- Laurenz Lütteken
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Laurenz Lütteken (* 9. September 1964 in Essen) ist ein deutscher Musikwissenschaftler. Er ist seit 2001 Ordinarius für Musikwissenschaft an der Universität Zürich.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Laurenz Lütteken studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte an den Universitäten Münster (Klaus Hortschansky) und Heidelberg (Ludwig Finscher). 1991 wurde er in Münster mit einer Arbeit über Guillaume Dufay promoviert. Nach Tätigkeiten als freier Journalist und dem Genuss von Stipendien am Deutschen Historischen Institut in Rom, an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel sowie der Fritz Thyssen Stiftung war Lütteken von 1992 bis 1995 Assistent am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Münster. 1995 wurde er dort auch habilitiert, und es erfolgte die Ernennung zum Hochschuldozenten. 1995/96 war er für ein Jahr kommissarischer Leiter des Musikwissenschaftlichen Seminars der Universität Heidelberg. Im Anschluss lehrte er an der Universität Erlangen-Nürnberg. 1996 wurde er auf den Lehrstuhl für Musikwissenschaft an der Universität Marburg berufen, danach lehnte er Rufe nach Bochum und (2000) nach Leipzig ab. Seit 2001 wirkt er als Ordinarius für Musikwissenschaft an der Universität Zürich.
Er verfasste zahlreiche Veröffentlichungen zur Musik des 14. bis 20. Jahrhunderts. Hauptarbeitsgebiete sind die Musik des Spätmittelalters bzw. der Renaissance und des 18. Jahrhunderts sowie musikalische Gattungs- und Ideengeschichte. Er ist Mitglied der Academia Europaea, London und der Akademie für Mozartforschung, Salzburg.
Lütteken ist verheiratet mit der Germanistin Anett Lütteken (*1966), Leiterin der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich.
Schriften
- Als Autor
- Guillaume Dufay und die isorhythmische Motette, Hamburg 1993
- (mit Christoph Wagner) Die Apotheose des Chorals Homo absconditus, Stuttgart 1997
- Das Monologische als Denkform in der Musik zwischen 1760 und 1785, Tübingen 1998
- Beitrag in Ludwig Finscher: Streicherkammermusik, Stuttgart 2001
- Als Herausgeber
- (mit Axel Beer) Festschrift Klaus Hortschansky zum 60. Geburtstag, Tutzing 1995
- Messe und Motette, Kassel 2002
- (mit Gerhard Splitt) Metastasio im Deutschland der Aufklärung, Tübingen 2002
- (mit Anselm Gerhard) Zwischen Klassik und Klassizismus, Kassel 2003
- Die Musik in den Zeitschriften des 18. Jahrhunderts (mit CD-ROM), Kassel 2004
- (mit Nicole Schwindt) Autorität und Autoritäten in musikalischer Theorie, Komposition und Aufführung, Kassel 2004
- (mit Hans-Joachim Hinrichsen) Meisterwerke neu gehört. Ein kleiner Kanon der Musik. 14 Werkporträts. Kassel 2004
- (mit Hans-Joachim Hinrichsen) Zwischen Bekenntnis und Verweigerung, Kassel 2005
- (mit Hans-Joachim Hinrichsen) Bruckner – Brahms, Kassel 2006
- (mit Hans-Joachim Hinrichsen) Passagen, Kassel 2007
- Musikwissenschaft. Eine Positionsbestimmung, Kassel 2007
- Kunstwerk der Zukunft, Neue Zürcher Zeitung Libro 2008
- (mit Hans-Joachim Hinrichsen) Mozarts Lebenswelten, Kassel 2008
- (mit Birgit Lodes) Institutionalisierung als Prozess, Laaber 2009
- Musik und Mythos – Mythos Musik um 1900, Kassel 2009
- (mit Urs Fischer) ’Mehr Respekt vor dem tüchtigen Mann’ – Carl Czerny (1791-1857), Kassel 2009
- Editionstätigkeit
Historisch-kritische Gesamtausgabe der musikalischen Werke Arcangelo Corelli
- Werke ohne Opuszahl: BD 5, Hans-Joachim Hinrichsen, Hans J. Marx, Hans Oesch (Hrsg.), Laaber 1976
- Concerti grossi, opus VI: BD 4, Rudolf Bossard, Hans-Joachim Hinrichsen, Hans Oesch (Hrsg.), Laaber 1978
- Sonate da Camera, Opus II und IV: BD 2, Hans-Joachim Hinrichsen, Hans Oesch, Jürg Stenzl (Hrsg.), Laaber 1986
- Sonate da chiesa, Opus I und III mit Francesco Geminianis Concerto grosso-Bearbeitungen von sechs Sonaten aus Opus I und III: BD 1, Hans-Joachim Hinrichsen, Max Lütolf, Hans Oesch ( Hrsg.), Laaber 1987
- Sonate a Violino e Violone o Cimbalo, op. V: BD 3, Hans-Joachim Hinrichsen, Hans Oesch, Cristina Urchueguía (Hrsg.), Martin Zimmermann (Vorwort), Laaber 2007
Auszeichnungen
- 1991 Auszeichnung der Dissertation durch die Universität Münster
- 1996 Vortrag bei den Colloquia Academica der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz
- 1996 Verleihung des Walter-Kalkhof-Rose-Gedächtnis-Preises der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz
- 1997 Gewährung des Heisenberg-Stipendiums der Deutschen Forschungs-Gemeinschaft, Bonn
- 2002 Verleihung der Dent Medal der Royal Musical Association, London
- 2009 Gastprofessor an der Université François Rabelais Tours – Centre d’Etudes Supérieures de la Renaissance
Weblinks
Kategorien:- Musikwissenschaftler
- Hochschullehrer (Universität Zürich)
- Mitglied der Academia Europaea
- Geboren 1964
- Deutscher
- Mann
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