Königsgräber von Nea Paphos

Königsgräber von Nea Paphos
Die Königsgräber
Innenansicht

Die Königsgräber von Nea Paphos liegen unmittelbar an der Westküste Zyperns zwischen Ktima und Kato Paphos. Die Bezeichnung ist unrichtig, denn zur Zeit der Ptolemäer (294–58 v. Chr.), unter deren Herrschaft die Insel zur Zeit der Entstehung der Gräber stand, existierten die Stadtkönigreiche auf Zypern nicht mehr. Vermutlich aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. stammend, zeugen sie vom Wohlstand der sich an ägyptischen Vorlagen orientierenden Bewohner.

Architektonisch zeigt die Nekropole jedoch griechische Formen. Stufen-Dromoi führen in atriumartige Peristyle. Vom Peristyl aus führen Eingänge in Vorkammern, von denen aus ein System einzelner oder ineinander übergehender Grabkammern ausgeht. Die Gräber waren für Mehrfachbestattungen vorgesehen. Die rechteckigen Pfeiler oder dorischen Säulen, aus gewachsenem Fels gearbeitet, setzen sich oben in einem horizontalen ungegliedertem Gebälk oder einem Architrav fort. In den Fels geschnittene Metopen-Triglyphen-Friese bildet den Oberteil. Die Aussparung im Fels oberhalb des Gebälks muss als Auflage der einstigen Abdeckung angesehen werden.

Vom Typ der Peristylgräber weicht neben dem teilweise oberirdischen Kammergrab in der Nähe des Eingangs vor allem das jenseits des Zentrums der Anlage liegende Grab ab. Es steht als mächtiger Block inmitten eines in den Fels gearbeiteten Hofes und weist deutlicher als die Peristylgräber auf die „Mustafa Pascha-Nekropole“ in Alexandria hin. Bisher einmalig auf Zypern ist der im Jahre 1983 im Norden der Nekropole entdeckte Gräberkomplex. Hier mündet ein 20 m langer Stufendromos in das Peristyl. Wie einige andere verfügt dieses Grab über eine reiche Stuckverzierung. Ein Bezug zu Alexandria wurde hier ebenfalls angenommen, wenngleich mazedonische Gräber die Vorbilder waren. Diese Kammern wurden vermutlich schon in römischer Zeit beraubt. Spuren von Kreuzen lassen auf eine Wiederverwendung in frühchristlicher Zeit schließen. Der Fund eines mittelalterlichen Töpferofens weist auf eine profane Nutzung.

1980 wurden die Ruinen von Paphos von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Weblinks

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