Lelaufe

Lelaufe
Suco Lelaufe
Der Suco Lelaufe liegt im Osten vom Subdistrikt Nitibe.
Daten
Fläche 50,42 km²[1]
Einwohnerzahl 3.278 (2010)[2]
Chefe de Suco José Poto
(Wahl 2009)
Orte Position[3] Höhe
Aijauana 9° 21′ S, 124° 17′ O-9.3486111111111124.27777777778504 504 m
Bebo 9° 21′ S, 124° 17′ O-9.3522222222222124.28166666667412 412 m
Cuatenes 9° 23′ S, 124° 17′ O-9.3858333333333124.28555555556471 471 m
Isu 9° 20′ S, 124° 15′ O-9.3383333333333124.25722222222609 609 m
Kiubokif 9° 20′ S, 124° 15′ O-9.3402777777778124.24527777778635 635 m
Kuanisi 9° 21′ S, 124° 17′ O-9.3447222222222124.2775478 478 m
Kuba 9° 23′ S, 124° 16′ O-9.3791666666667124.26861111111512 512 m
Maenu 9° 22′ S, 124° 17′ O-9.3738888888889124.27527777778482 482 m
Mahata 9° 22′ S, 124° 15′ O-9.3716666666667124.2544444444448 488 m
Nefolete 9° 22′ S, 124° 15′ O-9.3622222222222124.24277777778596 596 m
Netembintemo 9° 23′ S, 124° 17′ O-9.385124.27583333333503 503 m
Netensuan 9° 21′ S, 124° 16′ O-9.3486111111111124.26472222222590 590 m
Numatambing 9° 22′ S, 124° 15′ O-9.3738888888889124.2575488 488 m
Oelpab 9° 21′ S, 124° 16′ O-9.3452777777778124.27388888889478 478 m
Queno 9° 20′ S, 124° 15′ O-9.3390312583333124.25266206278[4] ?
Senaf 9° 22′ S, 124° 17′ O-9.3611989547222124.29138779639[4] ?
Sonafjak 9° 21′ S, 124° 17′ O-9.3502777777778124.27972222222412 412 m
Taknebo 9° 21′ S, 124° 14′ O-9.3438888888889124.23472222222637 637 m
Mahata (Osttimor)
Mahata
Mahata

Lelaufe (Lela Ufe, Lele Ufe, Lela-Ufe) ist ein osttimoresischer Suco im Subdistrikt Nitibe (Distrikt Oecusse). Im Suco leben 3.653 Einwohner (2010,[2] 2004: 3.653[5]).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Suco Lelaufe liegt im Osten vom Subdistrikt Nitibe und hat eine Fläche von 50,42 km².[1] Im Südosten liegt der Suco Banafi, im Nordwesten Usitaco. Nordöstlich befindet sich der Subdistrikt Pante Macassar mit seinen Sucos Taiboco und Cunha. Im Südwesten grenzt Lelaufe an den Nachbarstaat Indonesien. Die Landesgrenze bildet der Fluss Kusi (der spätere Noel Besi). In Lelaufe entspringen die Flüsse Bao, Matin und Upun, die gemeinsam den Biaklele bilden, einen Nebenfluss des Tono.[6]

Durch den Norden des Sucos führt die Überlandstraße von Nitibe nach Passabe. An ihr liegen die Orte Taknebo, Kiubokif (Kiubukif, Quibukif), Queno, Isu, Netensuan, Oelpab (Oelfab), Kuanisi, Sonafjak, Aijauana, Bebo und Senaf. Südlich der Flüsse verläuft eine kleine Straße mit mehreren Nebenstraßen an denen die Orte Nefolete, Mahata, Numatambing, Kuba, Maenu, Netembintemo (Netenbitemu) und Cuatenes (Kuatenes).[6] Grundschulen gibt es in Kiubokif (Escola Primaria Kiubokif), Bebo und Mahata (Escola Primaria Mahata).[7][8] Trotz der Überlandstraße mussten für die Parlamentswahlen in Osttimor 2007 die Wahlurnen per Hubschrauber zu den Wahllokalen in Kiubokif und Mahata gebracht und wieder abgeholt werden.[8]

Im Suco befinden sich die vier Aldeias Bebo, Cuatenes, Haoufe (Hau Ufe) und Mahata.[9]

Geschichte

Während der Unruhen im Umfeld des Unabhängigkeitsreferendums in Osttimor 1999 wurden auch in Lelaufe mehrere Häuser durch die pro-indonesische Miliz Sakunar niedergebrannt und Vieh gestohlen. Zwei Anhänger des CNRT wurden ermordet. Die Bevölkerung wurde zur Zahlung von Schutzgeldern erpresst. Einige Einwohner flohen in das indonesische Westtimor. Der damalige Chefe de Suco wurde später beschuldigt, dass er an den Zwangsrekrutierungen von Einwohnern für die Sakunar beteiligt war.[10]

Das Dorf war geteilt in Gegner und Befürworter der Unabhängigkeit Osttimors. Nach der Erlangung der Unabhängigkeit wurde durch Verhandlungen, die die eingesetzte Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungskommission des Landes CAVR durchführte, ein Versöhnungsprozess zwischen den Gruppen begonnen. Es war eines der größten Nahe biti (wörtlich: Eine Matte ausrollen), einem auf ein traditionelles Ritual beruhenden Verfahren zur Konfliktlösung. 31 Mitglieder der Sakunar waren aus Indonesien zurückgekehrt und hatten die Versöhnung beantragt. Das Verfahren fand hinter der Kirche neben dem Uma Lulik, dem traditionellen, heiligen Haus statt. Über tausend Menschen aus dem ganzen Distrikt versammelten sich in Festtagskleidung und eine traditionelle Tanzgruppe trat auf. Zunächst wurden Tais als symbolische Brücke zwischen den auf Bastmatten sitzenden Tätern und Opfern ausgebreitet. Nach einem Gebet las der CAVR-Regionalkommissar Arnold Sunny die Geständnisse der Täter vor, die sich dann einzeln vor der Versammlung zu ihren Verbrechen bekannten. Die Vorsitzenden fragten danach nach Befehlsgeber, um die Zusammenhänge besser nachvollziehen zu können. In den Pausen wurden Tänze und ein für den Tag komponiertes Versöhnungslied vorgeführt. Für das gemeinsame Mittagessen wurden zwei Büffel geschlachtet. Traditionell wurden Frauen beim Nahe biti nicht einbezogen, was die CAVR versuchte zu ändern. So war unter dem vorsitzenden Gremium auch eine Frau, die aktiv die Rolle der Frauen auf die Tagesordnung brachte. Schließlich berichtete die Lehrerin Fernanda Malfada von ihrer Zeit als Schatzmeisterin einer lokalen Miliz, wo sie für die Auszahlung der Gehälter zuständig war. Nach ihrer Flucht in den indonesischen Teil Westtimors kehrte die Familie Malfadas schließlich in ihr Heimatdorf zurück, wo sie sich zahlreicher Anfeindungen gegenüber sahen. Auch die Opfer kamen ausführlich zu Wort, bevor die Gemeinde die Möglichkeiten für Nachfragen hatte. DAbei kam heraus, dass einer der Geständigen an zwei Morden beteiligt war, wurde sein Verfahren gemäß der Regeln der CAVR abgetrennt und zur Prüfung an den Generalstaatsanwalt weitergeleitet. Für die anderen Täter fand eine Versöhnung und eine Wiedereingliederung in die Gemeinschaft statt. Drei betroffene Opferfamilien, deren Häuser niedergebrannt worden waren, erhielten als symbolischen Ausgleich Tais, Silbermünzen, Tabak und lokalen Schnaps und akzeptierten die Versöhnung. Andere Opfer, wiesen einen rein symbolischen Ausgleich aus Perlen und Tais zurück, da ihnen Vieh gestohlen worden war. Nach der Aushandlung der Entschädigungen wurde die Aussöhnung mit einer traditionellen Zeremonie besiegelt.[11]

Politik

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde José Poto zum Chefe de Suco gewählt[12] und 2009 in seinem Amt bestätigt.[13]

Einzelnachweise

  1. a b Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Census 2010)
  2. a b Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch)
  3. Fallingrain.com: Directory of Cities, Towns, and Regions in East Timor
  4. a b Get Coordinate - Wiki Koordinaten ermitteln
  5. Direcção Nacional de Estatística Census 2004
  6. a b Timor-Leste GIS-Portal
  7. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008
  8. a b Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
  9. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Portugiesisch)
  10. CAVR-Abschlussbericht "Chega!": Chapter 7.3: Forced Displacement and Famine (englisch)
  11. Monika Schlicher: Osttimor stellt sich seiner Vergangenheit, missio 2005, ISSN 1618-6222
  12. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados
  13. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados

Weblinks



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