliches Personal ausbauen.

Aufgaben und Dienste

Als Dienstleister hat das kiz die Aufgabe, den Hochschulbetrieb in allen Bereichen – Forschung, Lehre, Studium und Weiterbildung – durch die optimale Sicherung einer bedarfsgerechten Informationsversorgung zu ermöglichen. Das kiz ist demnach verantwortlich für den Betrieb der kompletten Kommunikations- und Informationsinfrastruktur, sorgt für die Optimierung und Weiterentwicklung der Dienstleistungen und entwickelt in Zusammenarbeit mit der Hochschulleitung Konzepte und strategische Empfehlungen für neue Dienste. Das Dienstleistungsportfolio des kiz gliedert sich in die drei Bereiche Bibliotheks-, IT- und Medien-Dienste.

Bibliotheksdienste

Zu den Bibliotheks-Diensten zählen Organisation und Betrieb von Ausleihe und Lesesaal, Online-Kataloge, Lehrbuchsammlung, digitale Informationsversorgung (Fachdatenbanken, E-Journals, Online-Publikationen), Fachinformation und Dokumentlieferung.[3]

IT-Dienste

Die IT-Dienste umfassen Netzzugangsdienste (z.B. Dialin, LAN, WLAN), IT-Sicherheit, Kommunikation via E-Mail, Telefon und Videokonferenz, Bereitstellung von Hardware, Backup- und Archiv, Compute-Services sowie die Organisation und den Betrieb von Software-Systemen rund um Campus und Verwaltung (u.a. HIS & SAP, Hochschuldiensteportal, E-Learning, Web).[4]

Medien-Dienste

Die Medien-Dienste bündeln Aktivitäten wie das Drucken im Netz (Poster, Farbe), die Druckweiterverarbeitung (Binden, Laminieren), Fotografie und Reproduktion, grafische Gestaltung, Produktion von Multimedia-Inhalten und E-Learning-Angeboten sowie die Hörsaal-Medientechnik.[5]

kiz Hauptstandort Universität Ost (Gebäude O26, Niveau 5)

Standorte

Bis zum Jahr 2001 verfügten die Vorgängereinrichtungen des kiz über zahlreiche Standorte auf dem Campus und in der Stadt Ulm: Die Fotozentrale befand sich auf dem Hochsträß, das Universitätsrechenzentrum belegte Teile des Gebäudes O26 auf dem Campus Ost. Die Universitätsbibliothek hatte Bereichsbibliotheken am Michelsberg, Safranberg, Hochsträß und über die Gebäude der Universität am Oberen Eselsberg verteilt. Die zentrale Bibliothek, die Bibliotheksverwaltung und Magazin-Bestände befanden sich im ehemaligen Kloster Wiblingen. Im Jahr 1998 wurde mit einem noch für die Universitätsbibliothek geplanten Neubau eines Zentralgebäudes auf dem Campus West der Universität Ulm begonnen, das nach 2 ½ Jahren Bauzeit fertiggestellt wurde. Mit dem Bezug der Bibliotheks-Zentrale im April 2001 konnte ein Großteil der anderen Standorte geschlossen werden. Heute verfügt das kiz nach Durchführung von Konsolidierungsmaßnahmen noch über die folgenden Standorte:

  • Hauptstandort Universität West (Gebäude Bibliotheks-Zentrale)
  • Hauptstandort Universität Ost (Gebäude O26, Niveau 5)
  • Staudinger Straße (geschlossenes Magazin und Serverräume)
  • Bereichsbibliothek Helmholtzstraße (Mathematik, Wirtschaftswissenschaften)
  • Bereichsbibliothek Safranberg (Chirurgie) (Umzug in die Bibliotheks-Zentrale für 2012 geplant)
Serverraum des kiz

Landesweite Projekte (Auswahl)

Baden-Württemberg Grid (bwGrid)

Im Rahmen der D-Grid-Initiative betreibt das kiz den Grid-Cluster Ulm des Baden-Württemberg Grid (bwGrid) und verwaltet am Standort Ulm die Hardware-Ressourcen für die Universitäten Ulm und Konstanz.[6]

Integriertes Bibliothekssystem Baden-Württemberg, IBS|BW

Bis Ende 2012 soll in Baden-Württemberg für einen Großteil der wissenschaftlichen Bibliotheken ein integriertes Bibliothekssystem (IBS|BW) geschaffen werden. Die Projektleitung und das Projektmanagement für IBS|BW liegen beim kiz. [7]

Literatur

  • Großmann, Hans Peter (2007): Integriertes Informationsmanagement für Hochschulen - das kiz als Serviceprovider. Universität Ulm. Kommunikations-und Informationszentrum, 2007. (http://vts.uni-ulm.de/doc.asp?id=6028 auf dem Volltextserver der Universität Ulm)
  • Großmann, Hans Peter (2005): Diensteinfrastruktur und Serviceorganisation für den zukünftigen Campus – ein Beispiel. In: Kerres, Michael; Keil-Slawik, Reinhard (Hrsg.): Hochschulen im digitalen Zeitalter: Innovationspotenziale und Strukturwandel. Education Quality Forum 2004. Münster: Waxmann, 2005. ISBN 3-8309-1538-1
  • Das Kommunikations- und Informationszentrum der Universität Ulm / [Redaktionsleitung: Ulrike Martin] (2007). Füssen: Frehner Consulting, 2007

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Diensteinfrastruktur und Serviceorganisation für den zukünftigen Campus - ein Beispiel, von Hans Peter Großmann auf Google Books. Abgerufen am 20. Januar 2011.
  2. Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg §28 Website der juris GmbH. Abgerufen am 20. Januar 2011.
  3. Bibliotheksdienste des kiz. Website des Kommunikations- und Informationszentrums. Abgerufen am 20. Januar 2011.
  4. IT-Dienste des kiz. Website des Kommunikations- und Informationszentrums. Abgerufen am 20. Januar 2011.
  5. Medien-Dienste des kiz. Website des Kommunikations- und Informationszentrums. Abgerufen am 20. Januar 2011.
  6. bwGrid Cluster Ulm. Website des Kommunikations- und Informationszentrums. Abgerufen am 20. Januar 2011.
  7. Integriertes Bibliothekssystem Baden-Württemberg (IBS|BW). Website des Kommunikations- und Informationszentrums. Abgerufen am 20. Januar 2011.
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