- Konrad Friedlieb
-
Konrad Friedlieb, ab 1692: Konrad Friedlieb von Friedensberg (* 1633 in Greifswald; † vielleicht 1713[1] ebd.) war ein deutscher Jurist.
Leben
Konrad Friedlieb war der Sohn des Greifswalder Ratsherrn Konrad Franz Friedlieb. Er war der Neffe von Philipp Heinrich Friedlieb.
Nach dem Besuch der großen Ratsschule studierte er an den Universitäten Greifswald und Jena. Als Zwanzigjähriger kehrte er nach Greifswald zurück und erwarb hier 1655 den juristischen Doktorgrad.
1657 heiratete er Katharina Bünsow (1637–1703). Er hielt juristische Collegia und war als Anwalt am Hofgericht tätig. 1656 wurde er zum außerordentlichen Professor der Politik an der Philosophischen Fakultät ernannt. 1666 wurde Friedlieb zum ordentlichen Professor der Rhetorik berufen. Daneben trat er 1672 als Professor des öffentlichen und Lehnrechts in die Juristische Fakultät ein. Hier lehrte er neben Friedrich Gerdes, Petrus von Mascow und Johann Pommeresche. Die Ernennung von vier Professoren auf dieses Amt überschritt die finanziellen Möglichkeiten der Universität und brachten Friedlieb dauerhafte Streitigkeiten mit seinen Kollegen, die 1678 für einige Zeit zu seinem Ausschluss von allen Fakultätsarbeiten und vom Konzil führten.
Friedlieb ging nach Lübeck, lebte ab 1679 wahrscheinlich in Hamburg und war ab 1681 Advokat bei den Reichsgerichten in Speyer und Wien.
Erst 1683 konnte Friedlieb seine frühere Professur in Greifswald wieder aufnehmen. 1692 wurde er zum Justizrat ernannt und auf den Namen „von Friedensberg“ geadelt. 1702 wurde er emeritiert.
Seine Vorlesungen über das ius belli et pacis weisen ihn als Anhänger von Samuel von Pufendorf aus.
Literatur
- Hermann Müller: Friedlieb, Konrad. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 399 f.
- Dirk Alvermann u. Birgit Dahlenburg: Greifswalder Köpfe. Hinstorff, Rostock 2006, S. 74 f.
Erläuterungen
- ↑ So die Angabe des Sterbejahres auf seinem Portrait in der Universität Greifswald (Inv.-Nr.KU000085). Sterbejahr nicht 1700, wie die ADB angibt.
Wikimedia Foundation.