Lavakeller (Mendig)

Lavakeller (Mendig)
Die Lavakeller 32 m unter Mendig

Die Lavakeller in Mendig sind etwa drei km² große Felsenkeller und das ehemalig größte Basaltlava-Bergwerk der Welt. Sie wurden in einen erkalteten Lavastrom des vor 200.000 Jahre ausgebrochenen Wingertsbergvulkan bis in eine Tiefe von 32 m gegraben, um Basalt für Mühlsteine abzubauen. Die Lava ist von etwa 30 m Löss und Bimstuffen vom Ausbruch des Laacher-See-Vulkans vor etwa 13.000 Jahren überlagert und wurde deshalb seit dem 18. Jahrhundert unterirdisch abgebaut.[1]

Die temperaturstabilen Stollen (5–8 °C) bei einer Luftfeuchtigkeit von 72 % wurden nach dem Niedergang der Mühlsteinindustrie aufgrund der Einführung von Stahlwalzen im Mühlenwesen ab 1843 zu Gär- und Lagerkellern für zeitweise 28 Brauereien. Mendig hat wegen dieser hohen Zahl von Brauereien bis heute den Ruf einer Bierbrauerstadt. Mit Erfindung der Kühltechnik durch Carl von Linde verschwanden viele der Brauereien wieder, heute ist nur noch eine Brauerei ortsansässig und braut für die eigene Gaststätte und Abnehmer aus der Region. Die ehemaligen Bierkeller sind teilweise für Besucher zugänglich. Da bereits viele Stollen eingestürzt sind, mussten viele Zugänge gesperrt werden. Ab und zu passiert es, dass in Mendig Straßen oder Grundstücke durch die Unterhöhlung absacken.

Die Lavakaller gehören wie der benachbarte Lava-Dome zum Vulkanpark im Landkreis Mayen-Koblenz. Sie sind als Denkmalzone ausgewiesen.[2]

Literatur

  • Wilhelm Meyer und Karl-Heinz Schumacher: Unterwegs im Vulkanpark. Die Verbandsgemeinde Mendig. Ein geologischer, pflanzenkundlicher und kulturgeschichtlicher Streifzug durch Mendig, Bell, Rieden, Thür und Volkesfeld. Koblenz 2004, ISBN 3-935690-37-1.
  • Karl-Heinz Schumacher und Wilhelm Meyer: Geopark Vulkanland Eifel. Lava-Dome und Lavakeller in Mendig. Redaktion: Karl Peter Wiemer. Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Köln 2006 (Rheinische Landschaften, Heft 57).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Meyer: Geologie der Eifel, Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1986, ISBN 3-510-65127-8, S. 400
  2. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Mayen-Koblenz (PDF; 1,7 MB). Koblenz 2011. S. 37
50.3780555555567.2847222222222

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mendig — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Lava-Dome Mendig — Der Lava Dome in Mendig Der Lava Dome – Deutsches Vulkanmuseum Mendig ist ein Museum in Mendig, das am 30. Juli 2005 eröffnet wurde und den Vulkanismus in der Region um den Laacher See Vulkan darstellt. Das Museum ist eine der zentralen… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kulturdenkmäler in Mendig — In der Liste der Kulturdenkmäler in Mendig sind alle Kulturdenkmäler der rheinland pfälzischen Stadt Mendig mit den Stadtteilen Niedermendig und Obermendig aufgeführt. Grundlage ist die Denkmalliste des Landes Rheinland Pfalz (Stand: 28. Juli… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsches Vulkanmuseum Mendig — Das Deutsche Vulkanmuseum Mendig – Lava Dome wurde im Juli 2005 eröffnet. Es ist eine der zentralen Einrichtungen des Vulkanparks, der sich über die gesamte Osteifel erstreckt. Neben Informationen zur Geschichte des Vulkanismus und zur… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsches Vulkanmuseum Mendig "Lava-Dome" — Das Deutsche Vulkanmuseum Mendig – Lava Dome wurde im Juli 2005 eröffnet. Es ist eine der zentralen Einrichtungen des Vulkanparks, der sich über die gesamte Osteifel erstreckt. Neben Informationen zur Geschichte des Vulkanismus und zur… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsches Vulkanmuseum Mendig - Lava-Dome — Das Deutsche Vulkanmuseum Mendig – Lava Dome wurde im Juli 2005 eröffnet. Es ist eine der zentralen Einrichtungen des Vulkanparks, der sich über die gesamte Osteifel erstreckt. Neben Informationen zur Geschichte des Vulkanismus und zur… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsches Vulkanmuseum Mendig – Lava-Dome — Das Deutsche Vulkanmuseum Mendig – Lava Dome wurde im Juli 2005 eröffnet. Es ist eine der zentralen Einrichtungen des Vulkanparks, der sich über die gesamte Osteifel erstreckt. Neben Informationen zur Geschichte des Vulkanismus und zur… …   Deutsch Wikipedia

  • Felsenkeller — mit Fledermausschutz Ein Felsenkeller ist ein meist komplett in Stein gehauener Keller. Mitunter existieren in Regionen mit zu hartem (schlechte Bearbeitbarkeit des Gesteins) oder zu weichem Fels (Einsturzgefahr) Übergangsformen zu Gewölbekellern …   Deutsch Wikipedia

  • Vulkanpark (Landkreis Mayen-Koblenz) — Logo des Vulkanparks im Landkreis Mayen Koblenz …   Deutsch Wikipedia

  • Geopark Vulkanland Eifel — Logo des Geoparks Vulkanland Eifel Der Geopark Vulkanland Eifel ist ein am 19. April 2005 eingerichteter nationaler Geopark in der Vulkaneifel. Auf einer Fläche von 2.200 km² erstreckt sich der Geopark von der belgischen Grenze im Westen bis zum… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”