Leistruper Wald

Leistruper Wald
Opferstein im Leistruper Wald

Der Leistruper Wald gehört zum Naturpark Eggegebirge und südlicher Teutoburger Wald. Er liegt etwa 4 km östlich der Detmolder Kernstadt im Ortsteil Diestelbruch und weist eine Größe von rund 3,75 km² auf. Der Name stammt vom benachbarten Gut Leistrup, das erstmals 1390 urkundlich erwähnt wurde.[1]

Der Untergrund des Leistruper Waldes wird aus hellgrauem Sandstein und schwarzgrauem Ton gebildet, der im Trias vor rund 200 Millionen Jahren entstand. Die mächtigen Sandbänke sind bis zu 2 m dick, so dass Lesesteine von mehreren Quadratmetern Größe anzutreffen sind. Die wasserstauende Eigenschaft der Tonschicht sorgt für Quellen, Tümpel und kleine Sumpfgebiete. Im Leistruper Wald entspringen die Wörbke und die Wedasch, beides rechte Nebenflüsse der Werre. Der Baumbestand setzt sich überwiegend aus Rotbuchen, Roterlen und Traubeneichen zusammen.[2]

An mehreren Stellen sind Steinsetzungen zu finden, die allerdings nicht aus vorgeschichtlicher Zeit stammen. Vielmehr wurden diese Steinwälle angelegt, als das Gebiet als Hudewald diente, um die forstlichen Gartenanlagen und Schonungen vor dem weidenden Vieh zu schützen. Erst 1850 wurde der Leistruper Wald infolge des Hude-Ablösegesetzes für Viehherden gesperrt. Die Steinwälle verfielen, kleinere Steine wurden für den Hausbau, für Mauern und andere Zwecke verwendet und nur die schweren blieben bis heute an Ort und Stelle. An zwei Standorten sind sogenannte Opfersteine zu sehen. Eine Bedeutung als altgermanische Kultstätte kann jedoch wissenschaftlich nicht belegt worden.[2]

An einem 2 km langen Waldlehrpfad im westlichen Bereich des Leistruper Waldes wurde vom Lippischen Landesmuseum 1979 ein Steinhügelgrab untersucht. Die rund 3.500 Jahre alte Grabstätte wurde im 19. Jahrhundert durch Steinentnahmen für den Wegebau stark zerstört. Trotzdem konnte das Grab restauriert werden. Es weist einen Durchmesser von 8 bis 8,5 m auf und der Kernhügel ist von einem 30 cm starken Mantel aus hellem Lehm bedeckt. Eine kreisförmige Trockenmauer aus Sandsteinen wird in regelmäßigen Abständen von senkrecht angeordneten Sandsteinquadern unterbrochen. In der Grabkammer wurde eine Bronzefibel gefunden, die es ermöglichte, das Alter der Grabstätte zu ermitteln. Weitere Grabstätten wurden außerhalb des Hügels gefunden. Es handelt sich hierbei um 14 schmale, mannhohe Gruben, die offenbar für Nachbestattungen ausgehoben wurden.[2]

Einzelnachweise

  1. Christian Kuhnke: Lippe Lexikon. Detmold 2000, ISBN 3-935454-00-7.
  2. a b c Leistruper Wald. Abgerufen am 1. September 2010.

Literatur

  • Christian Kuhnke: Lippe Lexikon. Detmold 2000, ISBN 3-935454-00-7.
  • Wilhelm Tiemann: Der Leistruper Wald als Brennstofflieferant. In: Heimatland Lippe. Heft 6/1991.
  • Helmut Luley: Der Leistruper Wald in vorgeschichtlicher Zeit. In: Heimatland Lippe. Heft 6/1991.
  • Dieter Berg: Opfersteine im Leistruper Wald. In: Heimatland Lippe. Heft 6/1980.

Weblinks

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