Kölner Athleten-Club 1882

Kölner Athleten-Club 1882

Der Kölner Athleten-Club 1882 e.V. ist der älteste noch aktive Gewichtheberverein der Welt und hat seinen Sitz in Köln.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gegründet wurde der Club am 14. Juni 1882 im Restaurationssaal des Circus Carre unter dem Namen Kölner Athleten-Klub. Am 1. November 1882 fand die erste Generalversammlung statt, in der der Vorstand Franz Beenen (erster Vorsitzender) und Jakob Zimmermann (Schriftführer) gewählt wurde.

Die Mitglieder stellten ihre eigenen Gewichte und Hanteln dem Klub zur Verfügung, geübt wurde in einem Turnsaal in der Gertrudenstraße Nr. 28, der monatliche Beitrag betrug 1 Mark. Nach halbjährigem Bestehen verzeichnete man 26 Aktive. 1884 wurde als Übungsstätte die "Bach'sche Reitbahn", Poststr. 26 angemietet, in der neben der Schwerathletik auch leichte Athletik und Turnen betrieben wurde. In der Versammlung vom 17. Dezember 1884 beschloss man, dem "Sieg-Rheinischen-Turngau" bzw. der "Deutschen Turnerschaft" beizutreten. Die Aufnahme erfolgte am 1. Februar 1885. Der erste Wettkampf des Athleten-Klubs wurde am 31. Mai 1886 gegen die Athleten des Sportvereins in Elberfeld bestritten. Die Kölner Anton Müller und Christian Schäfer errangen die ersten Preise.

1893 wurde erstmals eine Deutsche Gewichtheber Meisterschaft in einer Gewichtsklasse ausgetragen. Es gewann Jakob Schneider vom Kölner Athleten-Club. Am 2. Januar 1895 verlegte der Klub seine Tagungen in die Restauration "Zur Henne", in der Ehrenstraße 60, dann im Jahre 1898 zur Bierbrauerei H. Abels, Hahnenstr. 43 und 1902 zur "Altdeutschen Weinstube", Am Hof 14. 1907 bestand der Klub aus 60 aktiven und 120 inaktiven Mitgliedern. Die Sportwoche bestand aus dienstäglichem und freitäglichem "Stemmen" und "Ringen" und donnerstags wurden "Leichtgewichtsübungen" für ältere Herren angeboten.

In den Jahren 1924 bis 1926 hörte dann das Ringen im Kölner Athleten-Klub auf, da hierfür kein Interesse bei den Klubmitgliedern mehr bestand. Auch das Turnen stellte man ein und am 14. Oktober 1926 löste er sich mit einem Kassenbestand von 137,25 Mark auf. Eine kurzfristige Neuformation scheiterte an der Veruntreuung des Vereinsvermögens durch den Vorsitzenden. Eine Neugründung erfolgte am 15. Juni 1932. Im September dieses Jahres hielt man den Kreisjugendtag ab. Im Dritten Reich war die Schwerathletik bei der Olympiade 1936 in Berlin auf dem Höhepunkt, doch danach wurde es auch ruhig um den AC 1882 Köln.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ sich der Verein aus haftungsrechtlichen Gründen in das Register des Amtsgerichtes Köln eintragen. Nunmehr erweiterte sich der Name um die Bezeichnung des eingetragenen Vereins. 1967 und 1971 war der Club Westdeutscher Mannschaftsmeister (Sieger der heutigen 2. Bundesliga), war ansonsten aber nur in der 2. Bundesliga und der Regionalliga vertreten. 2006 ist der AC Köln aus finanziellen Gründen freiwillig aus der 2. Bundesliga zurückgetreten und startete in der Saison 06/07 in der Regionalliga West. Hier wurde hinter den aus der 1.Bundesliga zurückgetretenen VfL Duisburg Süd und AC Soest der dritte Platz belegt.

Sportliche Erfolge von Vereinsmitgliedern (Auswahl)

  • 1893: Jakob Schneider wird erster Deutschen Meister der Gewichthebergeschichte
  • 1903: Heinrich Schneidereit wird Vizeweltmeister in Paris
  • 1906: Goldmedaille im Tauziehen von Heinrich Schneiderei mit der Nationalmannschaft bei den 1906 in Athen stattgefundenen olympischen Spielen im Tauziehen mit erkämpfte.
  • 1906: Heinrich Schneidereit wird Weltmeister aller Klassen im Gewichtheben in Lille (Frankreich) Weltmeister in der neu geschaffenen Schwergewichtsklasse über 80 kg werden konnte.
  • 1906: Bei den Olympischen Zwischenspielen in Athen errang Schneidereit zwei Bronzemedaillen im Gewichtheben als Mitglied der Deutschen Mannschaft und eine Goldmedaille im Tauziehen.
  • 1993: Heinrich Bartsch wird im tschechischen Sokolov Europameister.
  • 2006: Susanne Küttler wird Europameisterin in Heinsheim.

International erfolgreichster Sportler der jüngeren Geschichte ist mit dem Gewinn von 5 Weltmeistertiteln, 8 Weltrekorden, 80 Deutschen Rekorden sowie der Goldmedaille bei der Masters-Olympiade 1994 in Brisbane (Australien) Hans Ehlenz.[1] Als weitere Sportart bietet der Kölner Athleten-Club den Kraftdreikampf an. Erfolgreichster Athlet ist hier der Bankdrücker Walter Kurda mit 6 Deutschen Meistertiteln, je 2 Titel bei Senioren, Masters und Mannschaft sowie einem dritten Platz bei den Bankdrück-Weltmeisterschaften der Senioren 1990.[2] Aber auch Sepp Pohlkötter konnte 1999 und 2007 einen Deutschen Meistertitel im Bankdrücken der Masters erringen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Geburtstage
  2. http://www.bodybuilding-magazin.de/bodybuilding-artikel/king-of-bench-2010/2769.htm

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