- Landtagswahlkreis 1 (Burgenland)
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Wahlkreis 1: Staat Österreich Bundesland Burgenland Wahlkreisnummer 1 Sitz der Wahlbehörde Neusiedl am See Anzahl der Mandate 7 Einwohner 54.015 (2009)[1] Wahlberechtigte 47.803 (2010)[2] Wahlbeteiligung 75,03 %[2] Wahldatum 9. Oktober 2005 Der Wahlkreis 1 ist ein Wahlkreis im Burgenland, der den politischen Bezirk Neusiedl am See umfasst. Bei der Landtagswahl 2010 waren im Wahlkreis 1 47.803 Personen wahlberechtigt, wobei bei der Wahl die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) mit 52,2 % als stärkste Partei hervorging. Neben der SPÖ, die drei der sieben möglichen Grundmandate im Wahlkreis erzielte, erreichte auch die Österreichische Volkspartei (ÖVP) zwei Grundmandate.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ursprünglich bestand im Burgenland bei Landtagswahlen lediglich ein Wahlkreis. Nachdem die burgenländische Landtagswahl 1977 beim Verfassungsgerichtshof angefochten worden war, erkannte der Verfassungsgerichtshof, dass die Nennung von „Wahlkreisen“ im Artikel 26 des Bundes-Verfassungsgesetzes, also im Plural, dahingehend auszulegen sein, dass mindestens zwei Wahlkreise pro Bundesland bestehen müssen. In der Folge änderten die betroffenen Bundesländer Kärnten, Salzburg und das Burgenland ihre Landtagswahlordnungen.[3] Das Burgenland vollzog die notwendige Adaptierung mit der am 30. Oktober beschlossenen Landtagswahlordnung 1978, die das Burgenland in vier Wahlkreise unterteilte. Der Bezirk Neusiedl am See gehörte dabei mit dem Bezirk Eisenstadt-Umgebung sowie den Freistädten Eisenstadt und Rust zum Wahlkreis I.[4] Bereits 1995 erfolgte mit der Landtagswahlordnung 1995 eine weitere Reform der Wahlkreise, bei der die Zahl der Wahlkreise von vier auf sieben erhöht wurde und der Bezirk Neusiedl am See zum einem eigenen Wahlkreis, dem Wahlkreis 1 erhoben wurde.[5]
Seit der Gründung des Landeswahlkreises erzielte die SPÖ bei jeder Landtagswahl die relative Mehrheit im Landeswahlkreis 1, wobei sie seit 2005 auch über eine absolute Mehrheit verfügt. Im Bezirk Neusiedl erreichte die SPÖ 2010 auch ihr bestes Bezirksergebnis, wobei der Landtagswahlkreis 1 gemeinsam mit dem Bezirk Mattersburg (Landtagswahlkreis 3) seit 1996 zu den zwei stärksten Wahlkreis der SPÖ gehört. Ihren Spitzenwert erreichte die SPÖ im Bezirk Neusiedl 2005 mit 55,1 %. Die ÖVP belegte bei jeder Landtagswahl den 2. Platz, wobei ihr Spitzenwert 1996 bei 34,8 % lag. Im landesweiten Vergleich liegt das Ergebnis der ÖVP im Wahlkreis 1 dabei im Landesdurchschnitt. Drittstärkste Partei war bei allen vergangenen Landtagswahlen die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ), die 1996 noch 15,2 % erreicht hatte und 2010 mit 9,0 % genau im Bereich ihres Landesergebnisses lag. Die Grünen – Die grüne Alternative belegten bei jeder Wahl den 4. Platz, wobei das Abschneiden im Jahr 2000 mit 4,8 % den Spitzenwert bedeuteten, 2010 jedoch nur noch 3,8 % erreicht werden konnte. Die Grünen lagen dabei im Wahlkreis 1 regelmäßig knapp unter ihrem Landesergebnis. 2010 gelang es auch der Liste Burgenland (LBL) in den Landtag einzuziehen, sie lag jedoch mit 2,5 % deutlich unter ihrem landesweiten Ergebnis.
Wahlergebnisse
Landtagswahlen im Wahlkreis 1[6] Wahltermin GM[7] SPÖ ÖVP FPÖ GRÜNE LBL Sonstige 2. Juni 1996 Stimmenanteile (%) 45,68 34,81 15,17 2,67 – 1,67 7 Grundmandate 3 2 1 0 – 0 3. Dezember 2000 Stimmenanteile (%) 48,94 31,52 14,77 4,78 – - 7 Grundmandate 3 2 0 0 – - 9. Oktober 2005 Stimmenanteile (%) 55,10 34,60 5,14 4,73 – 0,43 7 Grundmandate 3 2 0 0 – 0 30. Mai 2010 Stimmenanteile (%) 52,25 32,45 8,98 3,80 2,52 – 7 Grundmandate 3 2 0 0 0 – Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria Bevölkerung zu Jahresbeginn seit 2002 nach Politischen Bezirken
- ↑ a b c Land Burgenland Wahlergebnis der Landtagswahl 2010 im Wahlkreis 1
- ↑ Wahlstatistik. Die Wahlen in den Bundesländern seit 1945. S. 340
- ↑ Landtagswahlordnung 1978 auf ALEX – Historische Rechts- und Gesetzestexte Online
- ↑ Landtagswahlordnung 1995, Gesetz vom 9. November 1995 auf ALEX
- ↑ Wahlstatistik. Die Wahlen in den Bundesländern seit 1945. S. 367 f. bzw. Land Burgenland Wahlergebnisse im Burgenland
- ↑ Anzahl der Grundmandate im Bezirk laut Verlautbarung des Landeshauptmanns 1996 und 2004
Literatur
- Verbindungsstelle der Bundesländer beim Amt der Niederösterreichischen Landesregierung: Wahlstatistik. Die Wahlen in den Bundesländern seit 1945. Nationalrat und Landtage. 8. Auflage, Wien 1994
Weblinks
- Wahlergebnisse im Burgenland auf den Seiten des Burgenlandes
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