Landtagswahlkreis 2 (Burgenland)

Landtagswahlkreis 2 (Burgenland)
Wahlkreis 2:
Landtagswahlkreise Burgenland.svg
Staat Österreich
Bundesland Burgenland
Wahlkreisnummer 2
Sitz der Wahlbehörde Eisenstadt
Anzahl der Mandate 7
Einwohner 55.049 (2009)[1]
Wahlberechtigte 46.257 (2010)[2]
Wahlbeteiligung 76,52 %[2]
Wahldatum 9. Oktober 2005

Der Wahlkreis 2 ist ein Wahlkreis im Burgenland, der den politischen Bezirk Bezirk Eisenstadt-Umgebung und die Freistädte Eisenstadt und Rust umfasst. Bei der Landtagswahl 2005 waren im Wahlkreis 1 46.257 Personen wahlberechtigt, wobei bei der Wahl die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) mit 46,1 % als stärkste Partei hervorging. Neben der SPÖ, die drei der sieben möglichen Grundmandate im Wahlkreis erzielte, erreichte auch die Österreichische Volkspartei zwei Grundmandate.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ursprünglich bestand im Burgenland bei Landtagswahlen lediglich ein Wahlkreis. Nachdem die burgenländische Landtagswahl 1977 beim Verfassungsgerichtshof angefochten worden war, erkannte der Verfassungsgerichtshof, dass die Nennung von „Wahlkreisen“ im Artikel 26 des Bundes-Verfassungsgesetzes, also im Plural, dahingehend auszulegen sein, dass mindestens zwei Wahlkreise pro Bundesland bestehen müssen. In der Folge änderten die betroffenen Bundesländer Kärnten, Salzburg und das Burgenland ihre Landtagswahlordnungen.[3] Das Burgenland vollzog die notwendige Adaptierung mit der am 30. Oktober beschlossenen Landtagswahlordnung 1978, die das Burgenland in vier Wahlkreise unterteilte. Der Bezirk Eisenstadt-Umgebung sowie den Freistädten Eisenstadt und Rust gehörten dabei zusammen mit dem Bezirk Neusiedl am See zum Wahlkreis I.[4] Bereits 1995 erfolgte mit der Landtagswahlordnung 1995 eine weitere Reform der Wahlkreise, bei der die Zahl der Wahlkreise von vier auf sieben erhöht wurde und der Bezirk Eisenstadt-Umgebung mit den Städten Rust und Eisenstadt zu einem eigenen Wahlkreis, dem Wahlkreis 2 erhoben wurden.[5]

Die SPÖ erreichte seit der Gründung des Wahlkreises bei jeder Wahl die relative Mehrheit, wobei ihr Ergebnis im Wahlkreis 2 immer knapp unter dem Landesergebnis lag. Ihr bestes Ergebnis erzielte die SPÖ 2005 mit 49,5 %. Die ÖVP schneidet bei Landtagswahlen im Wahlkreis 2 regelmäßig mit einem Ergebnis ab, das im Bereich ihres landesweiten Schnittes entspricht. Mit 36,5 % erreichte sie im Jahr 2005 ihr bestes Ergebnis und lag damit wie bei allen anderen Wahlen klar auf Platz 2. Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) verbuchte ihr bestes Wahlergebnis im Wahlkreis mit 15,0 % bereits im Jahr 1996, zuletzt lag sie 2010 mit 8,5 % leicht unter ihrem Gesamtergebnis. Für Die Grünen – Die grüne Alternative (GRÜNE) gehört der Wahlkreis 2 zu den stärksten Regionen im Burgenland, 2010 erzielten sie hier ihr landesweit bestes Ergebnis, wobei sie ihren Spitzenwert aus dem Jahr 2000 mit 7,9 % im Jahr 2010 mit 5,9 % klar verfehlten. Die 2010 erstmals kandidierende Liste Burgenland (LBL) schnitt im Wahlkreis 2 mit 4,8 % deutlich über ihrem Landesergebnis ab.

Wahlergebnisse

Landtagswahl 2010 im WK 2
 %
50
40
30
20
10
0
46,13%
(-3,34%)
34,63%
(-1,90%)
8,51%
(+2,29%)
5,93%
(-1,20%)
4,80%
keine
(-0,66%)
LBL Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
Sonst.
2005

2010



Landtagswahlen im Wahlkreis 2[6]
Wahltermin GM[7] SPÖ ÖVP FPÖ GRÜNE LBL Sonstige
2. Juni 1996 Stimmenanteile (%) 44,52 34,17 15,04 3,31 - 2,95
6 Grundmandate 3 2 1 0 - 0
3. Dezember 2000 Stimmenanteile (%) 44,04 35,04 13,02 7,90 - -
6 Grundmandate 2 2 0 0 - -
9. Oktober 2005 Stimmenanteile (%) 49,47 36,53 6,22 7,13 - 0,66
7 Grundmandate 3 2 0 0 - 0
30. Mai 2010 Stimmenanteile (%) 46,13 34,63 8,51 5,93 4,80 -
7 Grundmandate 3 2 0 0 0 -

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria Bevölkerung zu Jahresbeginn seit 2002 nach Politischen Bezirken
  2. a b c Land Burgenland Wahlergebnis der Landtagswahl 2005 im Wahlkreis 2
  3. Wahlstatistik. Die Wahlen in den Bundesländern seit 1945. S. 340
  4. Landtagswahlordnung 1978 auf ALEX – Historische Rechts- und Gesetzestexte Online
  5. Landtagswahlordnung 1995, Gesetz vom 9. November 1995 auf ALEX
  6. Wahlstatistik. Die Wahlen in den Bundesländern seit 1945. S. 367 f. bzw. Land Burgenland Wahlergebnisse im Burgenland
  7. Anzahl der Grundmandate im Bezirk laut Verlautbarung des Landeshauptmanns 1996 und 2004

Literatur

  • Verbindungsstelle der Bundesländer beim Amt der Niederösterreichischen Landesregierung: Wahlstatistik. Die Wahlen in den Bundesländern seit 1945. Nationalrat und Landtage. 8. Auflage, Wien 1994

Weblinks


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