- Leipziger Güterring
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Der Leipziger Güterring ist eine Eisenbahnverbindung in Sachsen und besteht aus mehreren Einzelstrecken. Sie verbindet als Güterzugumfahrung im Eisenbahnknoten Leipzig alle zulaufenden Strecken miteinander und ermöglicht in dieser Funktion die betriebliche Trennung von Personen- und Güterzugverkehr.
Geschichte
Der Bau des Leipziger Güterrings ist eng mit der umfassenden Umgestaltung der Leipziger Eisenbahnanlagen in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg verbunden. In jener Zeit erwiesen sich die parallel errichteten Eisenbahninfrastrukturen der Kgl. Sächsischen Staatseisenbahnen und der Preußischen Staatsbahn als nicht mehr zeitgemäß und ungenügend.
Der größte Teil der Trasse wurde durch die Preußische Staatsbahn nördlich und westlich des Leipziger Stadtgebietes errichtet. Die Kgl. Sächsischen Staatseisenbahnen bauten einige Verbindungsstrecken östlich von Leipzig, die insbesondere der Einbindung des neuen Rangierbahnhofes Engelsdorf dienten. Die sächsische, bislang nur als Sekundärbahn betriebene Verbindung Plagwitz-Lindenau–Gaschwitz wurde zur eingleisigen Hauptbahn ausgebaut.
Die Strecke zwischen dem Rangierbahnhof Wahren und Leipzig-Schönefeld wurde bereits 1914 mit elektrischer Fahrleitung überspannt. Sie gehörte damit zu den ersten elektrifizierten Vollbahnstrecken in Deutschlands. Bedingt durch die beiden Weltkriege und den daraus folgenden Demontagen konnte die vollständige Elektrifizierung des Güterringes allerdings erst 1963 abgeschlossen werden.
Ein Intermezzo war der 1969 erfolgte Ausbau der Verbindung Leipzig-Plagwitz–Gaschwitz zur S-Bahnstrecke. Dieser Reiseverkehr wurde im Jahr 2002 nach einer stark zurückgegangenen Nutzung aufgrund ungünstiger Fahrplan- und Tarifgestaltung wieder eingestellt.
Heute trägt der Güterring immer noch die Hauptlast des Güterverkehrs im Eisenbahnknoten Leipzig. Planmäßiger Reisezugverkehr findet, außer baubedingte Umleitungen, nicht statt. Trotzdem bestehen auf allen Strecken für Reisezüge zugelassene Fahrstraßen; der östliche Teil des Güterrings wird zum Beispiel selten für Umleitungen zwischen Berlin und Dresden durch Fernzüge benutzt. Genutzt wurden sie in der Vergangenheit regelmäßig für Messesonderzüge, die vom und zum Bayerischen Bahnhof verkehrten. Mit der geplanten Inbetriebnahme des Citytunnel Leipzig wird der Abschnitt zwischen Stötteritz und Paunsdorf in das S-Bahn-Netz integriert.
Strecken
Erbaut durch Preußische Staatsbahn:
- Leipzig-Leutzsch–Leipzig-Wahren (*9. April 1905)
- Leipzig-Wahren–Leipzig-Schönefeld (*1. Mai 1906)
Erbaut durch Kgl. Sächs. Staatseisenbahnen:
- Leipzig-Plagwitz–Gaschwitz (*1. September 1879 als Sekundärbahn; 1907 zur Hauptbahn ausgebaut)
- Leipzig-Schönefeld–Engelsdorf (*1. Mai 1906)
- Engelsdorf–Leipzig-Stötteritz (*1. Mai 1906)
Literatur
- Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1991, ISBN 3-344-70700-0.
Kategorien:- Bahnstrecke in Sachsen
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