- Liao Hui
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Liao Hui (chinesisch 廖辉 Liào Huī; * 5. Oktober 1987 in Xiantao, Hubei, China) ist ein chinesischer Gewichtheber. Er wurde Olympiasieger 2008 und Weltmeister 2009 im Leichtgewicht.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Liao Hui begann als Jugendlicher in seiner Heimatstadt mit dem Gewichtheben. Entdeckt wurde er von Gan Yongkui, der auch sein erster Trainer war. Nach ersten größeren Erfolgen im nationalen Bereich wurde er 2007 in die chinesische Nationalmannschaft der Gewichtheber aufgenommen. In dieser wird er von Ju Jie trainiert. Er ist Angehöriger der chinesischen Streitkräfte.
Im Jahre 2005 wurde er chinesischer Juniorenmeister im Leichtgewicht mit 317,5 kg im Zweikampf. Im gleichen Jahr wurde er auch asiatischer Juniorenmeister. 2006 wurde er erneut chinesischer Juniorenmeister.
Der Durchbruch an die internationale Spitze der Leichtgewichtsheber gelang ihm im Jahre 2007. In diesem Jahr siegte er beim IWF-Weltcup in Apia, Sambia, im Leichtgewicht und steigerte sich dort im Zweikampf auf 335 kg (145-190). Er wurde auch Sieger beim Universitäten-Welt-Cup in Lima, Peru und erzielte dort im Leichtgewicht 325 kg (145-180), womit er ganz klar vor dem Zweitplatzierten Faiver Aroca aus Kolumbien blieb, der 263 kg erzielte. Gegen Ende des Jahres 2007 stellte er bei den chinesischen Städte-Spielen in Wuhan mit 342 kg (157-185) Junioren-Weltrekorde im Zweikampf und im Reißen auf.
2008 wurde Liao Hui erstmals chinesischer Meister im Leichtgewicht. Er wurde daraufhin bei den Olympischen Spielen in Peking eingesetzt und siegte dort im Leichtgewicht überlegen mit 348 kg (158-190) vor dem Franzosen Vencelas Dabaya, der 338 kg (151-187) erzielte und Tigran Geworg Martirosjan aus Armenien, der ebenfalls auf 338 kg (153-185) kam. Er wurde damit Nachfolger von seinem Landsmann Zhang Guozheng, der 2004 Olympiasieger im Leichtgewicht war und das große Vorbild von Liao Hui ist.
Auch im Jahre 2009 setzte Liao Hui seine Erfolge fort. Bei den Ostasienspielen in Hongkong musste er sich zwar im Mittelgewicht mit 351 kg (155-196) dem Südkoreaner Kim Kwang-hoon, der 352 kg (153-199) erzielte, geschlagen geben, wog aber bei dieser Meisterschaft, die als Test für die Weltmeisterschaft galt, nur 71 kg. Bei der Weltmeisterschaft in Goyang/Südkorea startete er wieder im Leichtgewicht und holte sich mit 346 kg (160-186) im Zweikampf überlegen den Weltmeistertitel vor Arakel Mirsojan aus Armenien, der 334 kg (154-180) erzielte. Seine Leistung im Reißen mit 160 kg verdient dabei eine besondere Erwähnung. Am 24. Oktober 2009 startete er auch noch bei den chinesischen National-Spielen in Jinan und erzielte dort im Leichtgewicht als Sieger hervorragende 358 kg (163-195) im Zweikampf und verbesserte den Weltrekord des Bulgaren Plamen Jeliaskow um 1 kg. In einem zusätzlichen Versuch verbesserte er dort auch den Weltrekord im Stoßen von Zhang Guozheng von 197 kg auf 198 kg. Man darf gespannt sein, ob Liao Hui der erste Gewichtheber der Welt sein wird, der als Leichtgewichtler im Stoßen 200 kg schafft.
Bei der Weltmeisterschaft 2010 in Antalya siegte Liao Hui im Zweikampf in überlegenem Stil mit 358 kg (160-198) vor Ninel Miculescu, Rumänien, 337 kg und dem Lokalmatadoren Mete Binay, der es aber schaffte Liao Hui im Reißen mit 160 kg aufgrund des leichteren Körpergewichts auf den 2. Platz zu verweisen. Im Stoßen war Liao Hui aber einsame Klasse und erzielt erneut die Weltrekordlast von 198 kg.
Internationale Erfolge
Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse 2005 1. Asiatische Juniorenmeisterschaft Leicht 2007 1. IWF-Weltcup in Apia, Samoa Leicht mit 335 kg (145-190), vor Faerul Talib Mohd, Maskat, 291 kg 2007 1. Universitäten-Welt-Cup in Lima, Peru Leicht mit 325 kg (145-180), vor Faiver Aroca, Kolumbien, 263 kg 2008 Gold OS in Peking Leicht mit 348 kg (158-190), vor Vencelas Dabaya, Frankreich, 338 kg (151-187) u. Tigran Geworg Martirosjan, Armenien, 338 kg (153-185) 2009 2. Ostasienspiele in Hongkong Mittel mit 351 kg (155-196), hinter Kim Kwang-hoon, Südkorea, 352 kg, vor Pang Kum Chol, Nordkorea, 331 kg (151-180) 2009 1. WM in Goyang/Südkorea Leicht mit 346 kg (160-186), vor Arakel Mirsojan, Armenien, 334 kg (154-180) u. Triyatno, Indonesien, 330 kg (150-180) 2010 1. WM in Antalya Leicht mit 358 kg (160-198), vor Ninel Miculescu, Rumänien, 337 kg (157-180) und Mete Binay, Türkei, 335 kg (160-175) WM-Einzelmedaillen
- WM-Goldmedaillen: 2009/Reißen - 2009/Stoßen -2010/Stoßen
- WM-Silbermedaillen: 2010/Reißen
Nationale Wettkämpfe
Jahr Platz Wettkampf Gewichtsklasse 2005 1. Chinesische Junioren-Meisterschaft Leicht mit 317,5 kg 2006 1. Chinesische Junioren-Meisterschaft Leicht 2007 1. Chinesische Städte-Meisterschaft in Wuhan Leicht mit 342 kg (157-185) 2008 1. Chinesische Meisterschaft Leicht 2009 1. Chinesische Meisterschaft Leicht mit 340 kg (150-190), vor Ye Bing, 329 kg (144-185) u. Tang Deshang, 329 kg (148-181) 2009 1. Chinesische National-Spiele in Jinan Leicht mit 358 kg (163-195), vor Tang Deshang, 341 kg u. Liu Qinfeng, 332 kg 2010 unpl. Chinesische Meisterschaft Leicht nach drei Fehlversuchen im Reißen; Sieger: Liu Qinfeng m. 345 kg (155-190) Weltrekorde
Datum Ort Disziplin Gewichtsklasse Leistung 2007 Wuhan Zweikampf (Junioren) Leicht 342 kg (151-187) 2007 Wuhan Reißen (Junioren) Leicht 151 kg 24.10.09 Jinan Stoßen Leicht 198 kg Erläuterungen
- alle Wettkämpfe im Zweikampf, bestehend aus Reißen und Stoßen,
- OS = Olympische Spiele,
- WM = Weltmeisterschaft,
- Leichtgewicht, bis 69 kg Körpergewicht,
- die Wettkämpfe bei olympischen Spielen gelten seit 1988 nicht mehr als Weltmeisterschaften
Quellen
- Fachzeitschrift Athletik,
- Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
- Website "www.polska-sztanga.pl"
Weblinks
Olympiasieger im Gewichtheben (Leichtgewicht)1920–1992: 60–67,5 kg, 1996: 64–70 kg 2000–2008: 62–69 kg
1920: Alfred Neuland | 1924: Edmond Decottignies | 1928: Kurt Helbig und Hans Haas | 1932: René Duverger | 1936: Mohammed Anwar Ahmed Mesbah und Robert Fein | 1948: Ibrahim Shams | 1952: Thomas Kono | 1956: Igor Rybak | 1960: Wiktor Buschujew | 1964: Waldemar Baszanowski | 1968: Waldemar Baszanowski | 1972: Mucharbi Kirschinow | 1976: Zbigniew Kaczmarek | 1980: Janko Russew | 1984: Yao Jingyuan | 1988: Joachim Kunz | 1992: Israjel Militosjan | 1996: Zhan Xugang | 2000: Galabin Boewski | 2004: Zhang Guozheng | 2008: Liao Hui
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