Komturhof Utterode

Komturhof Utterode

Der Komturhof Utterode ist ein denkmalgeschützter Vierseithof und Zeugnis des Templerordens im Landkreis Nordhausen in Thüringen.

Lage

Der einstige Komturhof Utterode gehört heute zur Gemeinde Sollstedt. Er ist am südwestlichen Rand des Landkreises Nordhausen gelegen und befindet sich etwa zwei Kilometer südlich der Ortslage Sollstedt an der Landstraße L 2049 nach Deuna.

Geschichte

Der Templerorden war in Thüringen mit einer eigenen Niederlassung am Rande der ehemaligen Reichsstadt Nordhausen - genannt Am Hagen - vertreten. Der Templerorden wurde im 13. Jahrhundert durch Schenkungen und Kauf zum Besitzer mehrerer Grundstücke und Orte. Am Rande des Dün bei Bleicherode gehörte auch die Siedlung Guthenrode zu diesen Schenkungen und wurde dank seiner verkehrsgünstigen Lage als Gründungsort für einen dort zu errichtenden Komturhof ausgewählt. Aus dieser Zeit stammten die im 19. Jahrhundert noch erkennbaren Reste einer romanischen Kapelle.

Mit der ab 1307 beginnenden Verfolgung und Auflösung des Templerordens gelangten auf Veranlassung von Papst Klemens V. die bisher den Templern gehörigen Besitztümer an den Orden der Johanniter - diese waren bereits in Erfurt, Weißensee, Kutzleben, Abtsbessingen und Topfstedt vertreten.

Die Grafen Dietrich und Heinrich von Hohnstein waren erklärte Unterstützer des Johanniterordens. Sie dienten auch als Vermittler für den Ritterorden, so gelangte mit ihrer Hilfe ein Teil des ehemaligen Templerbesitzes an das Kloster Ilfeld. Ein bedeutender Teil, zu dem auch der burgartig ausgebaute Komturhof gehörte, verblieb bei den Grafen und wurde im 15. Jahrhundert als Lehen an die Familie von Bodenhausen übergeben.

Im 19. Jahrhundert befand sich in Utterode eine Oberförsterei.

Literatur

  • Julius Schmidt; Historische Commission der Provinz Sachsen (Hrsg.): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Grafschaft Hohenstein. XII. Heft, Halle a.d.Saale 1889, Utterode, S. 167-169.
  • Peter Kuhlbrodt: Vom Templerhof zum Kollekturhof des Klosters Ilfeld und zur Poststation ... (als Digialisat)
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