- Konsum-, Bau- und Sparverein „Produktion“
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Die Konsum-, Bau- und Sparverein „Produktion“ eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht, Sitz Hamburg, wurde 1899 gegründet. Sie war im Wesentlichen eine Konsumgenossenschaft. Sie zählte zu den sozialistischen Konsumgenossenschaften der Hamburger Richtung.
Inhaltsverzeichnis
Gründung
Die Gründerversammlung vom 28. Juli 1898 in der Hamburger Lessinghalle wählte einen provisorischen Vorstand und Aufsichtsrat. Die konstituierende Generalversammlung fand am 24. Januar 1899 in Schwaffs Hamburger Ballhaus statt. Anwesend waren 700 Personen, die schriftlich ihren Beitritt zu der zu gründenden Genossenschaft erklärt hatten. Die Eintragung des Konsum-, Bau- und Sparvereins „Produktion“ erfolgte am 3. Februar. Damit waren über zwei Jahre sich erstreckende Vorarbeiten erfolgreich abgeschlossen. Die erste Generalversammlung fand am 5. Mai 1899 im Hamburger Ballhaus statt. Anwesend waren 520 Mitglieder. Bis zum 1. Mai hatte die neue Genossenschaft 1.580 Mitglieder. Das Betriebskapital bestand aus etwa 15.00 Mark. Die erste Verkaufsstelle wurde am 17. Juli 1899 am Groß-Neumarkt eröffnet.
Am 3. Dezember 1901 wurde das Richtfest des ersten eigene Speichers gefeiert. In die Schwelle wurde eine Urkunde eingemauert. Unterzeichnet war sie vom Vorstand Reinhold Postelt, Ferdinand Wolff und Josef Rieger, vom Aufsichtsratsvorsitzenden Friedrich Lesche und seinem Stellvertreter Adolph von Elm, vom Schriftführer des Aufsichtsrats Max Mendel, und den übrigen Mitgliedern Paul Frenzel, Ernst Kretschmer, Gustav Lehne, Josef Berk. Kohn, Helma Steinbach, Gustav Segnitz und Heinrich Stühmer.
Am 17. März 1902 wurde das Gebäude und die Einrichtungen in Betrieb genommen. Dazu gehörte auch eine eigene Kaffeerösterei.
Entwicklung der Anzahl der Verkaufsstellen
Ladentyp Anzahl 1924 Anzahl 1930 + Kolonialwarenverteilungsstelle 142 253 111 Brotladen 55 92 37 Schlachterladen 61 118 57 Spezialladen 10 18 8 Gesamt 268 481 213 Eigenproduktion 1930
Die Produktion unterhielt 1930 folgende 15 Eigenbetriebe
- 1 Fleischwarenfabrik
- 4 Bäckereien
- 2 Mühlen
- 2 Molkereien
- 1 Kaffeerösterei
- 1 Mineralwasserfabrik mit Bierabfüllerei
- 1 chemisch-technische Fabrik
- 1 Möbel- und Sargfabrik
- 1 Ziegelei
- 1 Landgut.
Die chemisch-technische Fabrik wurde im Sommer 1930 stillgelegt und die Produktion auf die Fabrik der GEG auf der Peute, Hamburg, übertragen. Das Landgut wurde 1930 verkauft, da die Konsumgenossenschaft mit der Bewirtschaftung fachlich überfordert war.
Gleichschaltung
Im Mai 1933 wurden die Unternehmen und Betriebe der Konsumgenossenschaftsbewegung gleichgeschaltet. Zuerst die Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine mbH (GEG), Hamburg am 4. Mai 1933. Dann am 17. Mai 1933 wurde für die Produktion ein Staatskommissar ernannt, der Kreisleiter der NSDAP für Süd-Hamm, Otto Becker. Er erschien in großer Uniform mit Adjutant.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Produktion als Konsumgenossenschaft Produktion neu errichtet.
Literatur
- Josef Rieger, Max Mendel, Walther Postelt: Die Konsumgenossenschaft „Produktion“, 1899 - 1949, Geschichte einer genossenschaftlichen Verbrauchervereinigung von der Gründung bis zum fünfzigsten Geschäftsabschluß und ihrer Vorläufer, Hamburg 1949.
- Wilhelm Fischer: 60 Jahre geg. 60 Jahre Dienst am Verbraucher. 1894 - 1954. Festschrift Hamburg 1954. 362 Seiten.
Weblinks
- Chronik der Konsumgenossenschaften und des ZdK, pdf-Datei mit Bildern, 1,7 MB
Kategorien:- Konsumgenossenschaft
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