- S-Bahn Leipzig-Halle
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Staat Deutschland Verkehrsverbund
TarifverbundMDV Linien 3 Streckenlänge 33 km Stationen 45 Fernbahnhöfe 2 Tunnelbahnhöfe 1 kleinste Taktfolge 30 min Bewohner im Einzugsbereich ca. 900.000 Fahrzeuge BR 143 + Doppelstockwagen Betreiber DB Regio Südost Stromsystem 15 kV 16,7 Hz ~, Oberleitung Die S-Bahn Leipzig-Halle ist ein schienengebundener Verkehrsträger des öffentlichen Personennahverkehrs im Ballungsraum Leipzig-Halle. Das S-Bahn-Netz besteht aus den 1969 angelegten S-Bahnen Halle (Saale) und Leipzig, die 2004 miteinander verbunden wurden und bis 2011 noch weiter, speziell in der Leipziger Innenstadt, ausgebaut werden. Die S-Bahn Leipzig-Halle wird im Auftrag des Zweckverbandes für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) sowie der Nahverkehrsservicegesellschaft Sachsen-Anhalt GmbH (nasa) von der DB Regio Südost, Verkehrsbetrieb Mitteldeutschland betrieben.
Mit dem Fahrplanwechsel im Jahr 2009 verkleinerte sich das Netz der S-Bahn Leipzig-Halle, da die Linien östlich des Leipziger Hauptbahnhofs an die Mitteldeutsche Regiobahn vergeben wurden. An der Fahrplanstruktur und Taktfrequenz änderte sich dabei auf den betroffenen Strecken nichts.
Ab dem 8. Dezember 2013, mit Abschluss der meisten aktuellen Baumaßnahmen, wird das dann veränderte und stark vergrößerte Netz als S-Bahn Mitteldeutschland von einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn betrieben. Die lokbespannten Doppelstockwendezüge werden dann ersetzt durch Elektrotriebzüge vom Typ Talent 2.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte der S-Bahn Leipzig-Halle
Das hallesche Netz
S 7 S–Bahnlinie Halle-Nietleben ↔ Halle-Trotha Kursbuchstrecke (DB): 591.7 Streckennummer (DB): 6356, 6355, 6343, 6346, 6344
Streckenliste STStreckenlänge: 20,0 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~ Bundesland: Sachsen-Anhalt LegendeHalle-Hettstedter Eisenbahn 7,1 Halle-Dölau 5,8 Halle Heidebahnhof 3,6 19,2 Halle-Nietleben S 7 Halle-Hettstedter Eisenbahn nach Halle-Klaustor 18,0 Halle-Neustadt Tunnelbahnhof 16,9 Halle Zscherbener Straße Bahnstrecke Merseburg–Halle-Nietleben 15,0 9,1 Angersdorf Abzw Awo Halle-Kasseler Eisenbahn Saale 7,7 3,1 Abzw Saalebrücke (Sa) 1,7 Halle-Südstadt 0,5 Halle-Silberhöhe (ehem. Halle Brühlstraße) nach Halle-Ammendorf Strecke 6354 0,2 4,7 Abzw Wörmlitz (Aw) 4,0 Halle-Rosengarten 3,6 Abzw Cassel (Ac) Halle (Saale) Gbf, Leipzig 0,0 Halle (Saale) Hauptbahnhof S 7 S 10 4,1 Halle Steintor HS2 3,6 Halle Steintorbrücke 3,3 1,8 ehem. vom Gbf 2,8 Halle Dessauer Brücke 3,8 Halle Zoo 5,3 Halle Wohnstadt Nord 6,2 Halle-Trotha S 7 Bahnstrecke nach Vienenburg Das hallesche Netz verband den nördlich gelegenen Stadtteil Trotha in Form eines U über den Hallenser Hauptbahnhof mit der Wohnvorstadt Halle-Neustadt am westlichen Saaleufer bis zur Endhaltestelle Halle-Dölau. Gegenwärtig besteht die Strecke nur noch bis Halle-Nietleben.
Die Grundsteinlegung Halle-Neustadts am 15. Juli 1964 war quasi auch die der halleschen S-Bahn, denn die 100.000 Einwohner sollten dem Zeitgeist entsprechend statt per Straßenbahn mit Bus und S-Bahn ans Nahverkehrsnetz angeschlossen werden. Wie auch in anderen Bezirksstädten wurde auch in Halle eine S-Bahn eingerichtet, für die östlich von Angersdorf ein Abzweig von der Halle-Kasseler Eisenbahn nach Norden gebaut wurde. Im April 1967 nahmen Triebwagen der Baureihe VT 2.09 Verkehr vom Haltepunkt (Hp) Zscherbener Straße ohne Zwischenstopp zum Hauptbahnhof auf.
Mit der Station Halle-Neustadt wurde dort auch ein zentraler Tunnelbahnhof gebaut und der elektrische Betrieb aufgenommen. Nördlich mündete die S-Bahn vor Halle-Nietleben auf die Strecke der Halle-Hettstedter Eisenbahn-Gesellschaft. Diese wurde von Halle-Nietleben bis Halle-Dölau, einschließlich des Heidebahnhofs saniert. Bis 1970 war der Südteil der S-Bahn vollendet, nur der Hp. Rosengarten kam noch hinzu.
Nördlich des Hauptbahnhofs wurde zunächst die Eisenbahnstrecke nach Halberstadt bis Halle-Trotha ausgebaut und an dieser die neuen Haltepunkte Wohnstadt Nord, Zoo und Dessauer Brücke angelegt, der Hauptbahnhof selbst erhielt zusätzlich das Bahnsteiggleis 1a für die S-Bahn. Auf eine Elektrifizierung wurde vorerst verzichtet, weshalb der Nordteil nach Trotha nach der offiziellen Eröffnung am 27. September 1969 mit Dieselloks betrieben wurde. Von 1971 bis 1972 baute die DR diesen Streckenabschnitt nochmals aus, dabei wurde neben dem Neubau von 2,4 Kilometer Gleis auch der gesamte Streckenteil bis Halle-Trotha elektrifiziert, sodass ab 1. Oktober 1972 der durchgehende elektrische Betrieb der Hallenser S-Bahn aufgenommen werden konnte.
Für die vielen Pendler von Halle-Neustadt in die Chemiebetriebe um Merseburg wurden bald nach Eröffnung der S-Bahn im Berufsverkehr Personenzüge über die Verbindung Merseburg – Buna-Werke – Halle-Nietleben eingerichtet. Die letzten verbliebenen Züge auf dieser Strecke wurden im Dezember 2007 abbestellt.[1]
Neben der Steintorbrücke erhielt auch das Neubaugebiet Südstadt am 30. Mai 1979[2] einen eigenen Haltepunkt. Für das Wohngebiet Halle-Silberhöhe wurden dann gleich zwei Haltepunkte errichtet: An den neu errichteten, parallel zur bisherigen Strecke verlaufenden S-Bahn-Gleisen wurde am 1. Juli 1979 der Hp. Halle Brühlstraße eröffnet. Am 30. September 1979 eröffnete man am nach Halle-Süd (heute Halle-Ammendorf) abzweigenden Gleis auf gleicher Höhe den Hp. Halle-Silberhöhe. Dadurch wurde es möglich, einige Pendlerzüge von Halle-Neustadt nach Merseburg über Halle-Silberhöhe und Schkopau statt Buna zu führen, um die Südstadt direkt an die Chemiebetriebe anzubinden.[3] Die letzten Züge mit diesem Laufweg verkehrten Anfang der 2000er Jahre. Die Züge von Halle in Richtung Sangerhausen und Nordhausen bedienten diesen Haltepunkt jedoch nie. Anfang der 1990er Jahre wurde der Hp. Brühlstraße ebenfalls in Halle-Silberhöhe umbenannt.
Nicht realisiert wurden Pläne, die Strecke von Dölau bis Salzmünde zu verlängern und dort einen Regional-Busbahnhof oder einen Ring über die Bahnstrecke Teutschenthal–Salzmünde anzulegen. Ende der 1980er Jahre wurde gar an einen Wiederaufbau bis Hettstedt gedacht, um die Arbeitskräfte des schwindenden Kupferbergbaues im Mansfelder Land im Chemiedreieck zu beschäftigen.
Mitte der 80er Jahre bestanden weitere Planungen darin, die Taktdichte auf zehn Minuten zu verkürzen, um die Anbindung Halle-Neustadts und des Südens der Stadt mit dem halleschen Hauptbahnhof zu verbessern und somit die in der damaligen Zeit hohen Fahrgastzahlen entsprechend besser zu bewältigen. Dieses Vorhaben hätte allerdings einen zweigleisigen Ausbau im Bereich des Haltepunktes Silberhöhe erfordert. Spuren davon sind heute noch sichtbar, beispielsweise findet sich dort Schotter für das benötigte Gleisbett auf der gleisabgewandten Seite. Des Weiteren sind Mastgründungen für die Fahrleitungsmasten in diesem Bereich zu erkennen. Ein weiteres Indiz ist die Breite der Unterführung unter der Paul-Suhr-Straße, zwischen den Haltepunkten Silberhöhe und Südstadt, die ausreichend Platz für ein zweites Gleis bietet. Dieses gesamte Vorhaben wurde jedoch nicht umgesetzt, da im Zuge der deutschen Wiedervereinigung Anfang der 90er Jahre die Einwohnerzahl der Stadt Halle drastisch sank, parallel dazu der Individualverkehr zunahm und der öffentliche Personennahverkehr seitdem mit rückläufigen Fahrgastzahlen zu kämpfen hat. Seit dem 9. Dezember 2007 wird die Strecke nur noch im 30-Minuten-Takt bedient, um einerseits der sinkenden Auslastung gerecht zu werden und sich andererseits dem 15-Minuten-Straßenbahntakt der HAVAG sowie dem 30-Minuten-Takt der S10 und den damit verbundenen Umsteigebeziehungen anzupassen.
Am 1. August 2002 wurde der Verkehr im Abschnitt von Nietleben über den Heidebahnhof nach Halle-Dölau eingestellt. Nachdem die HAVAG einer Aufforderung des Landes zur Einstellung des parallelen Busverkehrs nicht nachkam, wurde die Strecke zum 30. September 2002 abbestellt, am 1. August 2002 vorzeitig und am 31. Dezember 2003 formal stillgelegt. Begründet wurde dies weiterhin mit dem desolaten Zustand der Gleise in diesem Abschnitt und den gesunkenen Fahrgastzahlen. Eine Reaktivierung des Streckenabschnitts seitens der Deutschen Bahn AG ist nicht geplant. So wurden bereits weite Teile der Fahrleitung mit den zugehörigen Auslegern im Bereich zwischen Nietleben und dem Heidebahnhof seit 2008 entfernt.
Das Leipziger Netz
Das Leipziger Streckennetz führte von der nördlichen Ausfahrt des Hauptbahnhofs – ein Kopfbahnhof – zu beiden Seiten um die Stadt und vereinigte sich im Süden in Markkleeberg. Dieses charakteristische Herz wurde von einer Linie ringförmig in beiden Richtungen befahren, wobei im Süden bis Gaschwitz gefahren wurde. Um in Leipzig Hbf von der Ost- auf die Westseite zu gelangen, verkehrten die Züge durch den Verkehrstunnel I. Später folgten Linien in das östlich gelegene Wurzen und das Neubaugebiet Grünau im Westen.
Am 29. Februar 1968 beschloss der Leipziger Bezirkstag den Aufbau eines S-Bahnnetzes. Bereits zur Frühjahrsmesse wurde zwischen Hauptbahnhof und dem neu eingerichteten Haltepunkt (Hp) Messegelände an der Technischen Messe ein „S-Bahn-ähnlicher Schnellverkehr“ aufgenommen, am 12. Juli 1969 wurde dann der S-Bahn-Verkehr auf dem ganzen Herz, aufgenommen, um das Verkehrsaufkommen des V. Turn- und Sportfestes bewältigen zu können. Die beiden Fahrtrichtungen wurden anfangs mit den Bezeichnungen S1 und S2 unterschieden. An den ersten beiden Tagen verkehrten die Züge kostenlos, was zu Überfüllung der Züge führte. Der Fahrpreis war danach ungewöhnlich hoch, eine Einzelfahrt kostete 50 Pfennige, eine Kurzstrecke bis zu fünf Halten 30. Umsteigen auf die Verkehrsmittel der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) oder des Kraftverkehrs erforderte eine neue Fahrkarte, es wurden jedoch kombinierte Monatskarten herausgegeben. Im Vergleich dazu kostete eine Fahrt im Stadtgebiet von Berlin (mit Umsteigeberechtigung), die deutlich länger sein konnte, lediglich 20 Pfennige, eine Einzelfahrt bei den LVB unter Nutzung von Sammelkarten nur 16,7 Pfennige.
Auf der Osthälfte, die bis Connewitz die »zweite Verbindungsbahn« und dann die Ferngleise der Bahnstrecke Leipzig–Hof nutzte, wurden die neuen Haltepunkte Anger-Crottendorf, Messegelände und Marienbrunn, auf der Westhälfte Coppiplatz, Industriegelände-West und Lindenau eingerichtet. Alle wurden mit Außenbahnsteigen ausgestattet, da meist nur für diese in den Einschnitten und auf den Dämmen der Strecken Platz war. Seit der Umgestaltung der Leipziger Bahnanlagen zu Anfang des 20. Jahrhunderts bestand zwischen Leipzig Stötteritz und Gaschwitz in Fortsetzung des Leipziger Güterringes ein viergleisiger Ausbau. Die S-Bahn verkehrte über die östlichen, ursprünglichen Ferngleise. Wegen des zu geringen Gleisabstandes zu den ursprünglichen Vorortgleisen war es nicht möglich, für Messegelände und Marienbrunn Bahnsteige am Streckengleis Stötteritz–Connewitz anzulegen. Man richtet deshalb auf dem Streckengleis Connewitz–Stötteritz eingleisigen Streckenblock ein. Die S-Bahn-Züge verkehrten in diesem Abschnitt planmäßig auf dem linken Gleis. Die dafür eingerichteten Weichenverbindungen ermöglichten, zusätzliche Züge signalmäßig am Bahnsteig Messegelände enden und beginnen zu lassen. Die 36,4 km lange Strecke um die Stadt wurde in 61 Minuten zurückgelegt und mit Ausnahme der Vormittagsstunden im Zwanzigminutentakt bedient. Bereits im Rahmen der Elektrifizierung in Richtung Zwickau und Reichenbach ob.Bf wurden die Sicherungsanlagen teilweise modernisiert. Die Bahnhöfe Stötteritz und Connewitz erhielten Lichtsignale mit zentralisierter Signalstellung durch die Fahrdienstleiter, der Bahnhof Gaschwitz ein Gleisbildstellwerk der Bauform GS II DR. Problematisch war der eingleisige Abschnitt zwischen Plagwitz und Gaschwitz. Wegen der Belastung des Bahnhofes Gaschwitz insbesondere durch Güterzüge und bestehenden Fahrstraßenausschlüssen musste etwa die Hälfte der Züge auf der Westseite im Bahnhof Markkleeberg-West enden. Dieser Bahnhof erhielt einen etwas günstiger gelegenen neuen Bahnsteig mit Zugang von der Koburger Straße. Weil die Umsteigeverhältnisse trotzdem in jeder Beziehung unbefriedigend waren, wurde in den Folgejahren ein weiterer Haltepunkt Markkleeberg-Mitte an der Rathausstraße in unmittelbarer Nähe zum Haltepunkt Markkleeberg eingerichtet. Ein zusätzliches Stumpfgleis ermöglichte es, alle Züge mindestens bis zu diesem neuen Haltepunkt verkehren zu lassen. Ein Jahr nach der Eröffnung wurde zwischen Leipzig Hbf und Anger-Crottendorf der neue Haltepunkt Sellerhausen und im Bahnhof Plagwitz zusätzlich ein Bahnsteig an der Schwartzestraße eingerichtet.
Am 26. Mai 1974 kam eine Linie B nach Wurzen hinzu, dabei wurden die Haltepunkte Leipzig-Sellerhausen (untere Bahnsteige) und Industriegelände Ost im Bahnhof Engelsdorf neu errichtet. Die vorgesehenen Übergänge zu den oberen Bahnsteigen in Sellerhausen wurden nie gebaut, ein nennenswerter Übergang zwischen beiden Strecken entwickelte sich wegen des unnötig langen Weges und der nicht abgestimmten Fahrpläne nicht. Neu war auf der Strecke nach Wurzen die Einbeziehung aller Personenzüge Richtung Dresden, Riesa, Großbothen und Trebsen in den S-Bahn-Tarif (bis Borsdorf bzw. Wurzen), der dafür um die Preisstufen 3 (1,- M), 4 (1,50 M) und 5 (2,- M) erweitert wurde. Wegen der starken Streckenbelegung war allerdings kein Taktfahrplan möglich. Die bisherige Linie erhielt gleichzeitig die Linienbezeichnung A, die Richtungsbezeichnungen S1 und S2 entfielen wenig später. Mit der Errichtung des Neubaugebietes Grünau wurde vom 25. September 1977 schrittweise bis 1983 eine Neubaustrecke dorthin in Betrieb genommen, die zunächst von der Linie C im Pendelverkehr (daher der Spitzname „Betonpendel“) bis Plagwitz befahren wurde, wo in die Ringlinie A umgestiegen werden konnte. Der erste Abschnitt bis zum neuen Haltepunkt (Hp) Hermann-Matern-Allee wurde am 25. September 1977 eröffnet. Dieser Hp wurde 1980 kurz vor der Eröffnung des nächsten Bauabschnitts zur Wilhelm-Pieck-Allee am 18. Dezember 1980 in Grünauer Allee umbenannt.[4] Bis 1983 wurden dann noch der Haltepunkte Ho-Chi-Minh-Straße und der Bahnhof Miltitzer Allee erbaut. Dieser Bahnhof erhielt als Einziger einen Inselbahnsteig und eine Kehranlage. Die Weiterführung der Strecke nach Markranstädt war damit baulich vorbereitet, wurde jedoch nie ausgeführt.
C/S2 „Waldbahn“ Plagwitz–Gaschwitz LegendeA/S1 vom Hbf 0,0 Plagwitz A/S1 zur Miltitzer Allee Strecke nach Gera–Saalfeld 1,1 Schwartzestraße 2,1 Kleinzschocher 5,6 Markkleeberg West 6,5 Markkleeberg Mitte A/S1 vom Hbf 8,6 Markkleeberg-Großstädteln 10,0 Gaschwitz nach Neukieritzsch–Borna/Altenburg Ab 1984 wurde die Strecke Grünau–Plagwitz–Hauptbahnhof–Gaschwitz durchgängig von der Linie A befahren und (Grünau–) Plagwitz–Markkleeberg zur einzelnen Linie C, die aufgrund ihrer Strecke auf der Plagwitz-Gaschwitzer Verbindungsbahn durch den Leipziger Auwald „Waldbahn“ genannt wurde.
Mit der Wende kamen viele neue Namen, so wurde aus der Wilhelm-Pieck- die Stuttgarter Allee und aus der Ho-Chi-Minh- die Karlsruher Straße, was auch Umbenennungen der gleichnamigen Haltepunkte nach sich zog. Auch die Linien wurden westlichem Standard entsprechend mit Nummern statt Buchstaben versehen, aus der S-Bahn-Linie A wurde die S1, aus der B nach Wurzen die S3 (hier wurde ein Taktfahrplan, wenn auch nur mit Stundentakt, eingeführt) und aus der C die S2. Nachdem letztere durch Kürzung auf das Stück Plagwitz–Gaschwitz, Stundentakt außerhalb des Berufsverkehrs, eine unglückliche Anschlussgestaltung[5] in Plagwitz und einen höheren Fahrpreis im Vergleich zur Fahrt über Leipzig Hbf immer weniger genutzt wurde, wurde sie zum Fahrplanwechsel im Dezember 2002 eingestellt und durch die Buslinie 65 ersetzt. Mit dem Umzug der Messe ins Neue Messegelände im Norden der Stadt wurde der Hp Messegelände in Völkerschlachtdenkmal umbenannt, später der Hp Stuttgarter Allee auf Betreiben des benachbarten Einkaufszentrums in Allee-Center. Um im Bayerischen Bahnhof Baufreiheit für den City-Tunnel zu schaffen, wurde die RB130 Leipzig Bay. Bf.–Altenburg ab Neukieritzsch mit der S-Bahn verbunden und damit auch die RegionalBahnen aus Altenburg an den Hauptbahnhof angebunden.
Die Verbindung beider Städte
S 10 S-Bahnlinie Halle (Saale) Hbf – Leipzig Hbf Kursbuchstrecke (DB): 505.10 Streckennummer (DB): 6053 Halle/S. Hbf – Gröbers-Süd
6403 Magdeburg Hbf – Leipzig Messe Süd
6382 Leipzig-Wahren – Leipzig MTh
Streckenliste ST / Streckenliste SNStreckenlänge: 33,0 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~ Bundesländer: Sachsen, Sachsen-Anhalt Legendevon Magdeburg von Berlin, von Delitzsch nach Halberstadt 0,0 86,03 Halle (Saale) Hbf S 7 S 10 Beginn S-Bahnstrecke 6053 0,9 nach Kassel und Erfurt 90,00 Halle-Kanena Abzw. nach Erfurt u Kassel (Str 6351) 3,9 Halle Messe 91,0 ehem. Anschlussbahn Deutsche Grube 5,6 91,69 Dieskau Üst 92,0 Anst Umspannwerk 95,6 nach Leipzig über Leipzig/Halle Flughafen 9,7 95,8 Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle (in Bau) nach Ebensfeld/Erfurt (in Bau) 10,7 96,78 Gröbers 12,5 98,60 Bft Gröbers-Süd Abz. S-Bahn Streckenende 6053 100,40 Großkugel 101,9 Landesgrenze Sachsen-Anhalt–Sachsen 102,4 Bundesautobahn 9 103,2 Schkeuditz West 105,08 Schkeuditz 105,6 zum DHL-Luftdrehkreuz Leipzig -0,2 109,6 L-Wahren West Bft - S-Streckenanfang 6382 0,6 Leipzig-Lützschena Bft Anst Gewerbegebiet 111,2 Leipzig-Wahren mit Containerbahnhof 2,8 112,8 Leipzig-Wahren Bft 2,9 112,9 nach Leipzig-Leutzsch Strecke 6380 3,0 nach Leipzig-Leutzsch Leipziger Güterring nach Wiederitzsch 4,7 Leipzig Slevogtstraße 5,4 Leipzig Olbrichtstraße Üst 5,9 Weißenfels/Erfurt und Leipzig–Gera–Saalfeld 6,9 Leipzig-Gohlis 8,1 Leipzig MTh Streckenende 6382 Citytunneleinfahrt Nordwest in Bau von Dessau /Berlin und Eilenburg von Ebensfeld/Erfurt/Halle/S. nach Dresden und Chemnitz Leipzig Hbf S 1 S 10 City Tunnel Leipzig in Bau Obwohl es zwischen Leipzig und Halle schon seit Jahrzehnten einen verdichteten Vorortverkehr gab, ab 1928 verkehrten hier die Triebwagen der späteren Baureihe ET 41, wurde auf dieser Linie nie ein besonderer Tarif eingeführt.
Am 19. März 2002 begannen in Halle die Bauarbeiten für den Neubau der S-Bahn-Strecke zwischen den beiden Städten. Die Inbetriebnahme des 234-Millionen-Euro-Vorhabens war für Dezember 2004 geplant. Die Baukosten wurden im Wesentlichen durch den Bund (135 Millionen Euro) sowie die Länder Sachsen-Anhalt (39 Millionen Euro) und Sachsen (34 Millionen Euro) aufgebracht.[6] Die Inbetriebnahme erfolgte planmäßig am 12. Dezember 2004.
In Leipzig führt diese Strecke vom Hauptbahnhof direkt über die seit Jahrzehnten nur von Güterzügen benutzten ursprüngliche Strecke der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft nach Leipzig-Wahren. Die bisherige RegionalBahn-Linie 56 mit dem Umweg über Wiederitzsch wurde durch die neue S-Bahn-Strecke ersetzt. Dadurch änderte sich die Fahrtzeit von 36 Minuten nicht, obwohl 5 Halte hinzukamen. Bereits zwei Monate vorher befuhren die Züge der RB 56 im Probebetrieb mit Fahrgästen die reaktivierte Strecke. Die zusätzlichen Regionalexpress-Züge der Linie RE 5, die hier die Rolle einer »Express-S-Bahn« übernehmen, verkehren seit 30. Juni 2003 in einem eigenen Stundentakt über den Bahnhof Flughafen Leipzig/Halle. Einen besonderen Tarif musste man wegen des seit dem 1. August 2001 bestehenden Mitteldeutschen Verkehrsverbundes nicht mehr einführen.
Für das Jahr 2013 ist in Leipzig die Eröffnung des Citytunnels zwischen Hauptbahnhof und Bayerischem Bahnhof geplant. Zu diesem Zeitpunkt wird ein grundlegend neues S-Bahn-Liniennetz in Betrieb genommen. Dieses Netz wird - ähnlich wie in Frankfurt/Main, Stuttgart oder München - den Citytunnel als Hauptschlagader nutzen und bis in die angrenzenden Bundesländer Sachsen-Anhalt, Thüringen und sogar Brandenburg reichen.
Über eine Verlängerung der Grünauer Strecke nach Markranstädt wurde nachgedacht. Aufgrund der Kosten und der damit verbundenen Auflassung der Bahnhöfe Miltitz und Rückmarsdorf wird diese derzeit nur als Option für später gehandelt und im Nahverkehrsplan nach wie vor freigehalten.
Liniennetz
Aktuelle Linien
Die S-Bahn Leipzig-Halle umfasst die zwei Linien S 7 und S 10. Die Züge verkehren tagsüber im 30-Minuten-Takt.
Linie Laufweg Linienlänge Befahrene Strecken(abschnitte) S 7 Nietleben – Südstadt – Halle Hbf – Trotha 19,5 km Bahnstrecke Halle – Kassel – Bahnstrecke Merseburg – Halle–Nietleben S 10 Halle Hbf – Dieskau – Gröbers – Schkeuditz – Gohlis – Leipzig Hbf 33,0 km Bahnstrecke Halle/S. Hbf – Gröbers–Süd – Bahnstrecke Magdeburg – Leipzig – Bahnstrecke Leipzig–Wahren – Leipzig MTh Wegen Finanzmittelkürzung wurde die S1 am 30. April 2011 eingestellt und soll erst wieder mit Eröffnung der City-Tunnels in Betrieb genommen werden. Als Ersatz verkehren zwei Buslinien sowie zusätzliche Straßenbahnleistungen der LVB.[7]
Die Linie S11 zwischen Leipzig und Wurzen fährt nur am Wochenende nachts von Leipzig Hbf ab. Da diese Linie lediglich zweimal pro Woche fährt, ist sie relativ unbekannt und wird auch von den Leipziger Verkehrsbetrieben nicht im Liniennetzplan erwähnt.
Ehemalige Linien
Zu DDR-Zeiten hatten die Leipziger Linien die Bezeichnung A, B und C. Später wurde dies geändert in S 1, S 2 und S 3. Die Linie S 2 („Waldbahn“) wurde 2002 stillgelegt. Die Linie S 1 wurde 2004 in die Linien S 1 und S 2 geteilt, um das Gleisvorfeld während des Tunnelbaus nicht unnötig oft queren zu müssen.
- S 1, ehemals A: Leipzig Miltitzer Allee – Leipzig-Plagwitz – Leipzig Hbf – Markkleeberg-Gaschwitz – Borna; heute MRB 2.
- S 2, ehemals C („Waldbahn“): Leipzig-Plagwitz – Markkleeberg-Gaschwitz
- S 3, S 11, ehemals B: nach Wurzen; heute MRB 11.
Zukunft
S-Bahn Mitteldeutschland
S-Bahn Mitteldeutschland Netzplan[2] Verkehrsverbund Mitteldeutscher Verkehrsverbund Linien 6 Gesamtlänge ca. 395 km Fernbahnhöfe 3(+1) Haltepunkte 66 Bewohner im Einzugsbereich 1,2 Mio. Höchste Taktdichte 30 Minuten Mit Freigabe des Leipziger City-Tunnels wird am 8. Dezember 2013 die erste Stufe des neuen Netzes der S-Bahn Mitteldeutschland in Betrieb genommen. Die Linien werden dann werden aus dem Großraum Leipzig-Halle heraus bis in die angrenzenden Bundesländer Thüringen und Brandenburg reichen.
Folgende Linien beinhaltet das Netz der S-Bahn Mitteldeutschland:
Linie Linienverlauf S 1 Leipzig Miltitzer Allee – Leipzig-Leutzsch – Leipzig-Gohlis – City-Tunnel – Leipzig-Stötteritz – Wurzen – Oschatz S 2 Bitterfeld – Delitzsch – Leipzig-Messe – City-Tunnel – Connewitz – Markkleeberg – Gaschwitz S 3 Halle-Nietleben – Halle (Saale) – Schkeuditz – Leipzig-Gohlis – City-Tunnel – Leipzig-Stötteritz S 4 Hoyerswerda – Torgau – Eilenburg – Taucha – Leipzig-Mockau – City-Tunnel – Connewitz – Markkleeberg – Borna – Geithain S 5 Flughafen Leipzig/Halle – Leipzig-Messe – City-Tunnel – Connewitz – Markkleeberg – Altenburg – Zwickau S 5X Halle (Saale) – Flughafen Leipzig/Halle – Leipzig-Messe – City-Tunnel – Connewitz – Markkleeberg – Altenburg – Zwickau Es wird ein 30-Minuten-Grundtakt gefahren. Auf einzelnen Außenästen, wie Taucha - Hoyerswerda und Borna - Geithain werden die Taktzeiten verlängert. Auf den Bündelungsabschnitten wie Leipzig-Messe - Gaschwitz (S2, S4, S5, S5X) und Leipzig-Gohlis - Leipzig-Stötteritz (S1 und S3) ergeben sich durch Linienüberlagerungen verdichtete Taktfolgen. Im Bereich des City-Tunnels werden die S-Bahnzüge in etwa im 5-Minuten-Takt fahren.
Die europaweite Ausschreibung erfolgte im August 2008, ursprünglich vorgesehen mit Betriebsbeginn im Dezember 2011[8], wobei die Betriebsaufnahme durch zwei Korrekturbekanntmachungen auf Dezember 2013 verschoben wurde (Stand: Januar 2010)[9]:
Nach Ablauf der Einspruchsfrist gab der ZVNL am 21. September 2010 endgültig die Vergabe des nunmehr S-Bahn Mitteldeutschland genannten, neu strukturierten Netzes an die DB-Tochter S-Bahn Mitteldeutschland GmbH bekannt. Der Mitbewerber Veolia erhob hiergegen zwar keinen Einspruch, kritisierte aber, dass die DB ihre Kalkulation auf der Grundlage eines noch nicht zugelassenen Fahrzeugs - des Talent 2 - vorgenommen habe.[10]
S-Bahn Mitteldeutschland 2015
Mitte 2011 kündigte die Nahverkehrsservicegesellschaft Sachsen-Anhalt NASA die Ausschreibung des "Mitteldeutschen S-Bahnnetzes II" an. Ab Dezember 2015 soll das Verkehrsunternehmen, welches die Ausschreibung gewonnen hat, den Betrieb für 15 Jahre erbringen. Neben verschiedenen Regionalbahnlinien und der RE-Linie Magdeburg – Dessau-Roßlau – Leipzig sind in dieser Ausschreibung auch die verlängerte S2 sowie die neue S6 enthalten.
Bereits im Februar 2011 hat die NASA die Ausschreibung des „Elektronetzes Saale-Thüringen-Südharz“ angekündigt. Es umfasst Leistungen in den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen, Niedersachsen und Hessen, welche ebenfalls ab 2015 bis 2030 gefahren werden sollen. In dieser Ausschreibung sind unter anderem auch zwei Strecken enthalten, welche durch S-Bahnlinien bedient werden sollen.
Ab Dezember 2015 wird es folgende neue / zusätzliche Linien geben:
Linie Linienverlauf S 2 Dessau-Roßlau / Lutherstadt Wittenberg - Bitterfeld – Delitzsch – Leipzig-Messe – City-Tunnel – Connewitz – Markkleeberg – Gaschwitz S 6 Dessau-Roßlau / Lutherstadt Wittenberg - Bitterfeld – Halle (Saale) S 7 Halle-Trotha - Halle/Saale Hbf. - Halle Südstadt – Lutherstadt Eisleben S 8 Halle (Saale) – Merseburg – Weißenfels - Naumburg Die S-Bahnen werden auf diesen Strecken im 30-Minuten-Takt fahren, auf den Außenästen zwischen Bitterfeld und Dessau bzw. Wittenberg jeweils im Stundentakt, wobei dieser wechselnd von Zügen der S2 und S6 gebildet wird.
Die Strecke Leipzig – Weißenfels wird Bestandteil der RE-Linien Leipzig – Erfurt / Jena.
Baumaßnahmen
City-Tunnel Leipzig
Die wichtigste Baumaßnahme für das neue mitteldeutsche S-Bahnnetz ist der City-Tunnel in Leipzig. Dieser wird etwa 960 Millionen Euro kosten (Stand: Januar 2010) und als Stammstrecke die S-Bahnlinien S1 bis S5 gebündelt durch die Leipziger Innenstadt führen. Der Tunnel unterquert dabei dabei das Stadtzentrum auf einer Länge von 3,9 Kilometern in bis zu 25 Metern Tiefe. Gebaut werden die vier Tunnelstationen Hbf tief, Markt, Wilhelm-Leuschner-Platz und Bayrischer Bahnhof sowie die Station Leipzig MDR / Semmelweissstraße im südlichen Auftauchbereich des Tunnels.
Nördlich der Station Hauptbahnhof wird noch unterirdisch ein Überwerfungsbauwerk errichtet, welches die Strecken in Richtung Leipzig-Gohlis und Leipzig Nord / Berliner Brücke trennt. Der Tunnel erhält somit eine West- und eine Nordrampe. Zwischen der Westrampe und der Station Leipzig-Gohlis trennen sich die Strecken Richtung Schkeuditz und Leipzig-Leutzsch wiederum niveaufrei. Zur niveaufreien Ausfädelung südlich der Tunnelstrecke wird auf Höhe der Richard-Lehmann-Straße ein Überwerfungsbauwerk errichtet. Die Strecke in Richtung Stötteritz unterquert hier die Gleise von und nach Connewitz durch einen etwa 70 Meter langen Tunnel.
Netzergänzende Maßnahmen
Um die Vorteile des Tunnels voll nutzen zu können, sind netzergänzende Maßnahmen (NEM) notwendig, welche sich größtenteils in Realisierung befinden.
Im Bereich der Anbindung Nord ist der Neubau des S-Bahn-Haltepunktes Leipzig Nord / Berliner Brücke an der Theresienstraße mittlerweile fertiggestellt. An ihm werden ab 2013 die Linien S2, S4 und S5 halten. Geplant sind außerdem Stationen an der Essener Straße und der Mockauer Straße, welche jedoch erst später realisiert werden. Des weiteren wird der Bahnhof Taucha komplett umgebaut.
Verhältnismäßig aufwändig ist die Einbindung Südost welche durch die NEM Gaschwitz - Engelsdorf realisiert wird. Auf der Strecke Richtung Engelsdorf wird der bisherige S-Bahn-Halt Leipzig-Völkerschlachtdenkmal aufgelassen und direkt unter der Prager Straße mit einem 140 Meter langen Mittelbahnsteig, mit Treppenanlagen und einem Aufzug neu gebaut. Hierbei berücksichtigt man bereits einen zusätzlichen Zugang zum Alten Messegelände. Auch Leipzig-Stötteritz wird völlig neu gebaut mit neuen Brücken über die Papiermühlstraße und dreigleisiger Bahnsteiganlage. Dieser Bahnhof erhält eine eingleisige Kehranlage, auf welcher Züge die Richtung wechseln oder abgestellt werden können. Stötteritz wird Endpunkt der Linie S3. Die LVB bauen ihre Straßenbahnhaltestelle direkt unter dem S-Bahnhof neu und sorgen somit für bessere Umsteigemöglichkeiten. Der S-Bahn-Haltepunkt Anger-Crottendorf wird auf dem derzeitigen Güterring an der Zweinaundorfer Straße neu gebaut. Ein späterer Neubau der Station Leipzig-Paunsdorf im Bereich des heutigen Güterbahnhofes ist angedacht, soll allerdings erst später errichtet werden. Auf der Strecke Richtung Gaschwitz wird der Bahnhof Connewitz dreigleisig ausgebaut und erhält eine neue Fußgängerbrücke als Bahnsteigzugang. Die Station Markkleeberg Nord wird neu gebaut, die Stationen Markkleeberg, Markkleeberg-Großstädteln und Gaschwitz zeitgemäß umgestaltet.
Im Bereich der Anbindung West befindet sich die Strecke Leipzig-Leutzsch–Leipzig-Plagwitz (Stand Herbst 2010) im Aus- und Umbau. Es werden Brücken, Stellwerke, Gleise und Oberleitungen erneuert sowie Lärmschutzwände aufgestellt. Die derzeitigen Bahnsteige im Bahnhof Leipzig-Leutzsch und der Haltepunkt Leipzig Industriegelände West werden aufgelassen und durch neue Bahnsteige direkt unter der Georg-Schwarz-Straße ersetzt. Im weiteren Verlauf werden der Haltepunkt Leipzig-Lindenau und die Reiseverkehrsanlagen des Bahnhofes Leipzig-Plagwitz komplett erneuert. Die Bahnsteige in Plagwitz werden in diesem Zusammenhang nach Norden direkt an die Karl-Heine-Straße verschoben und bekommen dort neue Zugänge. Ausbauarbeiten finden auch auf der Strecke Leipzig-Leutzsch–Bad Dürrenberg statt. Auf diesem Ast wird zwar auch in den kommenden Jahren keine S-Bahnlinie verkehren, dafür aber ab 2015 die RE-Züge von Leipzig über Weißenfels in Richtung Erfurt und Jena.
Weitere Baumaßnahmen
Bereits abgeschlossen ist der Bau der neuen S-Bahn-Strecke Halle (S) Hbf–Leipzig Hbf über Schkeuditz in deren Verlauf ebenfalls neue Haltepunkte entstanden, beispielsweise Leipzig-Slevogtstraße oder Schkeuditz West.
Seit Oktober 2008 wird der Tunnelbahnhof Halle-Neustadt saniert. Die Gesamtkosten sollen sich auf 3,5 Millionen Euro belaufen. Modernisiert werden die Bahnsteige und Treppenaufgänge, an der Hauptverkehrslinie werden Aufzüge gebaut. Die Fertigstellung der Bauarbeiten am Haltepunkt der heutigen S7 und der späteren S3 soll im Sommer 2009 erfolgen.
Der Streckenabschnitt Borna–Geithain wurde im Sommer 2010 elektrifiziert. Diese Baumaßnahme war Grundvoraussetzung für die spätere Nutzung der Strecke durch die S-Bahnlinie S4.
Weitere Maßnahmen wie beispielsweise die Um- und Neugestaltung des Bahnhofes Merseburg finden in den kommenden Jahren statt.
Fahrzeuge
Vergangenheit
In den ersten Jahren wurden auf der Linie A in Leipzig Wendezüge aus LOWA-E5-Wagen in den Stadtfarben – blau mit gelbem Fensterband, schwarzem Langträger und grauen Zierstreifen – eingesetzt. Fahrausweise waren an Zahlboxen in den Mitteleinstiegsräumen erhältlich – eine Besonderheit bei der DR. Auf der Linie B nach Wurzen wurden die Personenzüge Richtung Riesa und Dresden sowie nach Großbothen (und weiter Richtung Glauchau oder Döbeln) und Trebsen (Mulde) in den S-Bahn-Tarif einbezogen. Deshalb konnte man alle im Nahverkehr der DR eingesetzten Fahrzeuge antreffen. Die echten, zusätzlich eingesetzten S-Bahn-Züge zwischen Leipzig und Wurzen bzw. Borsdorf verkehrten anfangs mit fünfteiligen Doppelstockgliederzügen der Bauart 1970.
In Halle kamen zunächst für den Wendezugdienst umgebaute belgische M1-Wagen zum Einsatz, die ursprünglich in den 30er Jahren gebaut wurden und nach dem Zweiten Weltkrieg in der sowjetischen Besatzungszone verblieben waren. Ab 1970 wurden diese ebenfalls durch fünfteilige Doppelstockgliederzüge ersetzt. Diese wurden nach den Hallenser Stadtfarben gestaltet und erhielten eine weinrote Lackierung.
Sowohl in Halle als auch in Leipzig wurde der Wagenpark 1977–79 durch neubeschaffte Doppelstock-Einzelwagen in zu Anfang dunkelgrüner, später beige/brauner Lackierung ersetzt.
Gezogen wurden die Züge von Elektrolokomotiven der Baureihen 211 und 242, die bis Anfang der 1990er Jahre durch die Baureihe 243 abgelöst wurden. 1992 wurden diese Baureihen in 109, 142 und 143 umgezeichnet.
Um die lokbespannten Wendezüge zu ersetzen, wurden 1973 und 1974 zwei Prototypen eines neuen elektrischen Triebzugs (Baureihe 280) gebaut und ab 1974 auf der Linie nach Wurzen und auf der Magdeburger S-Bahn intensiv erprobt. Da der Lokomotivbau Elektrotechnische Werke Hans Beimler Hennigsdorf zu dieser Zeit jedoch in seiner Kapazität voll ausgelastet war, wurden diese nicht in Serie produziert. Die Prototypen wurden nach einem Fahrmotorschaden 1986 endgültig abgestellt.
Auf der S 2 (Plagwitz–Gaschwitz) fuhren in den letzten Betriebsjahren Triebwagen der Baureihe 771/772.
Gegenwart
Gegenwärtig werden die modernisierten Doppelstockwagen aus den 1970er Jahren eingesetzt, teilweise mit ab 1992 gefertigten Steuerwagen. Für die S-Bahn-Linie 10 wurden 2004 neue Doppelstockwagen beschafft, welche in der Regel nur auf dieser Linie eingesetzt werden.
Zukunft
Für die Inbetriebnahme des neuen S-Bahn-Netzes im Dezember 2013 bestellte die S-Bahn Mitteldeutschland GmbH insgesamt 51 Elektrotriebzüge vom Typ Bombardier Talent 2. 36 Triebzüge sind dreiteilig, 17 sind vierteilig. Die neuen Fahrzeuge haben eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h und werden - abweichend vom "Verkehrsrot" der Deutschen Bahn - ein Design in silber und grün erhalten. Das Investitionsvolumen für die neuen Züge beträgt über 200 Mio. Euro. Talent 2 - Züge sollen in Mitteldeutschland auch auf den RE-Strecken Leipzig - Dresden und Leipzig - Cottbus zum Einsatz kommen. Bisher konnte aber der Talent 2 die Auflagen des Eisenbahnbundesamtes noch nicht erfüllen, der Einsatz auf den genannten Linien wurde verschoben. Das Eisenbahnbundesamt hat mittlerweile die 4-teiligen Fahrzeuge zugelassen, mit der Bedingung, dass die Höchstgeschwindigkeit auf 140 km/h reduziert wird und die Fahrzeuge nicht in Mehrfachtraktion fahren dürfen.
Literatur
- Wolfram Sturm: Eisenbahnzentrum Leipzig – Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pro Leipzig, Leipzig 2003, ISBN 3-9807201-9-5.
Weblinks
Commons: S-Bahn Leipzig-Halle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- S-Bahn Mitteldeutschland
- Netzeinbindung City-Tunnel Nord mit Gleisplan
- Netzeinbindung City-Tunnel Süd mit Gleisplan
- Netzeinbindung City-Tunnel West mit Gleisplan
- Die Leipziger S-Bahn – Ein Überblick 1969–1993
- Verlauf und Fahrpläne der Leipziger S-Bahn-Linien
Einzelnachweise
- ↑ Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr Magdeburg: Pressemitteilung Nr.: 041/07 – Kürzung der Regionalisierungsmittel führt zu Angebotsreduzierung im Schienenpersonennahverkehr. Magdeburg 2007. URL: http://www.asp.sachsen-anhalt.de/presseapp/data/mwv/2007/041_2007.htm (abgerufen 15. Mai 2007)
- ↑ Die S-Bahn in Halle/Saale – ein Überblick 1969–1993. URL: http://www.bvm-berlin.de/DR-Site/Betrieb/s-bahn/DR_s-halle.html (abgerufen 22. Mai 2007)
- ↑ EK-Themen 39: Die Deutsche Reichsbahn vor 25 Jahren – 1979. EK-Verlag, Freiburg 2004, Seite 19
- ↑ EK-Themen 40: Die Deutsche Reichsbahn vor 25 Jahren – 1980. EK-Verlag, Freiburg 2005, Seite 22
- ↑ Martin Böttcher/Carsten Schulze: Neuer Bahn-Fahrplan: kaum Verbesserungen, 2. Absatz. In: Leipziger Nahverkehr, Archiv Juni 2000. Stand: Freitag, 18. August 2006 11:17:28. URL: http://www.l-nv.de/archiv_a0600.html#a293 (abgerufen am 9. Mai 2007)
- ↑ Meldung Baubeginn für S-Bahn Halle – Leipzig. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 5/2002, ISSN 1421-2811, S. 211.
- ↑ http://www.mdv.de/inhalte/newsdetail.php?aid=386 MDV Pressemitteilung vom 28. April 2011
- ↑ Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union: D-Leipzig: Personenbeförderung per Bahn 2008/S 157-212269, 14. August 2008
- ↑ Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union: D-Leipzig: Öffentlicher Schienentransport/öffentliche Schienenbeförderung 2010/S 3-001741, 6. Januar 2010
- ↑ Pressemeldung des ZVNL vom 23. September 2010[1]
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in Planung: Augsburg
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