- Pante Macassar
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Subdistrikt Pante Macassar Hauptstadt Pante Macassar Fläche 357,30 km²[1] Einwohnerzahl 35.226 (2010)[1] Sucos Einwohner (2010)[2] Bobocasse 1.341 Costa 13.522 Cunha 4.394 Lalisuc 2.861 Lifau 2.049 Naimeco 3.867 Nipane 2.042 Taiboco 5.150 Übersichtskarte Pante Macassar (Pante Makassar, Oecussi, Tetum: Pante Makasar) ist die Hauptstadt der osttimoresischen Exklave Oecusse im Westteil von Timor und des gleichnamigen Subdistrikts.
Pante Macassar, bedeutet wörtlich Strand der Makassaren, eine Anspielung auf die Händler aus Makassar auf der Insel Sulawesi (Celebes), die hier saisonal siedelten, während sie auf die richtigen Winde zur Rückkehr warteten.
Inhaltsverzeichnis
Die Stadt
Pante Macassar liegt an der Sawusee, 281 km westlich von Dili, an der Nordküste der Insel, auf einer Meereshöhe von 189 m.[3] Sie hat 8.793 Einwohner (Stand 2010).[4] Während der portugiesischen Kolonialzeit hieß die Stadt auch Vila Taveiro. Lokal wird Pante Macassar auch Oecussi (auch Ocussi) genannt, was wörtlich Wasserwerfer bedeutet, nach einem der beiden Königreiche, aus denen der Distrikt Oecusse gebildet wurde.
Heute besteht das Zentrum der Stadt aus nicht viel mehr als einem halben Dutzend Reihen Häuser, nah an einem Strand mit kristallklarem Wasser, umringt von Palmen. Weitere Orte grenzen aber direkt an Pante Macassar und reihen sich entlang der Küste. Es gibt kein Fernsehen, Kriminalität ist nahezu unbekannt. Die einzige Funkstation funktioniert nur zeitweise, Strom gibt es nur fünf Stunden während der Nacht. Zweimal die Woche erreicht Pante Macassar eine Fähre aus Dili, nach einer zwölfstündigen Fahrt.
In Pante Macassar und den angrenzenden Siedlungen befinden sich eine Bankfiliale,[5] zwei Vorschulen, fünf Grundschulen, zwei Schulen zur Vorbereitung auf die Sekundärstufe, drei Sekundärschulen, ein Hafen, ein Hubschrauberlandeplatz, ein Krankenhaus und eine Polizeistation.[6]
Der Subdistrikt
Pante Macassar teilt sich in acht Sucos: Bobocasse (Bobocasae, Bobocase), Costa, Cunha, Lalisuc (Lalisuk), Lifau, Naimeco, Nipane (Nipani) und Taiboco. Nach den Wahlen 2004/2005 wurde Jose „Camada“ Martins Chef des Subdistrikts Pante Makassar. Neuwahlen fanden am 9. Oktober 2009 statt.
Der Subdistrikt hat 35.226 Einwohner (2010,[1] 2004: 29.058[7]). Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher der Nationalsprache Baikeno. Der Altersdurchschnitt beträgt 19,0 Jahre (2010,[1] 2004: 19,2 Jahre[8]).
69 % der Haushalte in Pante Macassar verfügen über Kokospalmen, 64 % bauen Maniok an, 61 % Gemüse, 73 % Reis, 79 % Mais und 14 % Kaffee.[8]
Geschichte
1556 gründeten Dominikaner Lifau, 6 km westlich des heutigen Ortes Pante Macassar, zur Sicherung des Sandelholzhandels, das von 1702 bis 1769 Hauptstadt von Portugiesisch-Timor war. Das Reich von Oecussi wurde von Topasse regiert. Die Topasse waren Nachfahren von portugiesischen Soldaten, Seeleuten und Händlern, die Frauen von Solor heirateten. Sie bestimmten maßgeblich die Entwicklungen auf Timor im 17. und 18. Jahrhundert.[9]
Während der Rebellion in Cová (1868-1871) unterstützte Oecussi die Portugiesen. Im Mai 1912 kam es aber während der großen Rebellion von Manufahi auch in Oecussi zum Aufstand gegen die Kolonialherren. Mit Unterstützung durch das Kanonenboot Pátria konnte der Aufstand niedergeschlagen werden.[9]
In den Wirren der letzten Monate der portugiesischen Herrschaft über Osttimor besetzte Indonesien bereits am 6. Juni 1975 Oecusse. Im Oktober folgte die Invasion in die Distrikte Bobonaro und Cova Lima. [10] Als schließlich die FRETILIN am 28. November 1975 Osttimor für unabhängig von Portugal erklärte, wurde bereits am Tag darauf die indonesische Flagge in Pante Macassar gesetzt. Die Invasion in das restliche Osttimor begann am 7. Dezember 1975.
Während der Unruhen von 1999, die dem Unabhängigkeitsreferendum folgten, war Pante Macassar Ziel pro-indonesischer Milizen unterstützt vom indonesischen Militär. 65 Zivilisten, die Unterstützer der Unabhängigkeit waren, wurden erhängt, die Stadt Pante Macassar bis auf zwei Kirchen niedergebrannt.[11]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English)
- ↑ Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch)
- ↑ Fallingrain.com: Directory of Cities, Towns, and Regions in East Timor
- ↑ Direcção Nacional de Estatística: Preliminary Result of Census 2010 English
- ↑ INFUSE: Map of Financial Service Access Points in Timor-Leste as of 31 December 2009
- ↑ UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008
- ↑ Direcção Nacional de Estatística Census 2004
- ↑ a b Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004
- ↑ a b History of Timor – Technische Universität Lissabon
- ↑ Nations Encyclopedia
- ↑ CAVR-Report: Chapter 7.3: Forced Displacement and Famine (englisch)
Siehe auch
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