- Königsgräber von Ur
-
30.96246.104666666667Koordinaten: 30° 57′ 43″ N, 46° 6′ 17″ O
Die Königsgräber von Ur, manchmal auch Königsfriedhof von Ur, sind ein in Tell el-Muqejjir gefundenes frühdynastisches Gräberfeld, in welchem die Könige der 1. Dynastie von Ur bestattet wurden. Die dortigen Grabanlagen wurden von 1926 bis 1934 durch Charles Leonard Woolley ausgegraben, wobei er auf besonders reich ausgestattete Bestattungen traf. Sie zählen bis heute zu den bedeutendsten Funden aus Mesopotamien und befinden sich im Iraq-Museum, British Museum und Louvre .
Der Friedhof wurde in der ersten Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. südöstlich des späteren Tempelbezirks von der ersten Dynastie von Ur angelegt. Spätere Friedhöfe aus der Akkadzeit und von der 3. Dynastie von Ur befanden sich in seiner direkten Nachbarschaft. Südlich der Königsgräber befanden sich einfachere Bestattungen von Einwohnern Urs, östlich und westlich wurde der Friedhof durch Abhänge begrenzt.
Obwohl die meisten Gräber bereits in der Antike ausgeraubt wurden, sind die Bestattungssitten in Ur anhand der erhaltenen Überreste Gegenstand umfangreicher Forschungen. Besonders auffällig ist dabei, dass es sich bei den Königsbestattungen offensichtlich um Gefolgschaftsbestattungen handelt. Das am besten bekannte Grab ist PG 800 der Prinzessin Puabi, in welchem ihr berühmter Kopfschmuck gefunden wurde. In einem Schacht vor dem Grab fanden sich die Skelette von fünf Soldaten, 23 Dienern und eine komplette Kutsche mit Gespann. Zu den berühmtesten Funden aus den Königsgräbern zählen ferner die Standarte von Ur sowie der Helm des Meskalamdug.
Überblick
Nachfolgend sind die wichtigsten und am umfangreichsten publizierten Gräber aufgeführt.
Befundnummer belegt mit Zustand Umfang der Gefolgschaft 337 unbekannt ausgeraubt 779 unbekannt intakt, Fundort der Standarte von Ur 789 unbekannt, Gemahl der Puabi ausgeraubt 63 800 Puabi intakt 28 1050 unbekannt Schachtgrab 1054 Meskalamdug intakt, Fundort des Goldhelmes 1237 unbekannt Schachtgrab; sog.Great Death pit 74 1618 unbekannt 1631 unbekannt 1648 unbekannt Literatur
- Hans Jörg Nissen: Zur Datierung des Königfriedhofes von Ur unter besonderer Berücksichtigung der Stratigraphie der Privatgräber. Bonn: Rudolf Habelt, 1966. - ISBN 3-774-90579-7
- Charles Leonard Woolley: Ur Excavations II: The Royal Cemetery. London: 1934.
- Charles Leonard Wolley: Ur Excavations IV: The early periods. Philadelphia: 1955.
- Lee Horne; Donald P. Hansen (Hrsg.): Treasures from the Royal Tombs of Ur. Pennsylvania: University of Pennsylvania Press, 1998. - ISBN 0-924-17155-3
Weblinks
Kategorien:- Sumer
- Archäologischer Fund (Irak)
- 3. Jahrtausend v. Chr.
- Friedhof im Irak
Wikimedia Foundation.